50-Das Wissen

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!Bilder können täuschen!
The way I like it- Mandy Capristo

Ich renne die vielen Stufen herunter und dränge mich durch die vielen tanzenden Menschen.
Meine Tränen werden immer mehr, denn mein Herz muss gleich zwei Dinge einstecken.

Erstens, dass Emily mir nie verzeihen wird und sie alles daransetzt mich bloß zustellen und zweitens, dass Dylan nie so fühlen wird wie ich. Habe ich mir das denn alles nur vorgestellt?
Die Blicke, die er mir zugeworfen hat? Seine Annäherungsversuche?
Und letztendlich auch der Mist mit dem Kuss?
Ich mache mich doch komplett zum Idioten.
Hat mich Lucas davor gewarnt, dass er keine Probleme damit hat, mir das Herz zu brechen?!

„Zoe! Warte!", höre ich plötzlich eine laute Stimme hinter mir, doch ich drehe mich nicht um, da ich weiß, dass es Dylan ist.
Was will er denn jetzt noch von mir?

Ich renne immer weiter und mir ist egal, dass mir jeder zweite Flüche hinterher ruft, denn das bin ich doch mittlerweile gewohnt.
Ich öffne die Haustür mit Schwung und laufe mit schnellen Schritten auf die Straße zu.
Die kalte und klare Luft schlägt mir entgegen, was mich zum Erzittern bringt, denn ich habe nicht einmal mehr eine Jacke dabei.

„Verdammt Zoe, warte!", ruft mir Dylan wieder zu und dieses Mal verstehe ich ihn klarer und deutlicher, denn die Musik ist nicht mehr ganz so laut hier draußen.
Ich höre die schweren Schritte hinter mir, weshalb ich mich ruckartig umdrehe.
Meine Tränen versuche ich gar nicht zu verstecken, denn sie würden mir sowieso immer wieder über meine Wangen laufen.

„Warum?", schreie ich ihn mit zitternder Stimme an.
Mir ist es egal, dass die paar Leute, die sich draußen befinden, uns anstarren. Ich habe die Schnauze wirklich voll. Was habe ich denn für ein Leben? Was ist nur mit mir passiert?

„Erklärst du mir bitte was das da drinnen war?", fragt er ruhig und ich beneide ihn darum, dass er in einer solchen Situation die Ruhe bewahrt.
„Was soll ich dir erklären?! Du hast doch gehört, was Emily gesagt hat!", sage ich mit bebender Stimme.

„Ich verstehe es nur nicht!", sagt er und kommt mir einen Schritt näher.
Was kann man da nicht verstehen?!

„Verdammt Dylan. Ich bin trockene Alkoholikerin!," schreie ich mit tränenüberströmten Gesicht.
Es ist raus. Seine Augen reißt er erstaunt auf und kann mir wahrscheinlich nicht einmal glauben, was ich ihm gerade erzählt habe.
Doch letztendlich muss es für ihn doch Sinn ergeben.

Ich sacke ein Stück in mich zusammen, doch ich habe mich schnell gefangen, weshalb ich mich auf dem Absatz umdrehe und weg rennen will.
Jedoch werde ich von Dylans Hand auf meiner Schulter aufgehalten, sodass ich gezwungen werde, mich umzudrehen.

„Was willst du noch Dylan?", frage ich ihn erschöpft, denn ich will nur noch nach Hause.
Ich weiß nicht, ob ich Dylan überhaupt noch in die Augen schauen kann.
„Ich bleibe bei dem Kuss!", grinst er und ich merke wie mir die Luft wegbleibt.
Wie kann er so etwas jetzt sagen und warum sagt er es überhaupt jedes Mal, wenn er es doch sowieso nie tut.

„Warum-warum tust du es dann nicht einfach. Wieso wartest du immer so lange bis ich dich frage und selbst dann tust du es-"
Ich werde mitten in meinem Gefühlsausbruch unterbrochen und bis ich verstehe, was hier gerade passiert, löst er sich schon von mir.

Langsam und mit weit aufgerissenen Augen fasse ich mir an meine kribbelnden Lippen.
Ich schaue zu Dylan hoch, der mich verwundert anschaut, da er wahrscheinlich nach dem Ausbruch nicht mit solch einer Reaktion gerechnet hat.
„Das war gerade mein erster Kuss!", murmele ich, weshalb mein Gegenüber anfängt zu grinsen und meine Hand von meinen Lippen nimmt um sie mit einander zu verschränken.

Fake HonestyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt