„Da ist ja meine süße Prinzessin. Ich wusste, du würdest zu mir zurückkehren. Hast du mich genauso sehr vermisst, wie ich dich?" lächelte mich Gaston schmierig an und mir wurde schlecht.
„Wo ist Carl?" fragte ich ihn barsch, während ich mit meiner Waffe auf ihn zielte.
„Was willst du denn von diesem Hänfling? Er kann dir doch gar nichts bieten. Nicht das, was ich dir bieten kann. Er ist ein Kind. Ich bin ein Mann. Er ist ein niemand. Ich bin alles" lachte er mich dreckig an und zog mich förmlich mit seinen Blicken aus. Schluckend ignorierte ich seine gelogenen Wörter.
„Wo ist er?" schrie ich ihn nun an, doch das schien ihn kein bisschen zu interessieren.
„Komm her Prinzessin. Setz dich zu mir. Lass uns ein wenig spielen. Du willst es doch auch" grinsend wackelte er mit seinen Augenbrauen.
„Ich wiederhole mich nur sehr ungerne!" knurrte ich ihn wütend an und ging zwei Schritte auf ihn zu.
„Du wirst ihn nicht wiedersehen. Niemals. Nicht lebendig" lachte er wieder dreckig und mir drehte sich der Magen um. Langsam stand er auf. Kam mir Schritt für Schritt näher.
„Raus mir der Sprache!" fuhr ich ihn an und schoss ihm in sein Knie. Laut schrie er auf.
„Du miese kleine Schlampe" knurrte er mich an und ließ sich stöhnend auf sein Bett fallen.
„Wo ist Carl? Sag es, ansonsten landet die nächste Kugel in deinen erbärmlichen Eiern" knurrte ich und betonte jedes Wort extra deutlich. In diesem Moment wurde die Tür hinter mir aufgerissen und ich hörte, wie jemand reinkam. Schnell schaute ich über meine Schulter nach hinten.
„Josie..." hauchte Carl kaum hörbar kraftlos, doch bevor ich reagieren konnte, fielen zwei Schüsse und Gaston lachte bitter auf. Blut spritzte umher. Nicht mein Blut. Nicht Gaston sein Blut. Blut aus Carl seiner Brust. Unschuldiges Blut. Blut eines Kindes.
„Carl...!" schrie ich und rannte die paar Schritte schnell zu ihm hin. Fing seinen Körper auf, bevor er auf den kalten Holzboden knallte. Ließ mich mit ihm im Arm auf meine Knie sinken.
„Du bist gekommen" hauchte er und lächelte mich schwach an. Sanft wiegte ich ihn verzweifelt hin und her. Blut tränkte seine Klamotten. Blut tränkte meine Klamotten. Rot. Alles wurde rot.
„Natürlich. Ich komme immer zu dir zurück. Ganz egal, wo du auch bist" flüsterte ich leise und drückte seinen Körper an mich, „Halte durch. Du wirst nicht sterben. Nicht heute. Nicht hier. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Hörst du? Halte durch. Kämpfe" flehte ich ihn an, während ich gleichzeitig versuchte, seine Wunden mit meiner Hand abzudrücken. Blut. So viel Blut. Das falsche Blut. Unschuldiges Blut.
„Mir ist so kalt..." krächzte er leise und schloss seine Augen.
„Nein... Carl... Bleib bei mir..." flehte ich nun lauter, schrie ihn fast an und drückte ihn fest an mich. Tränen brannten heiß auf meinen Wangen, während ich ihm ein paar verirrte Haarsträhnen aus seinem leblosen Gesicht strich. Fest hielt ich ihn im Arm. Flehte ihn immer wieder an. Schrie ihn an. Doch nichts. Es kam keine Reaktion. Seine Augen blieben geschlossen. Sein Mund blieb leicht geöffnet. Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr. Ein Leben wurde ausgelöscht. Sinnlos. Unwiderruflich. Aus und vorbei. Game over. Für immer und ewig.
„Warum... Warum ausgerechnet du... Lass mich nicht alleine hier... Ich brauche dich doch... Komm zurück... Komm zurück zu mir... Verdammt... Mach deine Augen auf... Jetzt... Antworte mir... Komm zurück zu mir... Deine Zeit ist noch nicht gekommen..." schrie und flehte ich ihn abwechselnd an. Schüttelte und rüttelte an ihn. Legte meine Wange an seine. Versuchte ihn mit meinem Körper zu wärmen. Fühlte sich seine Wange doch kalt an. Kälter. Immer kälter wurde er. Presste ihn an mich. Zerdrückte ihn fast. Aber er spürt es nicht. Er wird es nie wieder spüren. Weinte hemmungslos und zerbrach dabei innerlich. Starb mit ihm zusammen....
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Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)
FanfictionDas Leben treibt Menschen auseinander. Das Leben bringt Menschen zusammen. Die Hoffnung kann enttäuschen. Die Hoffnung kann stärken. Die Liebe kann schmerzen. Die Liebe kann heilen. Man muss nur den Mut haben, daran zu glauben! ---------------- „Ge...