》Hold on-Chord Overstreet《
„Was?! Nein-Ich-Was soll der Mist?! Du bist doch sein Bruder! Ich glaub das nicht! Nein-schon gut. Ich komme. Halt ihn fest!"
Ich will Dylan nicht belauschen, aber er sitzt direkt neben mir, während er telefoniert.
Und bevor ich ihn überhaupt fragen kann, was los ist, schüttelt er das Thema kurzerhand ab.
„Ich muss leider fahren. Scheinbar werde ich dringend gebraucht!"
Bei dem letzten Teil verdreht er grinsend die Augen, jedoch kann er nicht ganz die Panik in ihnen verstecken.Ich will nicht neugierig sein und nachfragen was jetzt nun passiert ist, weshalb ich einfach nur kurz lächele und aufstehe.
Während ich unsere Gläser ebenfalls in die Spüle stelle, steht Dylan auf und zieht sich seine fast trockene Lederjacke an.
Ich kann die Stimmung zwischen uns gar nicht beschreiben, denn sie ist so merkwürdig, dass keiner etwas sagt.Es gibt zwar auch Momente, in denen Dylan und ich nicht reden, aber eine solche Stille ist neu und für mich komplett ungewohnt.
Diese Stille zerrt an mir. Ich will wissen, was Dylan gerade denkt. Ich will wissen, wie er sich gerade fühlt. Doch ich weiß, dass ich es nie erfahren werde. Es fühlt sich an, als würden kleine Ameisen meine Arme hoch krabbeln.
Auch wenn ich Ameisen als äußerst unangenehm bezeichnen würde, ist diese Stille etwas ganz anderes. Sie ist auf der einen Seite so ungewohnt und doch hat sie etwas Besonderes an sich. Etwas Schönes.Dylan ist der Erste, der sich wieder bewegt und in Richtung Haustür schleicht.
Natürlich folge ich ihm und hoffe, dass er etwas sagen wird, dass die Atmosphäre zwischen uns nicht zerstört.Er öffnet langsam die Tür und tritt heraus, sodass ich mich in den Türrahmen stellen kann.
Doch ich weiß nicht, wie ich mich verabschieden soll.Am liebsten würde ich ihn küssen oder umarmen, aber ich bewege mich nicht. Ich lächele ihn nur gezwungenermaßen an, als er sich noch einmal zu mir umdreht.
Es ist kein Abschied für immer, aber heute sind wir uns gefühlt einen Schritt näher gekommen.
Ob es daran liegt, dass wir uns fast geküsst haben oder er mir gesagt hat, dass er mich gerne zur Gala begleiten würde. Ich kann es nicht sagen und ich weiß nicht, ob Dylan das Selbe denkt.
Es sind Ungewissheiten, die mich schier verrückt machen.Meine Gedanken verpuffen urplötzlich, als ich plötzlich Dylans weiche Hand an meiner Wange spüre. Eine hauchzarte Berührung.
Sein Daumen bewegt sich nur minimal und doch bekomme ich alleine wegen dieser Bewegung eine Gänsehaut.Meine Augen verankern sich mit denen von Dylan und es scheint, als würde niemand mehr zwischen uns kommen können.
Und als er meinem Gesicht immer näher kommt, schlucke ich meine Angst herunter.Es könnte alles wieder in einem reinen Desaster enden, doch mein Herz will das hier so sehr, dass es mein Gehirn für einen kurzen Moment ausstellt.
Irgendwann schließe ich meine Augen, da ich den Moment und die damit verbundenen Gefühle intensivieren will. Ich will mich für immer daran erinnern können, wie mein erster Kuss war.
Erst eine halbe Ewigkeit später spüre ich Dylans weiche Lippen für einen kurzen Moment auf meiner Stirn.
„Gute Nacht, Zoe!", flüstert er und als ich meine Augen wieder öffne, sitzt er schon längst in seinem Auto.
Ich atme geräuschvoll aus, als ich ihn wegfahren sehe.
Und wieder hat sich alles in Luft aufgelöst. Alles bis auf meine Gefühle; meine Gedanken.Doch was habe ich erwartet?!
Ich habe gemerkt, dass Dylan sich in letzter Zeit verändert hat, doch bei gewissen Dingen baut er immer noch seine Schutzmauer um sich herum.
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Fake Honesty
Teen FictionZoe Lewis, ein einfaches Mädchen, welches von ihrer Vergangenheit geprägt wurde. Sie hat panische Angst, alten Bekannten wieder gegenüber zu treten, doch solange sie damit abschließen will, lässt sich genau dies nicht vermeiden. Dylan McGowan, der...