Die Party wurde ein ziemlicher Erfolg. Mit ein paar Ausnahmen verstand man sich sonst mit allen sehr gut. Bei einigen konnte ich es schwer einschätzen. Bei Daryl zum Beispiel. Seine Mimik ließ keinerlei Rückschlüsse zu, wie er zu dem Thema stand. Spencer, er wirkte abweisend und sprach kaum mit uns. Sascha, sie wirkte, genau wie Michonne, Carol und Morgan noch immer sehr misstrauisch. Auch bei Enid und Eugene waren wir uns sehr unsicher. Doch wie ausgemacht, verschwendeten wir keine weiteren Gedanken daran.
Carl war fast ununterbrochen an meiner Seite. Tagsüber, genauso wie nachts. In seinen blauen Augen konnte man die Angst deutlich erkennen, doch er versuchte sie tapfer zu überspielen. Ich versuchte mein Bestes, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
Einmal versteckten wir zwei uns in den Büschen und legten uns einen ordentlichen Vorrat an Schneebällen zurecht. Wann immer jemand vorbei kam, schossen wir diesen lachend komplett ab. Nicht selten endete dies in einer ausgelassenen Schneeballschlacht.
Ein anderes Mal bat uns Denise, ihr eine Limo zu holen. Dies taten wir natürlich gerne, jedoch nicht, ohne diese vorher ordentlich durchzuschütteln. Denise lachte noch Stunden später darüber, obwohl sie von Kopf bis Fuß mit diesem klebrigen Zeug voll war.
Einigen bauten wir mitten in der Nacht direkt vor der Haustür einen riesigen Schneemann. Manche liefen ungewollt mitten in den Schneemann hinein. Maggie und Glenn ließen ihn freudig stehen und klettern aus dem Fenster. Wiederum andere zerstörten ihn fluchend und mussten danach Schnee schippen.
Gerne versüßten wir auch einfach nur die Getränke mit Salz.
Und in der letzten Nacht organisierten wir uns wasserlösliche Stifte und tobten uns künstlerisch an meiner Gruppe aus. Am nächsten Morgen war das Theater groß, weil sie Panik schoben, dass es wasserfeste Stifte waren. Ihr Fluchen hörte man sicher durch ganz Alexandria, während Carl und ich uns die Bäuche vor Lachen hielten und lieber schnell das Weite suchten.
Wir haben die letzten beiden Tage wirklich sehr viel gelacht. Wie früher haben wir einfach das Leben genossen. Ich weiß, dass es heutzutage nicht mehr nur darum geht. Dass es so nicht immer sein kann. Doch das war gar nicht so wichtig. Wichtig war nur, dass wir es gebraucht haben. Die meisten Bewohner haben fröhlich mitgemacht, doch einige hielten uns für kindisch und schimpften die ganze Zeit darüber. Doch das änderte nichts daran, dass wir die Zeit sehr genossen.
Nachts haben wir sehr viel gekuschelt. Wann immer er es sich gewünscht hat, habe ich ihm etwas vorgesungen. Auch in diesen beiden Nächten quälten ihn Alpträume, doch ich war einfach da und fing ihn auf.
Heute war nun der große Tag. Der Tag, an dem über unsere Zukunft entschieden wird. Sollte diese in Alexandria stattfinden? Oder mussten wir Abschied nehmen und weiterziehen? Alleine beim Gedanken daran wurde mir schlecht und so verdrängte ich sie schnell wieder. Ein paar Minuten hatten wir noch, bis wir uns in der kleinen Kapelle versammeln sollten. Meine Gruppe war draußen unterwegs, außer Samu, der noch immer auf der Krankenstation war. Ich saß auf der Couch, während Carl auf dieser lag und sein Kopf auf meinen Schoss gebetet hat. Niemand von uns sagte etwas. Es bedarf keiner Worte. Wir spürten, was dem anderen auf dem Herzen lag. Sanft strich ich ihm durch die Haare, während seine beiden Hände meine freie Hand fest umklammert hielten.
„Wir sollten uns langsam auf den Weg machen" meinte ich nun, doch meine Stimme glich mehr einem krächzen. Ein Frosch hatte sich in meinem Hals breitgemacht und wollte nicht wieder verschwinden. Wir standen auf und zogen uns unsere Jacken über. Schnell nahm er wieder meine Hand und ich drückte seine.
„Hey" ich legte meine freie Hand unter sein Kinn und hob sein Gesicht so an, dass er mich anschauen musste, „Vergiss nicht. Hoffnung und Glauben" lächelte ich ihn aufmunternd an, auch wenn es mich gerade selber sehr viel Überwindung kostete, daran zu glauben. Schwach nickte er und wir machten uns auf den Weg zur Kapelle. Rick und Glenn halfen Samu dorthin und meine Gruppe, Carl und ich setzten uns in die letzte Reihe.
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Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)
FanfictionDas Leben treibt Menschen auseinander. Das Leben bringt Menschen zusammen. Die Hoffnung kann enttäuschen. Die Hoffnung kann stärken. Die Liebe kann schmerzen. Die Liebe kann heilen. Man muss nur den Mut haben, daran zu glauben! ---------------- „Ge...