31-Grinsen, kichern, lachen

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One last night-Vaults

„Ihr wart klasse!", rufe ich meinen Brüdern zu, die schon auf mich zu gelaufen kommen. Eigentlich war es nicht anders zu erwarten, aber sie haben wirklich gewonnen.

„Du warst halt unser Glücksbringer!", zwinkert mir Lucas zu.
Ich schüttle nur lachend den Kopf.
„Kommst du noch mit? Hausparty-"
„Nein, danke. Wenn ihr sofort fahren wollt, rufe ich Paps an. Der holt mich wohl ab und wenn nicht, dann finde ich wohl jemanden, der mich abholt.", unterbreche ich sie.

Partys sind nicht so Meins, denn ich habe zu viel Angst, wieder in alte Muster zu fallen.
„Nein, wir bringen dich eben nach Hause!"
„Geht jetzt feiern. Ihr habt das verdient. Ich komme schon gut nach Hause und Lia müsste hier auch noch irgendwo rum rennen!", bleibe ich stur und grinse sie an.
Lias Auto steht tatsächlich noch auf dem Parkplatz, weshalb Lucas und Toby nachgeben und unter der Bedingung, dass ich ihnen schreibe, wenn ich zuhause bin, fahren.

Ich mache mich auf die Suche nach Lia, die mich bestimmt nach Hause bringen wird, da auch sie nicht so ein riesen Partytyp ist.
Ich laufe durch die dunklen Schulflure, um zu den Umkleidekabinen zu kommen.
Am Spielfeldrand vorbei.

Im Lichtschein der Flutlichter kann ich eine Person erkennen.
Anfangs bin ich mir nicht sicher, aber als mein Blick auf seinen Trikotnamen fällt, kann ich beruhigt auf ihn zu gehen.

„Gutes Spiel!", sage ich, damit Dylan mich bemerkt. Ich grinse ihn an, als er seinen Kopf in meine Richtung dreht.
„Was machst du denn noch hier?", fragt er mich und richtet seine Augen wieder auf den Sternenhimmel.

„Ich wollte eigentlich Lia suchen und dann habe ich dich hier sitzen sehen. Und du? Willst du den Sieg nicht feiern?", beantworte ich ihm ehrlich.

Er lässt sich jedoch Zeit mit seiner Antwort, weshalb ich mich neben ihn setze und ihn abwartend ansehe.
„Doch. Nachher. Ich warte noch auf Evelyn." Den letzten Teil nuschelt er eher, so als wolle er nicht, dass ich es wüsste.

„Oh-Ehm-Natürlich!"
Ich muss mich kurz räuspern, bevor ich schnell aufstehe. Das ist peinlich. Die beiden wollen sich bestimmt nicht treffen, um Sterne zu zählen.
„Ich werde-"
„Du kannst dich auch wieder hinsetzen. Ich habe sowieso keine Lust auf Evelyn. Die geht mir schon seit Wochen auf den Zeiger!"
„Nein. Ich werde-"
Ich werde von Dylan am Arm wieder auf den Boden gezogen, sodass ich nun wieder neben ihm sitze.
„Sitzen bleiben!", beendet Dylan meinen Satz.

„Wie kommst du nachher nach Hause?", durchbricht er die aufkommende Stille.
„Ich wollte Lia fragen und ansonsten würde ich Papa anrufen.", zucke ich mit meinen Schultern, wobei ich nicht weiß, ob er es überhaupt bemerkt hat.
„Dann bring ich dich nach Hause"
„Das musst du nicht. Papa würde-"
„Zoe! Ich bringe dich nach Hause!"
„Ok", murmele ich ergeben.
Ich habe ja sowieso keine Chance gegen ihn.
Mein Blick gerät wieder nach vorne und ich bemerke erst jetzt, dass man von hier unten eine ganz andere Sichtweise hat.

„Von hier unten sieht es viel atemberaubender aus!", spreche ich es aus, bevor ich überhaupt nachgedacht habe. Manchmal brabbele ich nur vor mich her.

„Deshalb liebe ich es hier unten zu stehen und auf die Tribüne mit all den Schülern zusehen. Viele können sich nicht leiden, reden kein Wort miteinander und doch kommen sie dort zusammen, um gemeinsam ein Team anzufeuern.", stimmt er mir indirekt zu.

Plötzlich gehen die Flutlichter aus und man hört Schritte hinter uns, weshalb ich meinen Kopf nach hinten drehe. Doch ich kann die Person, die sich langsam nähert, nicht erkennen, denn ich werde unerwartet am Handgelenk nach vorne gezogen.
So unerwartet, dass ich kurz nach dem Aufspringen stolpere und fast wieder auf den Boden liege.

Doch Dylan hält mich fest und zieht mich über das gesamte Spielfeld, bis wir hinter einem Schild stehen bleiben und den Eingang nicht mehr erkennen können.
Dylan steht so nah vor mir, dass er meinen Herzschlag merken müsste.

Allmählich muss ich mein Grinsen hinter meiner Hand verstecken, denn die Panik in Dylans Augen, die sich auf den vermeintlichen Eingang heften, ist nicht zu übersehen.
Als er mich wieder ansieht, kann auch er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich habe wirklich keine Lust auf Evelyn!", versucht er sich zu erklären und zuckt dabei mit seinen Schultern.
„Dann kann man es ihr auch einfach sagen!", kichere ich, denn auch ich weiß, dass man sie nicht lange ertragen kann.

„Das musst du öfter machen!", flüstert er plötzlich in mein rechtes Ohr, weshalb ich kurzeitig nicht Herr meiner Gefühle bin.
„Was?", hauche ich und schaue nach oben, damit ich ihm in die Augen sehen kann.
„Du solltest öfter grinsen, kichern, lachen." spricht er immer noch leise, um den Moment nicht zu zerstören.

Ich höre seine Stimme mittlerweile schon fast täglich, doch noch nie hat sie eine solche Gänsehaut ausgelöst. Eine Gänsehaut, die sich gut anfühlt; die zu einem Prickeln in meinem Bauch führt.

Dylan hebt langsam seine Hand und streicht damit langsam eine Strähne, die sich aus meiner Frisur gelöst hat, hinter mein Ohr.
Dabei berührt er nur ganz leicht mit seinem Daumen meine Wange, doch er hinterlässt eine feurige Spur.

Er hat schon von Anfang an, von einem Kuss geredet und ich kann nicht behaupten, dass ich nie darüber nach gedacht habe. Ich habe es mir vorgestellt; habe es schon fast gefühlt.
Und jetzt scheint der Moment gekommen zu sein, in dem meine Träume, meine Gedanken Wirklichkeit werden.

Seine Hand liegt immer noch an meiner Wange und ich schließe meine Augen, um all das hier zu genießen.
Eine gefühlte Ewigkeit später öffne ich sie wieder und fast gleichzeitig schenkt er mir ein leichtes Lächeln. Die ganze Zeit strich er mit seinem Daumen kleine Kreise auf meiner Wange und ich kann nicht beschreiben, was ich gerade fühle.

Und am liebsten würde ich ihn gerade anschreien, dass er mich küssen soll. Er steht mir sowieso schon nahe, doch er soll mir noch näher kommen.

Und so als könnte Dylan meine Gedanken lesen, beugt er sich allmählich ganz langsam noch näher zu mir herunter. Sein Blick wandert zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her und auch ich kann meinen Blick nicht mehr von seinen lassen.

Es kommt mir vor, als wäre ich gerade in einem Märchen gefangen, doch hier handelt es sich um mein Leben. Um mein Leben, in das Dylan hinein geplatzt ist und meine Gedanken nicht mehr frei gibt.

Er soll mich verdammt noch einmal küssen!

Als sich unsere Lippen schon fast berühren und ich meine Augen längst geschlossen habe, höre ich plötzlich ein leises Zischen in unmittelbarer Näher.

Erst verstehe ich nicht was vor sich geht, denn ich bin noch zu sehr auf Dylan fokussiert.
Doch dieser macht plötzlich einen Schritt zurück und nimmt seine Hand von meiner Wange, die wie ein Puzzel zusammen zu passen scheinen.

Ich bleibe starr stehen und weiß nicht was ich machen soll. Die prickelnde Stimmung ist verflogen.
Ich bin kurz davor einfach umzudrehen, um abermals vor meinen Problemen zuflüchten.
Die Sprinkleranlagen bewegen sich routinemäßig hin und her, während wir bis auf unsere Socken nass werden.

Doch bevor ich abhauen kann, fängt Dylan an laut zu lachen. Er fängt an zu lachen, denn auch er muss gemerkt haben, dass die Stimmung hinüber ist. 

Langsam aber sicher bildet sich auch bei mir wieder ein Grinsen auf den Lippen. Das Ganze ist einfach doch zu absurd!

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Heute ist wieder Mittwoch 🎊🎉
Und somit ist hier das Kapitel 😊

Ich hoffe echt, dass es euch gefallen hat, denn ich bin ein weing Lustlos.

Seit Sonntag bin ich Dauermüde und komplett Energielos!

Ich werde jetzt gleich noch Grey's Anatomy sehen und dann mache ich ganz feste Heia. 😂😅😊

Wir lesen uns hoffentlich im nächsten Kapitel 😊😘❤

Qotd:
Seid ihr eher ein Serien- oder ein Filmetyp?😏

Aotd:
Eindeutigkeit Filme 😋😂😄
(Mittlerweile eher Serien 😅)

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt