61-Emotional

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„Zoe?", vernehme ich es leise von oben, doch es ist so leise, dass ich es nicht weiter beachte.
„Zoe! Wach auf. Wir haben noch viel vor heute!", ertönt wieder die nervende Stimme, weshalb ich mich einmal drehe.
Ich will noch schlafen!

„Auch wenn ich die Aussicht auf deinen süßen Hintern echt noch länger betrachten würde, doch wir müssen noch einkaufen und ich glaube, du musst vorher noch nach Hause!", flüstert mir Dylan ins Ohr, doch da ich wirklich nur schlafen will, drehe ich mich nochmals.

Plötzlich vernehme ich ein unterdrücktes Stöhnen.
„Du kannst wirklich immer gerne auf mir liegen, doch achte bitte darauf, wo du hintrittst!", vernehme ich seine tiefe von schmerzerfüllte Stimme, weshalb ich mich langsam von Dylan rolle und erst, als mein Verstand registriert, was er da gerade gesagt hat, reiße ich meine Augen auf.
Ich habe ihm doch jetzt nicht in die-
„Oh Gott. Das wollte ich nicht! Tut mir leid!", murmele ich mit hochrotem Kopf und schaue in sein angestrengtes.
„Babe würde eigentlich reichen!", schleicht sich ein Grinsen auf seine Lippen, weshalb ich meine Augen verdrehe und wieder auf ihn krabbele.
Er kann also gar nicht solche Schmerzen haben.

„Alles Gute zum Geburtstag, Babe", hauche ich gegen seine roten, vollen Lippen, betone den Kosenamen extra stark und schaue ihm in seine glitzernden Augen.
„Danke", murmelt auch er und nimmt sich einfach die Berechtigung mich zu küssen.
Jedoch lösen wir uns relativ schnell wieder, da sein Handy klingelt.
„Mein Geschenk bekommst du nachher. Ich wusste ja nicht, dass ich hier schlafe!", lache ich leicht, als er nach seinem Handy greift.
„Du brauchst mir nichts schenken, Zoe!", sagt er klagend, weshalb ich nur kurz mit den Kopf schüttele, sodass er mit einem Augenverdrehen an sein Handy geht.

Ich will eigentlich die Gelegenheit nutzen, um aufs Badezimmer zu gehen, jedoch werde ich überraschend an meiner Hüfte festgehalten, weshalb ich erschrocken auf quieke und wütend zu Dylan schaue, der sich jedoch kaum auf das Gespräch am anderen Ende zu interessieren scheint.

Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien und schaue ihn erst wieder an, als mein Name fällt.
Als er meinen Blick sieht, muss er scheinbar grinsen und murmelt immer wieder ein ‚Ja' in sein Handy, doch er konzentriert sich eher auf mich und gibt mir sogar, so frech wie er nun einmal ist, einen kurzen Kuss, ehe er sich wieder auf den Anrufer konzentriert.
„Dylan, lass mich los!", flüstere ich, was er nur mit einem Lachen quittiert und den Kopf schüttelt.

„Ja, wir sehen uns heute Abend.", beendet plötzlich Dylan sein Gespräch nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er mit meinen Haaren gespielt hat und ich nicht aufstehen konnte.
„Ich wollte doch nur aufs Badezimmer!", murmele ich gespielt wütend, während er sein Handy wieder auf das Nachttischchen legt.
„Und ich wollte nicht, dass du aufstehst!", grinst er und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

Natürlich ist das Verhältnis nach gestern ein wenig inniger und harmonischer geworden.
Ich weiß, dass sich das viel zu klischeehaft anhört und wenn man darüber nachdenkt, dass man von dem anderen jetzt mehr bekommen hat, als manch ein anderer.
Zumindest hoffe ich das!

Ich kann leider nicht genau sagen, ob meine Vermutungen, die ich damals mit Lia aufgestellt habe, überhaupt stimmen und ich glaube kaum, dass er mit mir darüber reden würde.
Und außerdem bin ich ja jetzt seine Freundin, denke ich grinsend.

„Worüber denkst du nach?", fragt mich Dylan plötzlich und als ich aus meinen Gedanken aufwache, erscheinen Dylans Augen direkt über meinen.
Ich überlege nicht lange, denn ich sage ihm einfach, was ich gedacht habe.
„Dass ich deine Freundin bin!", grinse ich und kann gar nicht so schnell schauen, da liegen seine Lippen wieder auf meinen.
Doch leider ist dieser abermals meines Erachtens viel zu kurz.

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt