Als ich wach wurde, war das Bett leer, doch von unten hörte ich leise Judith ihr Lachen. Gähnend stand ich auf und ging runter. Sie saßen alle in der Küche und waren beim Essen. Ich gab Judith einen Knutscher und musste bei ihrem Anblick leicht schmunzeln. Die Tomatensoße klebte ihr bis in den Haaren.
„Konntest du noch ein wenig schlafen?" erkundigte sich Samu und nickend setzte ich mich mit dazu. Mikko reichte mir einen Teller und deutete mir, dass ich auch etwas essen müsste. Ihnen zuliebe tat ich ihnen den Gefallen.
„Denise hat uns erzählt, was letzte Nacht passiert ist. Die meisten sind nun unterwegs und suchen nach den beiden oder behalten die Umgebung im Auge" erklärte mir Riku.
„Ich verstehe nur nicht, warum ausgerechnet die beiden?" überlegte ich wieder laut.
„Vielleicht waren sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort" meinte Raul.
„Wir haben mittlerweile auch in Erfahrung gebracht, dass keiner aus Alexandria geschossen hat, als die Herde hier war" ergänzte Sami.
„Das war keiner von uns? Vielleicht waren es ja Carl oder Ron" flüsterte ich nun.
„Oder einer von den Typen..." ergänzte Mikko.
„Wir hatten einen Verdacht... Den haben wir auch schon mit Rick besprochen, bevor er losgefahren ist" begann Riku zögerlich. Ich wurde hellhörig.
„Und der wäre?" drängte ich ihn zum Weiterreden.
„Gaston und seine Männer" erwiderte er leise. Mir wich sämtliche Farbe aus meinem Gesicht.
„Vielleicht haben sie uns gefunden und wollen nun Rache..." fügte Samu hinzu.
„Wenn dieses verfluchte Drecksschwein ihnen auch nur ein Haar krümmt, lernt er mich von einer anderen Seite kennen" knurrte ich aufgebracht und Judith schaute mich mit großen Augen an. Das Essen war mir nun vergangen. So stand ich auf, ging raus und zündete mir eine von diesen ungesunden Glimmstängeln an. Tief inhalierte ich den Qualm in meine Lungen und blies ihn langsam wieder aus. Sollte er uns wirklich gefunden haben? Ich mochte mir nicht ausmalen, was er den beiden antat. Wütend und verzweifelt drückte ich die Kippe aus und zündete mir gleich eine neue an, als Samu sich zu mir gesellte.
„Wir werden sie finden und egal, wer sie hat, wir werden ihnen den Arsch aufreißen" knurrte nun auch er leise, „Aber im Augenblick können wir nichts tun. Die anderen kommen auch gleich raus, dann wollen wir den Wachturm reparieren. Also ihr. Ich darf noch nicht" erklärte er.
„Darauf kannst du Wetten" knurrte ich leise und atmete nun mehrmals tief ein und aus, um mich zu beruhigen, „Vielleicht können wir uns am Wachturm abreagieren..." erwiderte ich leise und vernahm hinter mir ein leises quietschen.
„Willst du uns helfen beim Bauen?" fragte ich sie und nahm sie wieder auf den Arm. Strahlend lachte sie, „Wie ich sehe, bist du wieder sauber. Dann lass uns mal los" kurz lächelte ich sie an. Sie durfte nicht mitbekommen, was hier los war. Sie würde es noch nicht verstehen und sie sollte ihre Kindheit, so gut es eben heutzutage geht, genießen. Die Männer holten Bretter, Balken und Werkzeuge und wir gingen zum Wachturm.
„Hat jemand einen Plan?" fragte Raul und kratzte sich grübelnd am Kopf, während er den Wachturm anschaute.
„Nicht wirklich" grinste Sami verlegen und ich konnte nur den Kopf schütteln.
„Männer" grinste ich frech und schaute Judith an, „Verlasse dich niemals auf sie. Dann bist du verloren" erklärte ich ihr grinsend und erntete empörte Blicke meiner Gruppe.
„Hey..." schaute mich Samu an und zog einen Schmollmund. Lachend setzten wir uns ran und überlegten, wie wir den Wachturm stabil genug bekommen, dass er wieder genutzt werden kann. Wir beschlossen ihn von außen durch dicke Holzbalken zu stabilisieren und sie machten sich an die Arbeit. Sami und ich reparierten das Loch in der Mauer mit neuen Metallplatten und montierten dahinter zusätzlich quer Holzlatten. Samu saß mit Judith im Schnee und spielte mit ihr. Zwischendurch gab er uns immer wieder chefmäßig Anweisungen und als es den anderen Jungs reichte, endete es in einer ausgelassenen Schneeballschlacht.
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Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)
FanfictionDas Leben treibt Menschen auseinander. Das Leben bringt Menschen zusammen. Die Hoffnung kann enttäuschen. Die Hoffnung kann stärken. Die Liebe kann schmerzen. Die Liebe kann heilen. Man muss nur den Mut haben, daran zu glauben! ---------------- „Ge...