62-Die Lewis

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So far away- Martin Garrix usw.

„Du wolltest dich in unserer Gegenwart doch zusammenreißen!", höre ich die amüsierte Stimme von Lucas, als Dylan sich wieder von mir löst.
Dieser zuckt nur kurz mit den Schultern, ehe er meine Hand in seine legt und sich mit einem Grinsen wieder zu meinen Brüdern dreht.

Da wir, laut Dylan, noch viel vorhaben, verabschieden wir uns schnell von meinen Eltern, die uns natürlich noch viel Spaß wünschen, ehe wir wieder auf sein Auto zu gehen.
Er hält meine Hand behutsam in seiner, weshalb sich die prickelnde Wärme immer mehr in mir verbreitet.
Ich kuschele mich weiter in seine Seite, sodass er mir zwei Sekunden später einen Kuss auf meinen Scheitel haucht.
Dylan öffnet die Hintertür seines Autos, damit ich meine Sachen auf den Rücksitz legen und die kleine Metallschachtel aus meinem Rucksack kramen kann.

Langsam drehe ich mich wieder zu ihm um, denn ich habe ein wenig Angst davor, wie er reagieren wird.
Meine Augen fahren langsam seine Brust entlang, damit ich ihm wieder in die fragenden Augen sehen kann.

Ich halte ihm sein Geschenk hin, versuche zu lächeln und murmele leise: „Happy Birthday!"
Behutsam nimmt er mir die Schachtel aus der Hand und ich kann das leichte Grinsen auf seinen Lippen erkennen.
Meine Augen kleben in seinem Gesicht und achten auf jedes Detail, als er mein Geschenk langsam öffnet.

„Ich hoffe, dass es dir gefällt!", hauche ich und kaue leicht auf meiner Unterlippe, da ich so nervös bin.
„Du solltest mir doch nichts schenken!", murmelt er und holt das braune Lederarmband aus seiner Verpackung. Mein Herz, es schlägt so schnell und ungleichmäßig!

Dylan legt es sich behutsam um sein Handgelenk, weshalb der Magnetverschluss zusammenspringt und ich es auf seinem dunklen Teint begutachten kann.
Mit den vielen silbernen Details sieht es wirklich gut aus und scheinbar findet Dylan das auch, denn er drückt sanft mein Kinn wieder hoch, sodass ich ihm in seine unglaublichen Augen schauen und er mich ohne zu zögern, küssen kann.

„Ich liebe dich!", murmelt er gegen meine Lippen, weshalb sich abermals ein Grinsen auf diese schleicht, bevor ich es erwidere.
„Es ist wirklich schön, danke!", beteuert er noch, ehe er einen Schritt nach hinten geht.
„Wir haben wirklich keine Zeit, aber wir verschieben das hier auf heute Abend, versprochen!", grinst er noch und öffnet mir die Beifahrertür, damit ich einsteigen kann.
~

Dylan öffnet mir schließlich auch die Autotür und nimmt meine Hand wieder direkt in seine, weshalb wir jetzt über den großen Parkplatz laufen und ich den Supermarkt und dessen riesiger gelben Aufschrift schon direkt vor mir sehe.

„Darfst du denn schon Alkohol kaufen? Eigentlich bist du ja noch keine einundzwanzig geworden, oder?", frage ich ihn leicht grinsend von der Seite, weshalb ich erkennen kann, dass er anfängt zu lachen.
„Ich kenne jemanden, der dort arbeitet!"

Und tatsächlich läuft Dylan selbstbewusst durch das Regal für den hochprozentigen Alkohol direkt auf einen Typen zu, der die Arbeitskleidung der Supermarktkette trägt.
Plötzlich bemerkt er uns und dreht seinen Kopf in unsere Richtung, weshalb Dylan meine Hand loslässt und ihn mit einem brüderlichen Handschlag begrüßt.

„Ey Alter. Alles Gute zum Geburtstag. Ich kann mir vorstellen, was du hier willst!", grinst der Typ widerlich und auch seine Stimme kann man kaum ertragen.
Ich stehe etwas abseits und schaue mich ein wenig um, als ich wieder die Stimme des Verkäufers vernehme.

„Was hast du denn schon wieder für eine heiße Schnecke mit gebracht?!", fragt er meinen Freund, weshalb es mir kalt den Rücken herunter läuft.
Zum einen liegt in seiner Stimme die ein oder andere Absicht und das ‚wieder' in seiner Frage verletzt mich.
Wie oft war er denn mit anderen Mädchen hier?
„Das ist nur die Lewis. Du weißt schon, die Schwester von den Zwillingen!", murmelt Dylan, doch ich verstehe ihn zu deutlich.
Nur die Lewis also?
Ich verschränke leicht meine Arme vor einander und folge Dylan nur noch stumm durch den Laden.

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt