51-Der Streit geht weiter

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I miss you-Clean Bandit, Julia Michaels

Ich wache schon mit einem Grinsen auf, denn ich habe wirklich gut geschlafen, doch ich muss mich auf den Boden der Realität zurückholen.
Ich weiß nicht, ob Dylan das gestern alles ernst genommen hat.

Ich weiß es nicht und dieses Wissen lässt mein Grinsen glatt verblassen. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich ihn wieder sehe.
Und das wird spätestens Montag der Fall sein.
Zudem weiß jetzt fast jeder wie ich zum Alkohol stehe.
Zwar ist die Frage, ob jeder in seinem Zustand gestern verstanden hat, was Emily sagte, doch gehört haben sie es alle Male.

Ich entscheide mich spontan am Nachmittag etwas spazieren zu gehen, denn ich brauche frische Luft und Abwechslung.
Ich laufe eine zeitlang einfach nur durch die Gegend, bevor ich dann entschlossen auf den kleinen Wald zugehe, der sich in der Nähe unseres Hauses befindet.
Ich entdecke die kleine Bank, die meine Eltern vor circa zwei Jahren einfach mal dort hingestellt haben und setze mich langsam hin.

Ich kann es kaum abwarten, bis endlich die Blätter anfangen sich zu verändern und dann zu Boden fallen.
Dann komme ich wirklich gerne hier her und schaue mir das Farbspiel an.

Zurzeit strahlen die Blätter alle noch in einem satten Grün, weshalb der Wald voller Leben aus sieht.
Die Musik in meinen Ohren bringt mich in eine andere Welt und ich habe das Gefühl alles ausblenden zu können.

Irgendwann kann ich erkennen, wie die Sonne am andern Ende untergeht, weshalb ich erschrocken auf meine Uhr schaue.
Es ist schon später als ich gedacht habe, weshalb ich mich langsam auf den Weg nach Hause mache.

Dort werde ich mit einem glücklichen Seufzer begrüßt.
„Mein Gott. Wo warst du denn? Ich habe mir Sorgen gemacht.", nuschelt Mama während sie mich stürmisch umarmt.
Mein Verschwinden sitzt ihr schienbar doch noch tief in den Knochen.
~

Ich bin am Montagmorgen schon früh wach, weshalb ich genug Zeit habe, mich in Ruhe zu duschen und mir sogar meine Haare zu föhnen.
Gestern Abend habe ich mir bereits etwas zum Anziehen heraus gelegt, weshalb ich schon in der Küche sitze und mein Müsli löffele.

Als Mama ebenfalls die Küche betritt, sieht sie mich erstaunt an.
„Was machst du denn schon hier?", fragt sie mich und zieht erstaunt ihre Augenbrauen hoch.
Ich zucke nur mit den Schultern und nehme mir einen weiteren Löffel.

Sie sieht mich noch einige Sekunden an, bevor auch sie sich einen Teller herausholt.
„Gut siehst du aus. Gibt es einen bestimmten Grund?", höre ich wieder ihre Stimme, weshalb ich noch einmal an mir herunter schaue.
Doch zu schick für die Schule? Oder zu schick für mich?

„Ach ich verstehe.", grinst sie plötzlich, weshalb ich sie verwirrt anschaue.
Doch sie entgegnet nichts und dreht sich einfach wieder um.
Wieso versteht sie es, wenn ich es nicht einmal verstehe?

Letztendlich muss ich mich doch beeilen zum Bus zu kommen, denn ich habe während des Frühstücks total getrödelt.

Je näher der Schulbus der Schule kommt, desto schneller schlägt mein Herz.
Wie verhalte ich mich, wenn ich gleich Dylan sehe?
Wie verhält er sich?

Vielleicht will er das Ganze auch nur vergessen, doch das könnte ich nicht.
Es war mein erster Kuss und nach Liam habe ich gedacht, dass ich nicht mehr so fühlen kann.
Ich weiß, dass ich noch jung bin, doch dieser Gedanke hat sich in mein Gehirn gepflanzt.

Ich wollte mich doch gar nicht verlieben, doch als er mir näher gekommen ist, habe ich meine ganzen Grundsätze verworfen.

Mit zitternden Fingern fahre ich noch einmal kurz durch meine kurzen Haare, bevor ich mit wackelnden Knien aussteige.
Ich laufe mit der Schülermasse über den Schulhof, während ich mich vorsichtig umsehe.
Sein Auto steht hier noch nicht, weshalb ich meine angehaltene Luft ausatme und mit einem dumpfen Gefühl die Schule betrete.
Vielleicht kommt er heute gar nicht.

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt