59. Kein gutes Gefühl bei ihm

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Josie's Perspektive

In den letzten Tagen war es ziemlich ruhig in Alexandria. Es haben sich wieder zwei Gruppen aufgemacht, um Vorräte zu besorgen. In der einen Gruppe waren Riku, Osmo und Sami und Tara, in der zweiten Gruppe waren Carol, Abraham, Morgan und Sasha. Zwei Wochen hatten sie ungefähr für ihre Touren eingeplant.

Ohne Riku, Osmo und Sami war es ziemlich ruhig und leer Zuhause. Dafür ging es Samu wieder gut. Er durfte wegen seinen Rippen noch keine schweren Arbeiten erledigen, aber auch das sollte bald überstanden sein. Mikko wurde in der Zwischenzeit von der Krankenstation entlassen. Seine Wunde heilte gut und er konnte den Arm langsam wiedereinsetzen. Er ließ sich Zuhause von Raul, Samu und mir verwöhnen. Auch Carl half gerne mit. Judith war auch oft bei uns und hielt Samu und Mikko auf Trab.

Carl seine Verletzungen heilten auch langsam ab. Die meisten Schrammen und blauen Flecke waren weg. Nur die Hämatome und die Schnittwunden waren noch am Abheilen, doch er wird von einigen Schnittwunden Narben zurückbehalten. Es störte ihn. Erinnerte es ihn doch an die Zeit zurück.

Spencer bin ich seit dem einen Abend aus dem Weg gegangen. Ich konnte mich immer noch nicht daran erinnern, was passiert ist. Doch bevor mich das noch endgültig um den Verstand bringt, belasse ich es einfach dabei, dass mir die paar Stunden fehlen werden. Carl hatte mir erzählt, er hätte mehrmals mit Spencer versucht zu reden, wollte unbedingt herausfinden, was passiert ist. Doch Spencer erzählte ihm immer dasselbe. Dass es mir plötzlich nicht gut ginge und ich unbedingt alleine nach Hause gehen wollte. Carl glaubte ihm nicht. Doch ich bat ihn, es dabei zu belassen.

Wann immer ich Spencer entdeckte, war Daryl nicht weit entfernt. Er hielt sich grundsätzlich versteckt, als wenn er ihn beobachten würde. Aber da spielten mir meine Gedanken sicher einen Streich.

Der Schnee begann zu schmelzen und auf den Straßen war nur noch Matsch. Ich glaubte auch nicht, dass es nochmal schneien würde. Die Temperaturen stiegen nur unmerklich ein paar Grad nach oben, doch die Sonne ließ sich immer öfter und länger blicken. Gerade waren wir bei Rick im Wohnzimmer versammelt. Er wollte etwas mit uns besprechen. Ich lehnte mich mit den Rücken an die Wand und konnte wieder einmal deutlich Michonnes Blick auf mich spüren. Ich sollte dringend das Gespräch mit ihr suchen.

„Deanna hat ein paar Pläne gezeichnet, wie wir Alexandria sinnvoll vergrößern können. Inklusive Anbaufläche von Obst und Gemüse. Auch ein paar mehr Häuser sollen dazu kommen. Wir vergrößern uns ständig und wir sollten auf alles vorbereitet sein. Sobald der Boden etwas aufgetaut ist, möchte ich mit den Ausbauarbeiten der Mauer anfangen. Dafür brauchen wir zusätzliches Material, dass wir besorgen müssten. Doch bevor wir etwas davon umsetzen, möchte ich eure Meinung dazu hören" erklärte Rick und sah abwartend in die Runde.

„Ich finde die Idee super. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Platz für Kühe oder Hühner einplanen. Ich weiß, die Chance welche zu finden, ist sehr gering, aber vielleicht haben wir Glück. Milch und Eier könnten wir sehr gut gebrauchen" erwiderte Olivia.

„Oder auch Schweine für Fleisch" überlegte Glenn.

„Wir werden das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten" erklärte Rick und hörte sich weitere Meinungen an. So ziemlich alle waren dafür. Frisches Obst und Gemüse. Wer könnte bei diesen Gedanken noch nein sagen? Schließlich haben wir das alle seit Jahren nicht mehr gegessen.

Es wurden weitere Gruppen eingeteilt, die sich je um Baumaterial und Samen kümmern sollten. Ich wollte auch mit raus und nach Baumaterial suchen, doch Rick verneinte dies. Warum erschloss sich mir nicht. Ein paar wollten sich später das Gelände vor Alexandria anschauen und die neue Mauer schon einmal grob abstecken. Nachdem alles geklärt wurde, gingen die meisten wieder ihrer Wege. Ich wartete, bis so ziemlich alle weg waren und stellte mich zu Rick.

„Warum möchtest du nicht mehr, dass ich mit auf Tour gehe? Auf Besorgungstour durfte ich auch nicht mit" erkundigte ich mich bei ihm.

„Ich möchte dich einfach hier haben" erklärte er mir und wollte gehen, doch ich stellte mich ihm in den Weg.

„Warum? Da steckt doch mehr dahinter" fragte ich neugierig weiter. Kurz sah er sich um, dann kam er mir näher.

„Ich möchte, dass du wegen Carl hierbleibst. Zumindest solange, bis es ihm etwas besser geht. Als du das letzte Mal weg warst, war es die Hölle für ihn und das würde ich ihm gerne ersparen, wenn es möglich ist" flüsterte er leise, dass nur ich es verstehen konnte.

„Okay, das kann ich nachvollziehen und das mache ich gerne. Ich hatte erst gedacht, du vertraust mir nicht" erwiderte ich leicht schief grinsend.

„Nein, nein. Das ist es wirklich nicht. Ich vertraue dir und du hast beim letzten Mal deine Sache sehr gut gemacht. Du bist im Schießen recht gut geworden. Beschützt die Gruppe mit allem, was dir zur Verfügung stehst. Du bist zuverlässig. Du hast dich sehr gut eingelebt und bringst dich ein. Das schätze ich sehr" nickte er mir zu und ging nun raus. Lächelnd drehte ich mich um, wollte dabei losgehen und prallte dabei voll mit jemanden zusammen.

„Oh, Entschuldigung" murmelte ich schief grinsend und sah zu der Person auf.

„Kein Problem. Ich spiele doch gerne den Prellbock für dich" lächelte mich Spencer an, „Hast du dir wehgetan?".

„Nein. Alles gut" erwiderte ich und wollte an ihm vorbeigehen.

„Warte bitte kurz. Ich weiß, dass du mir aus dem Weg gehst. Können wir den einen Abend nicht einfach vergessen und von vorne anfangen? Ich habe verstanden, dass du nichts für mich empfindest. Aber gegen eine Freundschaft spricht doch nichts, oder?" fragte er mich und schaute mich ernst an. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Wollte aber nun auch keinen Streit vom Zaun brechen.

„Freundschaft ist okay" erklärte ich knapp.

„Das freut mich wirklich sehr zu hören. Immerhin leben wir hier zusammen und müssen miteinander auskommen. Wäre doch schade, wenn wir dies nicht zu schätzen wüssten" grinste er mich nun an und ich war mir sicher, dass man das zweideutig verstehen konnte.

„Ich..."

„Josie? Kannst du mal kommen? Ich brauche deine Hilfe" unterbrach mich Samu in diesem Augenblick.

„Entschuldige mich Spencer, ich habe zu tun" erklärte ich Spencer und ging flink zu Samu, „Was gibt es?".

„Nichts" flüsterte er mir grinsend zu und zusammen gingen wir raus.

„Du hast mich echt gerettet. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß nicht, was ich von Spencer halten soll" erwiderte ich leise, während wir zur Plattform gingen. Ich hatte gleich Wache. Ich zündete mir eine Zigarette an, die ich in der Zwischenzeit von Daryl bekommen hatte.

„Mir ist der Typ nicht ganz geheuer. Du solltest ihm weiterhin aus dem Weg gehen. Ich habe kein gutes Gefühl bei ihm" erklärte Samu mir ernst.

„Vielleicht hast du Recht. Du bist nicht der erste, der sowas in der Richtung andeutet. Daryl und Carl haben auch schon sowas ähnliches gesagt" erwiderte ich grübelnd. Ich beschloss, mich weiterhin von Spencer fernzuhalten.

„Wenn er dir zu nahekommt, sag mir Bescheid. Dann knöpfe ich ihn mir vor" knurrte Samu und ich kletterte schmunzelnd die Leiter hoch, während Samu mir folgte.

„Da wäre ich dann zu gerne dabei" erwiderte ich grinsend. Auf der Plattform löste ich Rosita ab und nahm das Gewehr von ihr in Empfang. Dann ließ sie uns alleine.

Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt