>The breakup-Lany<
Langsam schließe ich meine Augen, denn ich bin hundemüde.
Mir war bewusst, dass das Studium nicht einfach wird, doch jetzt im letzten Semester muss ich mich gleich um das Dreifache anstrengen.
Immer wieder muss ich abends mit irgendwelchen Künstlern in Konzerthallen auftreten, da sie vom Klavier begleitet werden.
Es ist nicht so, dass ich nicht dankbar bin, denn das eröffnet mir an manchen Stellen eine Tür, von der ich sonst nur geträumt hätte. Doch ich komme mir vor, als sei ich an der Uni die Einzige, die Klavier spielen kann, denn ich bin immer diejenige, die abends antreten muss.Seit vier Tagen habe ich nur maximal fünf Stunden pro Nacht geschlafen, denn ich war erst nach zwölf zu Hause und musste morgens schon wieder in irgendwelchen Vorlesungen sitzen.
Und da bleibt nicht nur der Schlaf links liegen, sondern auch meine Freunde.
Sie sind teilweise schon genervt, weil ich fast nie Zeit habe und wir uns nur in der Universität sehen, in der ich, aufgrund der Müdigkeit, kaum noch etwas sage.Aber nicht nur meine engsten Freunde sind zurzeit schlecht auf mich zu sprechen, denn mein Freund leidet darunter am Meisten.
Ich sehe ihn nur noch, wenn ich mich zu ihm ins Bett lege, doch da schläft er bereits und wenn ich aufstehe, ist er schon längst auf dem Weg zur Arbeit.Wir hatten vor gut über einem Jahr beschlossen, zusammen zu ziehen, da wir mehr Zeit mit einander verbringen wollten, doch jetzt in den letzten vier Tagen habe ich kein Wort mehr mit ihm geredet.
„Du überanstrengst dich, Zoe!", vernehme ich plötzlich die besorgte Stimme von Lia am Telefon.
„Und du hast mir schon wieder nicht zu gehört. Manchmal habe ich das Gefühl, dass du mir am anderen Ende immer wieder einschläfst!", schiebt sie hinter her, weshalb ich meine Augen wieder öffne.
„Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll!", flüstere ich und lehne meinen Kopf an die kalte Scheibe der U-Bahn.
„Du musst ihnen klar machen, dass du nicht immer nach ihrer Nase tanzt und du noch ein Privatleben hast.", versucht sie mir zu helfen, doch ich schüttele sofort den Kopf.„Meinst du, dass ich das nicht schon längst versucht habe. Sie haben mir sofort gesagt, dass ich mich dann im falschen Business befinde und wenn ich den Druck nicht aushalten würde, ich überlegen solle, nicht doch etwas anderes zu machen. Aber du weißt, dass ich das Klavierspielen liebe. Ich könnte es nicht einfach aufgeben und ich befinde mich doch schon im letzten Semester.", entgegne ich niedergeschlagen.
„Und was sagt Dylan zu alle dem?", fragt sie nach unendlichen Sekunden.
Ich seufze kurz, ehe ich ihr leise antworte: „Der ist gar nicht glücklich darüber, das kannst du mir glauben. Ich habe mit ihm seit vier Tagen nicht mehr geredet und ihn nur noch im Schlaf gesehen."
„Das ist nicht gesund, Zoe. Du verrennst dich nachher noch in eine Depression."
„Ich weiß, aber ich will dieses Studium beenden. Ich rufe dich noch einmal an, wenn ich mehr Zeit habe. Ich muss jetzt an der nächsten Station aussteigen. Mach es gut, Lia und grüß die anderen!", verabschiede ich mich von ihr und bevor ich auflege, höre ich sie noch antworten: „Mach's besser!"
Ich schüttele leicht meinen Kopf, ehe ich mein Handy in meine Hosentasche gleiten lasse und mich aufrichte, damit ich mich gleich zwischen den ganzen Menschen nach draußen drängen kann.
~„Was soll da heißen, dass du das nicht mehr kannst?!", schreie ich ihm entgegen. Innerlich weiß ich bereits, was Dylan meint. Aber er kann mich hier nicht alleine lassen.
„Du weißt, dass das hier alles keinen Sinn mehr macht. Wir sehen uns gar nicht mehr und das sind seit einigen Tagen die ersten Wörter, die wir austauschen. Ich wollte dich bei allem unterstützen und das werde ich auch weiterhin. Aber unsere Beziehung leidet darunter und deshalb glaube ich einfach, dass du eine Last weniger hast, wenn ich ausziehe und wir erst einmal eine Pause machen.", kommen die Wörter über seine Lippen und er kann sich wahrscheinlich nicht einmal mehr vorstellen, wie weh er mir damit tut.
DU LIEST GERADE
Fake Honesty
Novela JuvenilZoe Lewis, ein einfaches Mädchen, welches von ihrer Vergangenheit geprägt wurde. Sie hat panische Angst, alten Bekannten wieder gegenüber zu treten, doch solange sie damit abschließen will, lässt sich genau dies nicht vermeiden. Dylan McGowan, der...