Auch in dieser Nacht träumte Carl schlecht, doch er wollte immer noch nicht darüber reden. Ob der Tag je kommen würde? Ich hielt ihn einfach fest und streichelte ihm beruhigend über den Rücken, bis er wieder eingeschlafen war. Ich lag noch eine Weile nachdenklich wach, dann holte auch mich der Schlaf wieder ein.
Am nächsten Tag machte ich mich sehr früh mit Daryl auf die Jagd. Ich hatte eine Pistole mit Schalldämpfer von ihm bekommen und musste ihm erklären, was ich darüber weiß und wie sie in der Theorie funktionierte. Wieder nickte er nur, dann zogen wir los. Ich beobachtete ihn fasziniert, wie er im Wald die Spuren von einem Hasen las und diesem ziemlich geräuschlos folgte. Ich versuchte es ihm gleichzutun, doch scheiterte ich kläglich. Der Schnee knirschte leise unter meinen Schuhen. Versteckte, vom Schnee bedeckte Äste knacken leise. Er muss jahrelang geübt haben, um so gut zu sein. Plötzlich vernahm ich hinter mir das bekannte, leise röcheln, welches sich jedoch nährte. Schnell drehte ich mich um, zielte mit meiner Waffe und drückte ab, doch ich traf ihn nicht. Unbeirrt lief der Beißer weiter auf mich zu und ich schoss wieder, aber wieder ging der Schuss daneben. Langsam stieg Panik in mir auf und ich griff nach meinem Messer im Gurt, als ein surrendes Geräusch an mir vorbeizog und der Beißer nach hinten umkippte. Der Pfeil steckte ihm tief im Kopf.
„Dankeschön" wandte ich mich nun an Daryl. Er nickte mir zu, zog den Pfeil heraus und säuberte diesen an seiner Hose.
„Denke vorher an das ein und ausatmen. Versuche seine Bewegungen vorher einzuschätzen" brummte er leise und verfolgte weiter seine Spur. Nickend folgte ich ihm und hielt unterwegs nach Beißer Ausschau. Nur vereinzelt liefen welche vorbei, die uns nicht bemerkten, wenn wir uns ganz still verhielten. Aber so lernte ich das schießen nicht und bis wir zur Tour aufbrechen müssten, wollte ich besser sein. Ich musste es lernen. Für die anderen. Für Carl. Für mich.
Ich achtete mehr auf die Beißer, als auf meinen Weg und trat auf einen Ast, der unter meinem Gewicht laut krachte.
„Shit" fluchte ich leise und sah mich hektisch um. Mehrere Beißer hatten mich gehört und kamen auf uns zu. Wieder zielte ich, atmete tief ein und aus und versuchte einzuschätzen, was seine nächste Bewegung sein würde und drückte ab. Ich traf ihn an der Schulter und er fiel etwas zurück, als ein Beißer auf meiner rechten schon nach mir griff. Schnell zog ich mein Messer und stach es ihm in den Kopf. Ächzend fiel der Beißer zu Boden und ich rannte zu dem Beißer, den ich in der Schulter getroffen hatte, um auch ihn zu erledigen. Dann verschaffte ich mir flink ein Bild von unserer Situation. Daryl wollte gerade einen Beißer erledigen, als hinter ihm einer auftauchte. Schießen wollte ich nicht riskieren, nachher traf ich noch Daryl, also rannte ich hin und schubste den Beißer grob weg. Er fiel nach hinten, ich beugte mich über ihn und stach auch diesem in den Kopf. Anschließend stand ich auf und wischte das Messer an meiner Hose ab.
„Danke" grummelte Daryl leise.
„Kein Problem. War ja auch meine Schuld, dass die gekommen sind" erwiderte ich schuldbewusst.
„Kann jedem passieren" murmelte er leise vor sich hin und ging weiter. Ich folgte ihm wieder und versuchte mich unterwegs weiter im Schießen. Bis zum späten Nachmittag waren wir im Wald jagen und üben. Wir hatten 4 Hasen. Das war nicht viel, aber immerhin gab es ein bisschen Fleisch. Ich hatte auch tatsächlich ein paar Beißer in den Kopf getroffen. Wobei ich mir nicht sicher war, ob das nun gekonnt oder nur Glück war. Meistens traf ich in die Schulter oder in den Brustbereich. Doch morgen würde ich wieder in den Wald gehen und üben. Daryl war ein guter Lehrer. Sehr schweigsam und ein bisschen grummelig, aber er wusste genau, worauf es ankam.
Diesmal ging ich vor. Ich hatte Daryl darum gebeten, musste ich doch die Umgebung von Alexandria auch kennenlernen und mir einprägen. Ich hielt nach auffälligen Punkten und Markierungen Ausschau. Dinge, die ich wiedererkennen würde.
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Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)
FanfictionDas Leben treibt Menschen auseinander. Das Leben bringt Menschen zusammen. Die Hoffnung kann enttäuschen. Die Hoffnung kann stärken. Die Liebe kann schmerzen. Die Liebe kann heilen. Man muss nur den Mut haben, daran zu glauben! ---------------- „Ge...