Joseline - Mein Weg (TWD, Sunrise Avenue, Daryl Dixon FF)

27. Mäuschen, mach mal piep!

„Im Team oder muss jeder einmal suchen?" fragte Riku. Ich schaute Carl fragend an, doch dieser zuckte nur mit den Achseln.

„Dann sucht jeder einmal. Ich bin die einzige Frau hier, ich fang an" grinsend drehte ich mich zur Hauswand, schloss meine Augen und fing zu zählen an. Ich hörte, wie sich ihre Schritte entfernten, bis nichts mehr zu hören war. Ich wartete noch einen Moment, dann machte ich mich auf die Suche nach ihnen. Es war alles so ruhig und Samu hatte Recht. Es könnte durchaus gruselig wirken. Doch gerade das machte es so aufregend. Ich schaute hinter jeder Hauswand und jeden Baum. Durchsuchte jede Hecke und Busch, als ich neben mir ein leises knacken vernahm. Leise schlich ich mich an den Busch heran und spähte drum herum.

„Gefunden" grinste ich Mikko an.

„Du hast eindeutig zu gute Ohren" erwiderte dieser grummelend.

„Was kann ich denn dafür, dass du Lärm wie ein Trampeltier machst" grinste ich ihn frech an und suchte weiter.

„Hey. Nicht so frech Fräulein. Sonst muss ich dich bestrafen" gespielt Ernst schaute er mich an.

„Uuuuhhh. Und wie genau soll das aussehen?" schnurrte ich leise und erhielt einen verblüfften Blick von ihm. „Da hatte deine Drohung wohl nicht die gewünschte Wirkung" lachte ich leise und nun musste auch er grinsen und schüttelte seinen Kopf.

„Mäuschen piep einmal" rief ich leise, um zu erfahren, wo sich die anderen beiden versteckt hatten.

„Piep" ertönte es da ganz leise und ich vermutete, dass es Carl war. Leise schlich ich in die Richtung, aus der die Stimme kam und nährte mich ein paar Bäumen. Als ich unter einem Baum stand und gerade drum herumschauen wollte, fiel eine ganze Ladung Schnee auf mich.

„Aaarrr. Kalt" erschrocken quietschte ich leise auf und schüttelte mich, während Carl und Mikko sich schlapp lachten. Ich schaute hoch in den Baum, wo Carl sitzt.

„Du kleiner Schlingel" grinste ich und musste nun auch Lachen. Er kam, noch immer lachend, heruntergeklettert. Wenn er lachte, gefiel er mir fiel besser. Alleine dafür würde ich verdammt vieles tun. Wenn nicht sogar alles.

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst" grinste er unschuldig.

„Nein. Natürlich nicht" antwortete ich grinsend voller Sarkasmus und stupste ihn leicht gegen den Oberarm.

„Dann fehlt ja nur noch Riku" meinte er nun und schaute sich um.

„Ach der. Der kann ruhig draußen bleiben und sich den Hintern abfrieren" lachte Mikko.

„Das ist ja gemein" erwiderte ich schmunzelnd und machte mich wieder auf die Suche.

„Mäuschen, mach mal piep" rief ich nun wieder leise und lauschte. Es war nichts zu hören. Hm, wo war er nur?

„Vielleicht hat er sich im Haus versteckt" meinte Mikko, als es leise hinter uns knirschte. Schnell drehte ich mich um und schob Carl dabei hinter mich.

„Buh" lachte uns Riku an, „Sorry, wollte nicht länger warten. Die ganze Zeit Stillhalten, da werde ich ja selber zum Eiszapfen" lachte er weiter.

„Und dass von einem Finnen. Also wirklich. Schämen solltest du dich" schimpfte ihn Mikko gespielt, was Riku nur noch mehr lachen ließ.

„Spielen wir noch weiter oder hat jemand einen anderen Vorschlag?" fragte ich schmunzelnd nach.

„Noch weiterspielen. Bitte" meinte nun Carl und sah uns erwartungsvoll an.

„Diesmal suche ich. Dann habe ich wenigstens etwas Bewegung" grinste Riku, ging zur nächsten Hauswand und drehte uns zählend den Rücken zu. Schnell rannten wir weg. Mikko in die eine Richtung, Carl und ich in die andere Richtung.

„Verstecken wir uns zusammen oder jeder für sich?" fragte ich.

„Hm. Zusammen. Vielleicht hat er es dann einfacher" grinste Carl und wir schauten uns suchend um.

„Wir könnten uns auf die Plattform legen. Abraham hält sicher dicht" grinste nun auch ich und nickend rannten wir hin. Schnell kletterten wir hoch und legten uns auf den Bauch, das wir vorsichtig runterschauen konnten.

„Was macht ihr da?" fragte Abraham, nachdem er uns eine kurze Weile beobachtet hat.

„Wir spielen verstecken. Riku muss uns suchen. Hältst du dicht?" fragte Carl ihn leise.

„Mein Name ist Hase. Ich weiß von nichts" schmunzelte Abraham nun, schloss seinen Mund und tat so, als würde er seine Lippen verschließen und den Schlüssel wegschmeißen. Grinsend zeigten wir unseren Daumen hoch und hielten wieder nach Riku Ausschau, doch von ihm war noch nichts zu sehen. Verstohlen musterte ich Carl. Seine Wangen waren leicht gerötet. Seine Augen hatten ein leichtes Strahlen. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen. Wenn es doch nur immer so wäre. Kein Kind sollte so leiden müssen. Doch ich hielt es nach wie vor besser, ihn nicht zu bedrängen.

„Ich sehe ihn" flüsterte Carl leise und ich folgte seinen Blick. Riku kam suchend die Straße entlang und schaute gewissenhaft in jede Ecke und in jeden Winkel. Von Mikko war noch nichts zu sehen, also schien er ihn auch noch nicht gefunden zu haben.

„Abraham? Hast du Mikko, Carl oder Josie gesehen?" fragte er nun nach.

„Nein, sorry. Aber sollte ich sie sehen, sag ich Bescheid" erwiderte Abraham. Riku bedankte sich und zog suchend weiter.

„Nicht, dass wir jetzt hier die ganze Nacht liegen müssen" flüsterte Carl grinsend.

„Das glaube ich nicht" erklang auf einmal Riku seine Stimme hinter uns und erschrocken drehten wir uns um. Er stand auf der Leiter und grinste uns an.

„Gefunden" lachte er.

„Dann musst du nur noch Mikko finden" grinsend stiegen wir die Leiter hinab und folgten ihm.

„Soweit wird er schon nicht weg sein" meinte Riku und rief leise etwas, dass ich nicht verstand. Vermutlich war es finnisch und auch die leise Antwort von Mikko verstand ich nicht.

„Ich glaube, ich weiß wo er ist" meinte Riku und folgte der Stimme. Gespannt hielten wir Ausschau, als wir auf eine kleine Baumgruppe zu liefen. Vorsichtig und leise spähte Riku um die ersten Bäume herum, bis er leise Aufschrie.

„Riku! Ist alles okay?" fragte ich erschrocken.

„Nein. Der Blödmann hat mir eine Ladung ins Gesicht geschmissen" maulte Riku und schüttelte sich einmal kräftig.

„Nein. Wie gemein" meinte ich gespielt ernst und konnte nicht anders. Ich musste einfach Lachen, wo Mikko und Carl mit einstimmten.

Wir spielten noch an die zwei Stunden lang weiter, bis wir alle, durchgefroren bis auf die Knochen, uns entschlossen, für heute Feierabend zu machen. Schnell gingen wir zurück ins Haus, wo Samu friedlich auf der Couch schlief. Es sah schon etwas komisch aus, schließlich war die Couch etwas zu kurz für ihn.