Sixty-nine.

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Mit aufgerissenen Augen starte ich auf das Handy in meiner Hand was ich unter den Tisch hielt. Das alles kann doch echt nur ein schlechter Scherz sein. Wie konnte sich jemand erlauben sowas zu behaupten. Ich weiß ganz genau das der Mann keinen Sohn hatte. Oder doch? Aber er hatte doch nie etwas von einem gesagt und ihn den Unterlagen zu ihm stand auch nichts von einen Sohn und wenn doch dann hätte mein Vater es mir doch bestimmt erzählt... 

Aber anderseits, könnte es auch gut sein, dass es irgendein Junge aus der Nachbarschaft war der sich einen Scherz erlaubt hatte. Aber was ist wenn nicht? Ich bemerkte, wie langsam die Panik hoch kam und meine Hände anfingen zu zittern.

Scheiße ich brauchte meine Tabletten ich rannte an meiner Familie vorbei, hoch in mein Zimmer. Die Rufe nach mir ignorierte ich. Als ich im Zimmer war schloss ich die Tür hinter mir zu und wühlte in meiner Tasche nach meinen Tabletten. 

Ich hatte schon so lange keine Panikattacke mehr, seitdem Blake da war ging es mir gut. Ich konnte endlich wieder leben, hatte keine Erinnerungen an den Tag mehr und auch in der Nacht waren die Albträume fast weg. Ich kam mit meinem Körper langsam klar und begann auch mal Kleider oder Röcke anzuziehen. Zwar mit Strumpfhose aber das war doch schon Mal eine Verbesserung zur dauerhaften Jeans. 

Ich wurde freundlicher zu allen und habe endlich wieder Freundschaften zu gelassen. Die Zeit in Atlanta und vor allem Blake, haben mich wieder zu der Hope gemacht die ich vor der Zeit der Entführung war. Ich hatte mich schon echt verändert ich habe wieder angefangen zu Vertrauen und das soll ich mir jetzt alles wieder zerstören lassen?

Nein ich werde kämpfen und mich nicht unterkriegen lassen!

 Ich werde meine Probleme nicht in mich hinein fressen, sondern ich werde mit meiner Familie darüber reden. Ich werde nicht den Schmerz alleine auf mich nehmen wie ich es sonst immer getan hatte und wie ich jetzt bemerkt hatte was immer falsch war. Ich habe eine wunderbare Familie die immer hinter mich steht und mich in allen Situationen unterstützt. Meine Entscheidungen voll und ganz akzeptieren und mich nie aufgegeben haben wie es andere Familien in dieser Situation gemacht hätten. 

Ich habe außerdem einen wunderbaren Freund der trotz meiner Macken und Fehle immer hinter mir stand und es jetzt immer noch tut. Der nicht vor meiner Vergangenheit davon gerannt war sondern sich mit mir dieser stellen möchte und ich schätze es auch wird.

Ich habe wunderbare Freunde die ich nicht mehr anlügen kann. Wenn ich wieder in Atlanta bin werde ich ihnen die volle Wahrheit zu meiner Vergangenheit sagen. Ich werde ihnen alles anvertrauen und sie dürfen frei entscheiden ob sie bleiben wollen oder nicht.

Ein klopfen an der Tür holte mich aus meinen Gedanken zurück. ,,Hope ist alles gut? Wir machen uns echt sorgen du bist vor einer halben Stunde, einfach hier hoch gerannt und hast dich hinter einer verschlossenen Tür versteckt. Was ist los? Mach doch bitte die Tür auf und rede mit uns." hörte ich Blakes Stimme hinter der Tür.

Ich wischte mir einmal über mein Gesicht und spürte was nasses an meiner Hand. Wann hatte ich denn bitte mit Weinen angefangen? War ich so tief in Gedanken versunken das ich das nicht  mal bemerkt hatte...

Ich stand langsam auf und begab mich zur Tür, diese schloss ich dann auf und gleich darauf wurde sie geöffnet und ich wurde in die Arme von Blake gezogen. 

,,Was ist los Hope?" hörte ich ihn in meine Haare murmeln. 

,,Ich muss euch allen was sagen, könntest du dafür sorgen das alle ins Wohnzimmer kommen? Ich muss nochmal schnell ins Bad." Ich spürte sein Nicken an meiner Schulter und löste mich aus seinen Armen mit einem letzten kleinen lächelnden Blick guckte ich ihn an und begab mich ins Badezimmer.


***

,,Ihr solltet alle herkommen damit ich euch was sagen kann. Heute habe ich eine SMS bekommen bei der ich noch nicht genau weiß was ich damit anfangen soll.." begann ich zu sprechen und guckte in ratlose Gesichter. 

Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und begann die SMS vorzulesen. Meine Stimme zitterte dabei und meine Hände auch. Aber ich musste das hinter mich bringen denn so war es das beste.

,,Na meine kleine Hopeless, entspannst du dich gut bei deinen Eltern? Das solltest du auch! Denn wenn du wieder hier bist wirst du nichts mehr zum lachen haben, dann wirst du es bereuen das dein Dad meinen Vater umgebracht hatte. Du wirst alles doppelt so schlimm was mein Dad dir angetan hatte zurück bekommen. Du musst dich aber gar nicht verstecken, ich werde dich überall finden und dich vernichten."

Als ich die letzten Wörter gelesen hatte guckte ich hoch und sah in geschockte Gesichter.

The scars I have.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt