Forty-five.

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 ,,Hopeless aufstehen." Ich murrte irgendwas was ich irgendwie selber nicht verstand und drehte mich auf die andere Seite des Bettes. Was war eigentlich sein Problem? Es war bestimmt erst so um zehn..da stehe ich bestimmt nicht auf. Vor allem nicht an einem Sonntag! 

,,Falsch Hopeless. Es ist um drei und ich bin sauer und muss das jetzt klären bevor ich richtig ausraste und Alec suchen gehe der sich verpisst hat und ihn vermöble!" Ich stöhnte genervt auf und drehte meinen Körper zu ihm um ihn genauso anzugucken wie ich mich gerade fühlte. Genervt. 

,,Okay. Rede." Er lacht auf und schüttelte wie ein Tier was gerade von irgendwas richtig gestresst wird den Kopf. 

,,Nein Hopeless. Du wirst mir nämlich nicht zuhören! Du wirst dabei nur wieder einpennen. Es interessiert dich nämlich nicht ob ich mir Sorgen gemacht habe oder nicht! Du denkst nur an dich!" Eigentlich denke ich die ganze Zeit an dich..aber okay. 

Wieder stöhnte ich genervt auf, nur das jetzt noch hinzukommt das ich mich in den Schneidersitz setzte und meine Haare zu einen Dutt oder sowas in der Art machte und währenddessen meine Augen verdrehte. Ich ließ meine Hände nachdem ich meine Haare aus dem Weg geschafft hatte in meinen Schoß fallen und blickte ihn auffordernd an. ,,Na los. Erzähl, ich hör dir zu." Er seufzte, nickte und setzte sich vor mir auf sein Bett. 

,,Wie konntest du nur so blöd sein und mit Alec mitten im Park am Abend trinken?! Wenn du Probleme hast dann kannst du auch zu mir kommen und musst sie nicht mit Alec versuchen weg zu saufen! Ich.. Ich hör dir zu, verdammt Hope ich bin doch da!" Er sah so verzweifelt aus. So wie alle, die meine Probleme mitbekommen haben und mir helfen wollten. Sie meinten sie seien da, und wenn ich ihnen meine Geschichte erzählte waren sie zu überfordert. Sie wussten nichts mehr, sie wussten weder wie sie mir helfen konnten noch wie sie auf diese Geschichte reagieren sollten. Selbst meine Familie wollte mir helfen und kam nicht darauf klar. Meine Mama weinte fast jede Nacht, meine Brüder wurden überfürsorglich und sperrten mich ein. Der einzige der sich etwas im Griff hatte was ihm allerdings schwer viel war mein Dad. Doch ich konnte sie verstehen und ich wusste wie es war. 

Sie sagten immer ich sollte sagen was passiert ist. Ich sollte ihnen es sagen damit sie mir helfen konnten, damit sie es verstehen konnte. Doch auch wenn ich das getan hätte...sie hätten es nicht verstanden, sie hätten es nicht nachempfinden können. Was klar ist da sie noch nie, glücklicherweise, in solche einer Situation waren. Selbst mein Psychiater konnten dies nicht verstehen und mussten nachdem ich es ihnen erzählt hatte selber drauf klar kommen. Sodass ich letztendlich immer von Psychiater zu Psychiater Geschickt wurde. Das war am Anfang. Danach kam ich dann in die richtige Psychiatrie. 

,,Ich weiß doch! Und ich bin auch für dich da. Und ich werde dich nicht verlassen, aber ich kann dir einfach noch nicht alles erzählen! Ich werde es tun aber alles in maßen und nicht alles sofort, damit wirst du nämlich genauso überfordert sein wie alle anderen davor auch. Ich weiß das du jetzt mit mir diskutieren möchtest und sagen wirst das es nicht stimmt, aber doch Blake glaube mir ich hab meine Freunde verloren deswegen. Sie kamen genauso wenig damit klar wie meine Familie. Aber ich werde es dir erzählen..du darfst mich nur nicht dazu drängen sonst mache ich komplett dicht." Ich sah Blake an das er etwas enttäuscht ist, trotzdem nickt er und nahm mich in den Arm, sodass wir angelehnt an der Wand lagen. Oder eher ich lag auf Blake der an der Wand sass. 

Er gab mir einen Kuss auf den Kopf und legte dann seinen Kopf auf meinen ab. ,,Ich werde bei dir bleiben Hope. Auch nach deiner Geschichte. Ich könnte dich garnicht mehr gehen lassen, dazu fasziniert du mich viel zu sehr. Das tatest du am Anfang schon und jetzt umso mehr." Ich schloss meine Augen und versuchte nicht zu weinen. Seine Worte waren so schön, sodass ich schon fast glaubte es sei nur ein Traum gewesen das er sowas sagte. Auch wenn diese Worte nur einfach waren, berührten sie mich zu tiefst. Ich hatte schon seit langer Zeit nicht mehr solche Wörter gehört.  

The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt