》One call away-Charlie Puth《
Ich weiß gar nicht, was er sich dabei gedacht hat, mich einfach rauszuschmeißen.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir mittlerweile ein ganz gutes Verhältnis aufgebaut haben und doch hat er mich jetzt der Dunkelheit schutzlos ausgeliefert.Wahrscheinlich hat er auf seinen täglichen Damenbesuch gewartet. Alleine dieser Gedanke geht mir gehörig gegen den Strich.
Und mein Handy hat nicht einmal mehr 10% Akku und geht mit größter Wahrscheinlichkeit gleich aus. Aber etwas Gutes hat es, denn dann kann ich nicht mehr nachvollziehen, wenn meine Brüder mich anrufen.
Ich laufe durch die mittlerweile dunklen Straßen und bin froh, wenn ich unter einer Laterne stehe, die mir ein bisschen Licht spendet.
Als ich in der Nähe des kleines Parks bin, merke ich erst, dass ich schon ganz schön weit gelaufen bin.
Vom Stadtrand bis hier her.
Ab und zu fährt ein Auto an mir vorbei und ich kann in deren Rückspiegel sehen, dass sie mir komische Blicke zuwerfen.
Ich laufe jedoch einfach weiter und hoffe, dass ich mir meine Angst nicht anmerken lasse.
In jedem Auto könnte ein potenzieller Mörder sitzen, denn gerade ich weiß, dass man einem Menschen seine Eigenschaften kaum bis gar nicht ansehen kann.„Was mache ich hier eigentlich?", frage ich mich selber und bleibe stehen, da ich nicht mehr weiß, in welche Richtung ich noch laufen soll.
Ein Blick auf meine Armbanduhr verrät mir, dass es schon halb eins ist und ich dringend Schlaf nötig habe.Verzweifelt setze ich mich auf den nassen kniehohen Stein und lasse kraftlos meine Tasche fallen.
Meine Schultern tun mir bereits weh und auch meine letzte Schlafposition macht mir zu schaffen.
Ich bin kurz davor einfach nach Hause zu laufen, wobei ich dafür auch eine gute Stunde bräuchte.Plötzlich höre ich wie eine Tür zu geschmissen wird und mir kurze Zeit später ins Gesicht geleuchtet wird. Mein Herz schlägt von jetzt auf gleich um das Fünffache schneller, was nicht immer gesund sein kann.
Als ich in das grelle Licht schaue, muss ich meine Augen zusammen kneifen, damit ich wenigstens etwas erkennen kann. Und als ich eine männliche Gestalt erkennen kann, greife ich reflexartig nach meiner Tasche.
Wenn die Person mir noch näher kommt, renne ich einfach weg.
Auch wenn ich nicht die Schnellste bin und die Schmerzen von letzter Nacht noch auf mir lasten, könnte ich es vielleicht schaffen.„Was machst du hier, Zoe?!"
Die Taschenlampe wird plötzlich ausgeschaltet, weshalb meine Augen nach ein paar Sekunden Masons markantes Gesicht erkennen kann.„Mason?", frage ich jedoch vorsichtshalber und stehe langsam auf.
„Ja? Erklärst du mir jetzt, was du hier machst? Du warst heute nicht in der Schule und läufst hier nun alleine mit einer Sporttasche um kurz vor eins rum?"
„Ja ich – Das ist alles ein bisschen blöd gelaufen. Ich kann nicht nach Hause und wollte eigentlich- Ja das weiß ich auch nicht so genau.", sage ich verlegen und lasse mich wieder auf den Stein fallen.„Steh auf, du kannst bei mir schlafen. Denn ich glaube kaum, dass du krank werden willst.", sagt er und ich kann seine strahlenden Zähne selbst in der Dunkelheit erkennen.
„Kannst du mir das vielleicht noch einmal erklären?", vernehme ich Masons weiche Stimme, als ich gerade in seinem Badezimmer stehe und mir lauwarmes Wasser durchs Gesicht spritze.
„Warum ich um diese Uhrzeit alleine durch die Gegend gelaufen bin?", frage ich ihn und schaue durch den Spiegel in sein Gesicht, da auch er sich gerade Bettgehfertig macht.
Als er nickt, seufze ich noch einmal, bevor ich weiter rede.
„Naja ich habe mich gestern Abend mit den Zwillingen gestritten und wir haben wirklich unschöne Dinge gesagt. Aber sie-naja egal. Ich konnte ihnen auf jeden Fall nicht mehr in die Augen schauen und habe meine Sachen gepackt. Die Nacht war ich dann bei Dylan, weil-ach, das ist auch nicht wichtig. Er wollte dann auch, dass ich den ganzen Tag bleibe und ich habe schon gedacht, dass ich noch eine Nacht bei ihm bleiben kann, jedoch hat er mich dann irgendwann rausgeschmissen. Ja und dann hast du mich einige Stunden später gefunden.", sage ich und gehe währenddessen wieder in sein Schlafzimmer, wo er mir seine Schlafcouch schon fertig gemacht hat.
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Fake Honesty
Fiksi RemajaZoe Lewis, ein einfaches Mädchen, welches von ihrer Vergangenheit geprägt wurde. Sie hat panische Angst, alten Bekannten wieder gegenüber zu treten, doch solange sie damit abschließen will, lässt sich genau dies nicht vermeiden. Dylan McGowan, der...