Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)

46. Vorbereitung

Ein paar Stunden später waren wir auf dem Weg. Wir trugen schwarze Klamotten, damit wir nachts möglichst unentdeckt blieben. Rick, Michonne, Maggie und Glenn fuhren ganz vorne. Dahinter Eugene, Eric, Aaron, Rosita und Sasha. Gefolgt von Daryl, mir, Heath und Tobin. Hinter uns fuhren Tara, Morgan, Carol und Riku. Und hinter ihnen Mikko, Sami, Raul und Osmo. Einundzwanzig Mann. Einundzwanzig gegen mindestens Vierzig. Gabriel hatte es als Selbstmordkommando bezeichnet. Doch er verstand, warum wir es taten. Warum wir es tun mussten und er würde für uns beten. Die anderen blieben alle in Alexandria zurück um dort die Stellung zu halten. Uns war nicht ganz wohl dabei, da die meisten dort recht unerfahren waren. Aber wir brauchten jeden Mann.

Mit jeder gefahrenen Meile wurde ich nervöser. Würden wir es schaffen? Konnten wir Ron und Carl dort rausholen? Ging es ihnen gut? Würden wir unbemerkt hineinkommen? Kamen wir überhaupt in ihre Nähe? Hatten wir eine Chance? Ich glaubte fest daran. Ich wusste, wir würden die beiden aus den Händen dieses Arschloches herausholen. Doch hatte ich trotzdem Angst. Nervös spielte ich mit dem Anhänger, der an meiner Kette war.

„Du machst mich nervös" knurrte Daryl so leise, dass nur ich es verstand und nahm meine Hand in seine, „Du bist eiskalt..." hauchte er tief und nahm auch meine zweite Hand in seine. Versuchte sie so zu wärmen.

„Das kommt von der Aufregung..." erklärte ich leise und schaute auf unsere Hände. In mir machte sich eine wohlige Wärme bemerkbar.

„Wir holen sie daraus und machen den Pissern Feuer unterm Arsch" brummte er leise. Nickend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter, während er mit seinen rauen Händen vorsichtig meine Hände reibt.

Eine Weile später parkten wir versteckt auf einem Waldweg. Alle stiegen aus und nahmen ihre Rucksäcke und ihre Waffen. Wir hatten dutzende Gewehre und Automatikwaffen. Halbautomatische und Revolver. Sogar Hand- und Rauchgranaten hatten wir. Jeder hatte mindestens zwei Messer und Daryl zusätzlich seine Armbrust. Maggie und einige andere trugen Schusswesten. Wir sahen aus, als ob wir in den Krieg zogen. Aber genau das taten wir ja auch.

Ein letztes Mal besprachen wir die Einzelheiten. Wir hatten etwa 3 Meilen davor geparkt. Den Rest würden wir laufen. Wir hatten uns in mehrere Gruppen aufgeteilt. Einige würden sich um die anderen Männer kümmern. Andere Ron und Carl suchen und sie so schnell wie möglich aus dem Schussfeld bringen.

Kurz vor Mitternacht zogen wir los. Maggie, Glenn, Aaron, Tara, Daryl und ich waren in einer Gruppe. Wir waren die zweite Gruppe. Wir würden das Haus und die nähere Umgebung sichern. Mit jedem Schritt näher wurde ich ruhiger. Die Nervosität und die Angst waren spurlos verschwunden. Stattdessen machten sich andere Gefühle in mir breit. Hass, Wut, Zorn. Ich spürte Maggie ihren Blick auf mir, doch ich ignorierte sie. Zielstrebig ging ich weiter. Bereit, alles zu tun, was erforderlich ist. Bereit, bis zum äußersten zu gehen. Bereit, um zu retten. Bereit, zu töten.