66-Sam

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>Do right-Glades<

„Mama, bitte! Ich habe mich die ganze Woche an deine Regeln gehalten und ich kann nicht dafür, dass das Spiel am Sonntag ausgefallen ist.", laufe ich hinter meiner Mutter her, die schon genervt ihren Putzlappen in die Spüle wirft.

„Nur das Spiel. Danach bist du wieder zuhause.", erwidert sie mit ernstem Unterton.

„Ach komm schon. Du weißt, dass wir danach noch feiern gehen wollen und eigentlich wollte ich bei Dylan schlafen.", murmele ich und streiche mir eine kurze Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Zoe! Du hast gewusst, dass dein Schwänzen Konsequenzen haben wird!", antwortet sie mit einem Blick, der so viel wie, ich habe es dir doch gesagt, bedeutet.

„Mama, bitte!" Ich ziehe das e in eine unendliche Länge, was sie mit einem genervten Augenrollen quittiert.

„Morgen früh um zehn Uhr bist du wieder hier und machst uns das Frühstück!", antwortet sie schließlich und nimmt den Waschlappen wieder in die Hand.
„Danke, danke, danke!", murmele ich und umarme sie kurz, da ich schließlich wieder schnell nach oben sprinten und meine Tasche packen muss.

Ich mache in der Höhe des Badezimmers auf der Etage meiner Brüder stopp, da ich das hektische Herumwirbeln von ihnen vernehme.
Ich stecke meinen Kopf kurz in Lucas Zimmer, da er sich immer am Schluss fertig macht.
„Nehmt ihr mich mit?", frage ich ihn mit vorgeschobener Unterlippe.

Er schaut kurz hinter seinem Kleiderschrank hervor und sieht mich kurz verwirrt an, ehe er mit seinem Kopf nickt.
„Darfst du denn?", fragt er mich, bevor ich sein Zimmer wieder verlassen kann.
„Ja. Mama hat es mir gerade erlaubt und ich darf sogar bei Dylan schlafe!", grinse ich, weshalb er eine Augenbraue hochzieht.
„Ach darfst du das?", fragt er mich mit sarkastischem Unterton, weshalb ich meine Augen verdrehe und meinen Weg nach oben weiter fortsetze.
„Beeil dich aber! Wir müssen pünktlich sein!", ruft er mir noch hinterher, weshalb ich jedoch keinen Schritt schneller gehe.
~

Ich sitze bereits auf der Tribüne, als die Mannschaft anfängt, sich warm zu laufen.
Zwar sind die Cheerleader schon etwas länger dabei, jedoch werden sie von mir nicht beachtet.
Ich starre lieber zu meinem Freund, der mit dem Trikot und dem Helm aussieht, wie Hulks Assistent höchst persönlich.
Doch auch meine Brüder schauen nicht anders aus.

Dylan habe ich eben nur kurz gesehen, da der Coach ihn noch sprechen wollte, weshalb er mich nur schnell mit einem liebevollen Kuss begrüßen konnte.
Doch das macht mir nichts, denn er soll sich schließlich auf das Spiel konzentrieren.

Die gegnerische Mannschaft ist ebenfalls schon da und versucht gerade mit ihren großen Laufrunden das Spielfeld zu erkunden. Deren Trainer ruft ihnen noch einige Anweisungen zu, die sie zwar brav ausführen, doch eigentlich müssten sie innerlich wissen, dass sie die Partie heute verlieren werden.

Ich habe noch einen Sitzplatz relativ weit vorne bekommen, da ich schon so früh hier war, doch es hat keine zehn Minuten gedauert, da fingen sich die Reihen an zu füllen.
Ich sitze zwar alleine hier, denn meine Eltern wollten erst später kommen und sich mit Levin in eine der hintersten Reihen quetschen.

„Darf ich mich setzen?", vernehme ich plötzlich eine dunkle Stimme neben mir, weshalb ich meinen Blick von Dylan reiße und aufschaue.
Vor mir beziehungsweise leicht neben mir steht ein dunkelhaariger junger Mann mit einer ziemlich neu wirkenden Ledertasche über der Schulter und einem freundlichen Grinsen auf den Lippen.
Verwirrt lächle ich, denn wir sind hier auf einem Spiel und man braucht eigentlich nicht fragen, ob der Sitzplatz noch frei ist.

„Super!", freut er sich, weshalb ich mit gerunzelter Stirn wieder auf das Spielfeld schaue.
Er sieht mir nicht danach aus, als würde er sich hier gleich ein Footballspiel einer High School Mannschaft anschauen wollen.

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt