Twenty-eight.

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,,Man Hope, bleib doch mal stehen!" rief mir Stormy hinterher, drei Tage konnte ich mich erfolgreich vor ihnen verstecken. Warum musste ich denn heute unbedingt Kurse mit ihnen zusammen haben? Sowas ist doch echt schrecklich. ,,Hopeless!" ich tat so als hörte ich Musik damit sie dachte ich hätte sie nicht gehört aber ganz im Geheimen, ich hatte zwar Kopfhörer im Ohr. Aber es ist keine Musik an und das ist echt gut wenn man hören will was die anderen sagen ohne das sie bemerken das du sie hörst. Ich wurde am Arm gepackt aber ich zog ihn einfach weg und ging weiter. Ich sah schon meine Zimmertür und um ehrlich zu sein ich hatte echt auf nichts mehr Lust, ich möchte nur noch in mein Bett.

Nur noch 10 Schritte, dann bin ich in meinem Zimmer. Ich kramte beim laufen meinen Schlüssel aus der Tasche raus, schloss auf und so leid es mir echt tat, knallte ich Stormy die Zimmertür vor der Nase zu. Ich hörte hinter mir an der Tür zwar noch ein Klopfen aber das hörte auch relativ schnell wieder auf. Ich seufzte auf und warf mich in mein Bett um meine Augen nur für ein paar Minuten zu schließen.

Langsam machte ich meine Augen wieder auf. Am liebsten hätte ich aber darauf verzichtet. Überall waren Blutlachen auf den Boden aber auch an den Wänden. Ich stand in einem kahlen Raum, er war mit grauem Putz bestrichen, aber durch das viele Blut was an den Wänden runter lief oder schon getrocknet war, waren die Wände dunkelrot bis schwarz. Ich drehte mich um meine eigene Achse und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Wer hatte denn all diese Mädchen getötet die hier rumlagen? 

Ich wollte mir meine Hände auf den Mund schlagen, bremste sie aber im Flug ab da ich sah wie blutig meine Hände waren. Ich blickte langsam an mir herunter und fing sofort an zu wimmern. Meine ganze Kleidung war voller Blut. Mein ganzer Körper war voller Blut. Alles an mir fühlte sich eklig an. Ich fühlte mich so ranzig das ich selbst immer wieder Würgereize bekam. Hatte ich die Mädchen getötet? Nein! Ich konnte nie jemanden sterben sehen. Ich konnte doch niemanden umbringen! Das war vollkommen unrealistisch. 

Ich stieg über ein Mädchen welches genau vor mir lag rüber und versuchte auch den Rest der circa 10 Mädchen nicht zu Berühren. Als ich die Holztür die schon ziemlich zerkratzt und alt aussah erreichte und öffnete, quietschte sie unheimlich. So wie in Horrorfilmen wenn sie eigentlich kein Mucks von sich geben dürften und dann aber immer solche knarrenden Geräusche wie von Treppen oder Türen einbauten. 

Als ich raus getreten war, schloss ich die Tür so schnell es ging einfach wieder hinter mir, damit ich die ganzen Mädchen nicht mehr sehen musste. Es zerbrach mir das Herz sowas zu sehen. Wie alt waren Sie? 16? 18? Viel älter bestimmt nicht. Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich! Doch sie konnten es nicht mehr weil irgendein Irrer sie getötet hatte. 

Ich stand nun in einen langen schmalen Flur, dieser war allerdings mit alter Tapete von früher tapeziert. Über der Tapete hingen ganz viele Bilder von irgendwelchen Personen die so finster guckten das ich am liebsten zu meiner Mama gerannt wäre damit sie mich beschützt. Die Bilder waren in einem goldenen Rahmen immer wieder neben einander aufgehangen. Alle auf der gleichen Höhe, so das es noch gruseliger wirkte. Auf dem Boden war ein schmaler roter langer Teppich ausgelegt. Dieser ging wohl wie es scheint den ganzen Flur entlang. Von den Wänden weg war es immer so circa einhalber Meter bis der Teppich anfing. 

Ich konnte in beide Richtungen gehen. Aber, in welche ging ich nur? 

Plötzlich hörte ich lachende Stimmen die mich zusammenzucken ließen. Ich seufzte einmal, verkrampfte meine Hände zu Fäusten und ging in die rechte Richtung, von da aus kam das lachen. 

Als ich am Ende an kam, und das Licht heller wurde, sah ich eine lange Holztreppe die sich eine halbe Runde drehte bevor sie unten ankam. Auf der Treppe die aus Holz bestand ging der rote Teppich weiter. Wie lang war denn dieser Teppich bitte?

Ich ging noch ein Stück vor damit ich mehr sehen konnte, blieb aber so gut es ging weiter im Schatten damit mich die Stimmen die von unten kamen nicht sahen. Die Stimmen waren Menschen die solche Schicken Sachen von früher an hatten. Lange Kleider in meist Grau- oder Rosatönen, Anzüge mit einen langen Jackett. Die Männer sahen aus wie Pinguine, und die Frauen ziemlich hochnäsig. Sie saßen alle an einem langem gedeckten Tisch wo essen drauf stand. Es war sehr viel Fleisch, aber auch Trauben oder andere Sachen. Jeder hatte ein Glas Wein vor sich zu stehen oder hielt es in der Hand. In der Mitte des Tisches war eine riesengroße Kerze, oder eher mehrere Kerzen die in einen schicken silbernen Kerzenständer gestellt wurden. Darüber war ein riesiger Kronleuchter. Was machte denn das bitte für ein Sinn? Kronleuchter und Kerzen?! 

Es waren genau sieben Personen dort, und ein Stuhl war frei. 

,,Ah, da ist sie ja. Hopeless, komm zu uns." Ich blickte schnell zu einem Mann der plötzlich an der Treppe stand eine Hand hoch hielt und mich anlächelte. Oh Gott. Es war nicht irgendein Mensch, irgendein Mann. Es war mein Nachbar, der der mich entführt hatte. Automatisch trugen mich meine Beine zu ihm. Ich lief mit gesenkten Gesicht zu ihm und nahm dann als ich kurz vor ihm war seine Hand. Er hob meinen Kopf hoch und grinste mich an. Ich würde ihn jetzt in sein dreckiges Gesicht spucken, doch ich konnte meinen Körper nicht steuern. 

,,Ih, warum ist sie denn so blutig? Konnte sie sich denn nicht waschen?" Quietschte eine Frau auf. Ich geb dir gleich mal konnte sie sich nicht waschen in ihr Gesicht! 

,,Aber Penelope. Sie hat für dich unser Abendbrot gemacht. Sie sollte runter kommen. Ich wollte das ihr meine wunderschöne Frau endlich kennenlernt. Ich wollte das ihr endlich seht, wer hier so viel talent hat, Menschen zu entführen und sie zu töten. Sie dann auch noch zuzubereiten sodass sie noch besser schmecken als eh schon." Er ließ seine Finger unter meinem Kinn verweilen sodass ich sein Grinsen immer noch sehen konnte. In seinen Augen sprudelte es nur so von glücklichen Emotionen.

Nein, das konnte nicht ich gewesen sein. Ich konnte sie nicht getötet haben. 

Gott was war ich nur für ein Monster?


The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt