Wie abgesprochen, versteckten wir uns vor der Mauer hinter den Bäumen. Angespannt beobachtete ich alles. Hielt meine bereits entsicherte Waffe fest umklammert. Daryl erledigte lautlos mit seiner Armbrust die beiden Wachen auf der Mauer. Die erste Gruppe, bestehend aus Rick, Michonne, Osmo, Carol, Rosita und Abraham, schlichen sich leise zum Tor und erledigten die zwei Wachen mit ihren Messern, danach spähten sie durch das Tor und gingen hinein.
Kurz warteten wir ab, dann folgten wir ihnen leise. Die ersten Männer lagen auf dem Boden. Wir hielten uns an der Mauer. Glenn, Daryl und Tara liefen vor, Maggie, Aaron und ich bildeten das Schlusslicht. Ein Mann nach dem anderen schalteten sie aus. Kurz und schmerzlos. Lautlos. Bisher unbemerkt liefen wir auf das Haus zu. Es war ein zweistöckiges, altes Fachwerkhaus. Es hatte ein spitzes Dach bestehend aus roten Dachziegeln. Viele große Fenster zierten die Wände. Es war alles dunkel. Leise wollte Glenn die Tür von außen öffnen, als sie von innen aufgerissen wurde. Zwei paar große Augen starrten uns an. Tara kümmerte sich um den einen, als der andere aus seiner Starre erwachte.
„Angr..." schrie er plötzlich los. Geistesgegenwärtig sprang ich auf ihn zu und stach ihm mein Messer in den Kopf. Blut spritzte, während er geräuschvoll auf den Boden krachte. Mitleid? Hatte ich keines. Nur Verachtung spürte ich in mir. Aaron zog mich weiter. Gewissenhaft durchsuchten wir im Erdgeschoss Zimmer für Zimmer. Viele der Männer schliefen selig in ihren Betten. Nichtsahnend, dass sie ihre Augen nie wieder öffnen würden. Jedem stachen wir in den Kopf, damit sie nicht als Beißer zurückkommen würden. Wollten keine böse Überraschung erleben. Als wir unten im letzten Zimmer angekommen waren, kapselte ich mich unbemerkt von der Gruppe ab. Ich wusste, dass er hier war. Ich würde ihn finden und meine Rache nehmen.
Leise schlich ich die Treppen hoch. Spähte vorsichtig um die Ecke. Es ist ruhig. Viel zu ruhig. Verdächtig ruhig. Ahnten sie was? Ahnte er was? Egal. Heute war der Tag. Mein Tag. Der Tag, an dem mein Albtraum endet. Niemals wieder würde er jemanden anfassen. Dafür würde ich schon sorgen. Leise öffnete ich die erste Tür im Gang und spähte hinein. Jemand machte ein kleines Nachtlicht an. Da war er. Er, der so viel Unheil gebracht hat. Er, der so viel Leid gebracht hat. Er, der Menschen gequält hat. Er, der Menschen gebrochen hat. Heute würde alles Enden. Und wenn es das letzte ist, was ich tue. Ich entsicherte meine Waffe und hob sie an. Zielte auf seine Brust. Bereit, abzudrücken. Bereit, einen Menschen zu töten. Bereit, ein Monster zu töten.
„Da ist ja meine süße Prinzessin. Ich wusste, du würdest zu mir zurückkehren. Hast du mich genauso sehr vermisst, wie ich dich?" lächelte mich Gaston schmierig an und mir wurde schlecht.
„Wo ist Carl?" fragte ich ihn barsch, während ich mit meiner Waffe auf ihn zielte. Ich hatte das Gefühl, genau das gleiche schon einmal erlebt zu haben. Konnte das sein?
„Was willst du denn von diesem Hänfling? Er kann dir doch gar nichts bieten. Nicht das, was ich dir bieten kann. Er ist ein Kind. Ich bin ein Mann. Er ist ein niemand. Ich bin alles" lachte er mich dreckig an und zog mich förmlich mit seinen Blicken aus. Schluckend ignorierte ich seine gelogenen Wörter.
„Wo ist er?" schrie ich ihn nun an, doch das schien ihn kein bisschen zu interessieren. Der Traum... Mein Traum von letzter Nacht. Alles verlief genauso, wie ich es erträumt hatte... Carl... Blass und zitternd versuchte ich die Haltung zu bewahren.
„Komm her Prinzessin. Setz dich zu mir. Lass uns ein wenig spielen. Du willst es doch auch" grinsend wackelte er mit seinen Augenbrauen.
„Ich wiederhole mich nur sehr ungerne!" knurrte ich ihn wütend an und ging zwei Schritte auf ihn zu.
„Du wirst ihn nicht wiedersehen. Niemals. Nicht lebendig" lachte er wieder dreckig und mir drehte sich der Magen um. Langsam stand er auf. Kam mir Schritt für Schritt näher. Sein Gesicht. Die pure Wut sprach schweigend aus ihm.
„Raus mir der Sprache!" fuhr ich ihn an und schoss ihm in sein Knie. Laut schrie er auf.
„Du miese kleine Schlampe" knurrte er mich an und ließ sich stöhnend auf sein Bett fallen.
„Wo ist Carl? Sag es, ansonsten landet die nächste Kugel in deinen erbärmlichen Eiern" knurrte ich und betonte jedes Wort extra deutlich. In diesem Moment wurde die Tür hinter mir aufgerissen und ich hörte, wie jemand reinkam. Schnell schaute ich über meine Schulter nach hinten.
„Josie..." hauchte Carl kaum hörbar kraftlos....
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Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)
FanfictionDas Leben treibt Menschen auseinander. Das Leben bringt Menschen zusammen. Die Hoffnung kann enttäuschen. Die Hoffnung kann stärken. Die Liebe kann schmerzen. Die Liebe kann heilen. Man muss nur den Mut haben, daran zu glauben! ---------------- „Ge...