75. Das kann unmöglich sein...

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Die Tage zogen ins Land. Es wurde wärmer und die ersten Anzeichen vom Frühling zeigten sich. Die Tage wurden langsam länger. Die Sonne zeigte sich länger und sie strahlte von Tag zu Tag wärmer. Zwitschernde Vögel, die über uns durch die Lüfte flogen. Die Bäume zeigten ihre ersten Knospen, statt der kahlen Äste. Die ersten Schneeglöckchen blühten in ihrer schönsten Pracht. Auch die Weidenkätzchen blühten schon. Ich liebte den Frühling. Wenn die Pflanzen anfangen zu blühen und es so schön nach ihnen riecht. Wenn die farblose Welt wieder Farbe bekommt und sich von ihrer schönsten Seite zeigt.

Carl und ich redeten noch immer sehr viel über das erlebte. Doch es wurde mit jedem Mal ein wenig einfacher. Es half uns sehr. Wussten wir doch genau, wie sich der andere fühlt. Konnten uns sehr gut in den anderen hineinversetzen. Gestern hat er Rick gedrückt. Nur einmal und ganz kurz, aber es ist ein riesen Fortschritt. Ich freue mich sehr für ihn, dass es langsam für ihn bergauf geht. Nachts quälen ihn nach wie vor Alpträume, mich eher selten. Aber auch dann ist keiner von uns alleine.

Seine Augen, sie verändern sich. Die Verzweiflung und die Traurigkeit wich langsam aus ihnen. Er wirke im Allgemeinen gelöster und offener. Beteiligte sich wieder mehr am Geschehen. Er übernahm tagsüber nun auch Mal eine Wache, aber nicht alleine. Wäre zu langweilig, meinte er. Meistens begleitete er einen der Jungs oder mich.

Michonne war mir gegenüber nun freundlich und aufgeschlossen. Hatte auch mehrmals das Gespräch mit mir gesucht. Keine bösen Blicke oder Spitzen mehr. Sie war wie ausgewechselt und ich mochte sie mittlerweile. Ich hatte sie vollkommen falsch eingeschätzt.

Wir hatten beschlossen, dass Haus umzubauen. Wir wollten zum einen den Dachboden ausbauen. Dort sollten 4 Räume und ein zusätzliches Bad entstehen. Ein Bad für 8 Personen ist eindeutig zu wenig. Wenn Daryl und Michelle da waren, was ziemlich oft der Fall war, wurde es noch enger. So würde jeder sein eigenes Schlafzimmer bekommen und hätte einen Ort, wohin man sich zurückziehen konnte. Carl und ich würden definitiv ins Dachgeschoss ziehen. Auch wir würden jeder sein eigenes Schlafzimmer bekommen, allerdings hätten diese eine Verbindungstür, die dem anderen immer offenstehen würde. Auch im Erdgeschoss wollten wir anbauen. Dort sollten ein zusätzlicher Raum und ebenfalls ein Bad entstehen. Unsere Skizzen waren lachhaft. Niemand erkannte dort so richtig, was zu tun war und wo etwas hinsollte. Lediglich die Abmessungen dürften hinhauen, alles andere durfte man niemanden zeigen. Jeder Architekt würde sich die Hand vor den Kopf klatschen, doch wir wollten unser Glück trotzdem versuchen.

Samu und Michelle hingen verdächtig oft zusammen rum. Sie begleitete ihn, wenn er Wache hatte und sie hatten immer was zu Lachen und zu tuscheln. Auch kuscheln war sehr beliebt bei ihnen. Ich war mir sicher, da waren Gefühle im Spiel. Das ging weit über Freundschaft hinaus. Auch wenn sie dies beide abstritten. Die Jungs hatten schon Wetten abgeschlossen, wann sie es endlich zugeben würden.

Daryl und ich verbrachten ebenfalls viel Zeit miteinander. Ich hatte immer das Gefühl, dass er mir etwas sagen möchte, es sich aber dann anders überlegt. Aber vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Er war nach wie vor sehr verschlossen. Sprach nie sehr viel. Sprach nie über sich selbst. Sollte ich ihm diesbezüglich etwas fragen, wich er meinen Fragen aus. Doch das war okay für mich. Auch wenn ich gerne alles über ihn wüsste. Aber vielleicht war er eines Tages soweit, es mir zu erzählen. Seine Anspannung bei Berührungen ließ nach. Nur bei unvorhergesehenen Berührungen zuckte er zusammen und versteifte sich. Er schlich sich immer noch so gerne an mich heran und ich glaubte, es machte ihn Spaß, mich zu erschrecken. Nach wie vor belauschte er auch gerne meine Gespräche. Aber sollte es zu privat werden, zog er sich diskret zurück. Ich war definitiv in ihn verliebt. Sogar mehr als das. Auch wenn ich ihm das noch nicht gesagt habe. Aber dieser Tag würde kommen. Er machte mich glücklich. Er brachte mich zum Lachen. Ließ auch an kalten Tagen die Sonne scheinen. Ein Blick in seine Augen ließ mich in ihnen versinken. Er berührte mein Herz.

„Josie? Kommst du endlich?" riss mich Carl aus meinen Gedanken. Nun hätte ich fast vergessen, dass wir Wache hatten.

„Bin halt nicht mehr die jüngste" grinste ich schief und ging mit ihm zur Plattform.

„Du und alt?" prüfend schaute er mich genau an. „Stimmt. Ich kann schon die ersten grauen Haare erkennen" grinste er mich frech an.

„Hey Frechdachs. Wenn, dann habe ich die ganz sicher von dir" erwiderte ich lachend und stieg die Leiter hoch.

„Ihr beide werdet wohl auch nicht mehr Erwachsen" grinste uns Abraham an und überreichte mir das Gewehr.

„Nö. Keine Chance. Erwachsen kann ja jeder" grinste ich und Carl stimmte mir lachend zu. Nach einem kurzen Schwätzchen mit Abraham ging dieser nach Hause. Ich gab Carl das Gewehr und zündete mir eine Kippe an. Er war ein wahnsinnig guter Schütze. So viel besser als ich. Dafür hatte er meinen größten Respekt. Plötzlich legte er das Gewehr an und schaute durch die Zielvorrichtung.

„Was ist los?" fragte ich ihn und nahm das Fernglas in die Hand.

„Da kommt jemand" erklärte er leise. „Oh mein Gott..." seine Stimme war nur noch ein flüstern. Neugierig und alarmiert schaute ich durch das Fernglas und traute meinen Augen nicht, als ich die Person erkannte.

„Das kann unmöglich sein..." erwiderte ich leise.

ENDE

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Hey meine treuen und fleißigen Leser.

Zuerst einmal, ich hoffe, ihr werdet mir diesen Cliffhänger verzeihen 😉

Wie ihr es beim lesen dieses Kapitels vielleicht schon geahnt habt, ist hier nun der erste Abschnitt dieser Reise zu Ende.

Eure wahnsinnig vielen Votes und Kommentare haben mich jedes Mal total geflasht und umgehauen. Mich sprachlos gemacht und mich die eine oder andere Träne vergießen lassen. Ganz, ganz lieben Dank dafür. Vielen Dank, dass ihr Josie's Weg so treu verfolgt habt. Vielen Dank, dass ihr mich beim Schreiben so sehr motiviert habt. Vielen Dank dafür, dass ihr so mitgefiebert und mitgelitten habt. Ich hatte so wahnsinnig viel Spaß beim Schreiben.

Und daher habe ich, hoffentlich, gute Nachrichten für euch. Josie ihr Weg ist hier nicht zu Ende. Sie wird ihren Weg weitergehen und ihr werdet sie weiterhin begleiten können. Denn es wird einen zweiten Teil geben 😊

Ich denke mal, nächsten Sonntag werde ich anfangen, den zweiten Teil hochzuladen 😊

Sollte ich es dann vergessen, dürft ihr mich sehr gerne darauf hinweisen 😂

Sollte es klappen, müsste unten gleich das neue Storybild zu sehen sein 😉

Sollte es klappen, müsste unten gleich das neue Storybild zu sehen sein 😉

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Ich hoffe, ihr hattet einen schönen 1. Advent im Kreise eurer Lieben :)

LG eure Moonriseavenue

Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt