》Slow Hands-Niall Horan《
„Fertig!", flüstert meine Tante Sophie und wickelt die letzte Strähne vom Lockenstab ab.
Man kann es nicht glauben, aber mit meinen Haaren konnte man doch noch etwas anfangen.„Komm schon, zieh dein Kleid an, sonst steht Dylan gleich schon vor der Tür und du rennst hier noch in Unterwäsche rum. Wäre ihm wahrscheinlich lieber, aber für dich könnte es peinlich werden!", zwinkert sie mir durch den Spiegel zu. Wir sind nicht zusammen!
Sophie hilft mir beim Kleid anziehen und schließt langsam den Reißverschluss.
„So und jetzt"
Sie dreht mich einmal um hundertachtzig Grad, damit ich mich im Spiegel betrachten kann. Ich erkenne mich kaum wieder, denn ich sehe nicht mehr aus wie die kleine Zoe, die Angst davor hat, dass man weiß, wer sie sein könnte.Der lange Rock schmiegt sich locker um meine Beine, während er immer wieder in anderen Farben schimmert. Das schwarze Oberteil liegt währenddessen eng an meinem Körper und schmeichelt meiner Taille. Es zeigt nicht viel von meinem Ausschnitt aber auch nicht zu wenig. Es ist perfekt und besonders und in diesem Kleid fühle auch ich mich besonders.
Letztendlich ist der rote Teppich nur eine Spendengala für hilfsbedürftige Kinder auf der Papa und seine Freunde als VIP-Gäste eingeladen sind. Doch ich finde es gut, dass man Kinder, die nicht so leben können wie wir, unterstützt und versucht ihnen in jeder erdenklichen Situation zu helfen. Wobei man noch viel mehr tun müsste.
„Danke!", flüstere ich und drehe mich wieder zu meiner Tante, damit ich sie umarmen kann.
Ich bin ihr für viele erdenkliche Situationen einfach dankbar, doch habe ich es ihr noch nie gesagt.
Mein jetziges Leben wäre nur halb so lustig und ertragbar ohne sie.
Sophie ist eben nicht nur Mamas bessere Hälfte.
„Nein. Nicht-dein Makeup!", jammert sie plötzlich und schiebt mich wieder von sich.
„Wir wollen es ja nicht ruinieren bevor Dylan kommt!", grinst sie mich nochmal an, weshalb ich meine Augen verdrehe.
„Was habt ihr eigentlich alle mit Dylan? Ich habe ihn ja nicht einmal eingeladen, denn-"
„Das war ich!", unterbricht mich Mama plötzlich und steht unerwartet im Türrahmen.
Ich kann sehen wie sie grinst, weshalb ich kurz davor bin nach einem Kissen zu greifen, um sie abzuwerfen.
„Aber sei ehrlich, Zoe. Du hättest dich nie getraut!", grinst sie immer noch und kommt auf uns zu, während ich mit den Schultern zucke. Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob ich mich getraut hätte, denn ich habe nie darüber nachgedacht.
„Morgen kannst du mir dann immer noch die Schuld geben, wenn es ein Desaster werden sollte.", versucht sie mich zu überzeugen und streicht mir über meine rechte Wange.Ich kann ihr ansehen, dass ihr etwas auf der Zunge liegt; das raus will. Doch gerade das fällt ihr so schwer. Kurz denke ich, dass Mama nichts weiter sagen wird, bis sich überraschenderweise ihre Lippen bewegen.
„Du siehst aus wie ein Engel. Mein kleiner Engel, der schon viel zu schnell erwachsen geworden ist!", sagt sie wehmütig, während ihre Augen glasig werden.
Ich kann gar nicht so schnell denken, da schließen sich meine Arme schon um Mama.Sie streicht mir noch kurz über die Haare, bevor Sophie uns leise unterbricht.
„Ich will den super emotionalen Moment nicht zerstören, aber wir sollten nach unten gehen und ich habe keine Lust euer Makeup noch einmal zumachen."
„Deine Tante hat recht!", lächelt Mama liebevoll und nimmt meine Hand, damit sie mich nach unten ziehen kann.
„Ich will euch mal sehen, wenn Zoe heiratet!", schüttelt Sophie lachend den Kopf, ehe sie uns hinterher läuft.
~„Dylan kommt immer zu spät, Zoe! Hör also auf, deine Kräfte jetzt schon zu verbrauchen.", versucht Toby mich zu überzeugen, damit ich aufhöre, durch den Flur hin und her zulaufen.
Doch um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass Dylan nicht kommt.
Ich würde es ihm nicht einmal mehr verübeln.
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Fake Honesty
Teen FictionZoe Lewis, ein einfaches Mädchen, welches von ihrer Vergangenheit geprägt wurde. Sie hat panische Angst, alten Bekannten wieder gegenüber zu treten, doch solange sie damit abschließen will, lässt sich genau dies nicht vermeiden. Dylan McGowan, der...