The scars I have.

Nine.

Ash sah so aus als würde er gleich anfangen zu heulen trotzdem redete ich weiter, da er sonst was sagen müsste. Das hatten wir nämlich so abgesprochen. ,,...ich fühlte mich einfach nicht wohl wenn alle mich anstarrten. Außerdem hatte ich das Hauptsächlich wegen meiner Familie getan. Als ich jeden Tag ihre Reaktion sehen musste. Ich wollte nicht mal wissen wie die anderen reagiert hätten die, die nicht so eng mit mir sind wie meine Familie. Ich hätte es zwar lassen können, hätte aber dafür den Rest meines Lebens nur lange Sachen anziehen müssen das erschien mir aber nicht unbedingt als die beste Lösung, also die Variante B mit den ganzen Tattoo's gefiel mir da um einiges besser. Ich möchte endlich wieder Kaputte Hosen anziehen. Ich möchte aber nicht deswegen meinen ganzen Körper zu tätowieren lassen alsoooo..." Ash drehte sich einen Moment weg um sich keine sieben Sekunden später mit geröteten Augen zu mir umzudrehen. 

Er schniefte kurz und breite seine Arme aus. ,,Kann ich dich kurz in die Arme nehmen?" Ich zog eine Augenbraue hoch und betrachtete ihn skeptisch. ,,Bitte." Er fing schon fast wieder an zu weinen weswegen ich wiederwillig nickte und ihn an mich zog. Nach ein paar Sekunden in denen ich mich im Raum umgeguckt hatte löste ich mich wieder. 

,,Okay, also..was willst du wo haben?" Ich zuckte mit den Schultern. 

,,Meine Arme und mein Rücken sind vollständig tätowiert, also so wie ich sie haben will. Ich brauch nur noch meine Beine." Er nickte. 

,,Und was willst du drauf haben?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Du kannst dir ja was überlegen. Ich überleg mir auch etwas und dann tragen wir es zusammen? Am besten zeigst du mir nächstes mal auch die Stellen. Dann machen wir alles fertig und können entweder da oder an dem nächsten Termin anfangen. Was hältst du davon?" Ich lächelte leicht. 

,,Find ich gut." 

,,Okay also sehen wir uns nächsten Mittwoch?" Ich nickte und stand auf, genauso wie er. Als ich den Türknauf schon berührte drehte ich mich nochmal grinsend zu ihm um. 

,,Macht es dir was aus, wenn ich mal telefoniere? Mein Handy ist alle.." 

***

Mit einem lächeln stand ich vor dem Tattoo Laden und wartete auf Nathan. Ich hatte zum Glück seine Nummer im Kopf und konnte ihn vorhin erreichen. Er sagte zu mir das er mich sofort abholen würde. Wie war jetzt nur die Frage! Er hatte ja hier noch kein Auto und mit dem Bus und Bahn Verkehr kannte er sich bestimmt auch noch nicht besonderes gut aus.

Auf einmal wurde ich durch ein Hupen aus meinen Gedanken geholt. Vor mir hielt ein Auto und ein lächelnder Nathan guckte mich an. Ich zog nur die Augenbrauen hoch und stieg verwirrt ein. 

,,Woher hast du das Auto?" 

,,Ich habe es mir von einem Kumpel geliehen." bekam ich auch sofort die Antwort zurück. Alter? Wie schnell finden der denn bitte Freunde, das ist ja echt erschreckend. Ich brauche so übel lange und Nathan hat schon ein Kumpel der ihm sein Auto lieh und bei Ethan wollten wir ja gar nicht erst anfangen. Na ja angenommen ich will überhaupt Freunde finden, das steht noch irgendwie in den Sternen. Ich meine Stormy's Leute sind echt cool, aber ich bin mir nicht sicher ob ich den Vertrauen kann. Cody war total bescheuert also..wenn ich mit dem irgendwann mal irgendeine Art von Freundschaft oder Beziehung habe..lasse ich mich von einer Kuh vergewaltigen! Genauso würde ich nichts mit Josi und ihren Freundinnen machen wollen, die sind mir einfach zu Pink. 

Ich bin einfach nicht für Freunde gemacht. Früher oder später geht eh was schief und dann, ja dann bin ich wieder die angearschte und darauf habe ich echt kein Bock.

,,Hey wie heißt du denn kleine Maus?" fragte mich der unbekannte große Mann. ,,Ich bin Hopeless, meine Freunde dürfen mich Hope nennen, bist du denn mein Freund?" ,,Ja aber natürlich, wenn du das willst?" ,,Ja, meine Brüder sind nämlich blöd und ihre Freunde auch! Sie verstehen einfach nicht wie es mir geht, sie nennen mich immer blödes Kleinkind." 

Tja, hätte ich mal nicht den Fehler gemacht und denn falschen Leuten vertraut, aber was will man erwarten bei einem gerade mal 5 jährigen Mädchen.

,,Hey mein kleine, wie geht es dir heute?" ,,Jetzt da du ja mit mir Barbie spielen gehen willst ist alles super." auf meinem Gesicht bildetet sich ein richtig breites Lächeln, so breit das man meine Zahnlücke, auf die ich echt stolz war, sah.

Als ich noch klein war, war mein Leben unbeschwert und einfach, ich sah überall das Gute. Jetzt ist es nur noch ermüdend und ich sehe in jedem Menschen das schlechte.