Kapitel 25

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Dieser hatte einen genervten Blick, der zugleich auch ein wenig Trauer ausstrahlte, aufgesetzt.

,,Hey."

Jungkook: ,,...Hey."

,,Darf ich reinkommen?"

Jungkook: ,,Ehm, klar. Komm."

Jungkook trat zur Seite und gewährte mir so Einlass in sein Haus. Es fühlte sich, als wäre ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr hier gewesen, obwohl seit meinem letzten Besuch eigentlich erst zwei Wochen vergangen sind. Dennoch machte sich in mir irgendwie dieses komische fremde Gefühl breit.

,,Wir müssen unbedingt reden."

Jungkook nickte nur. Zusammen gingen wir in die Küche, weil er uns etwas zu trinken holen wollte.

Währenddessen begann ich ihn auf die jetzige Situation anzusprechen.

,,Jungkook, was ist los mit dir? Du bist in letzter Zeit voll abweisend und irgendwie immer angepisst, egal was grade Sache ist. Ist irgendwas passiert?"

Jungkook runzelte die Stirn und seufzte leicht. Es war nicht zu übersehen, dass er keine Lust hatte sich mit jemanden darüber zu unterhalten.

Jungkook: ,,Naja wenn ich ehrlich bin ist eigentlich nichts Schlimmes passiert... Es ist nur so, dass ich in letzter Zeit ziemlich gestresst bin und ich gar nicht so richtig weiß, wo mir der Kopf steht."

,,Gestresst hm.. Wegen der Schule oder was genau ist der Grund?"

Jungkook atmete einmal tief ein und aus, bevor er weiter redete.

Jungkook: ,,..Ich hab mich mit Taehyung gestritten. Seitdem geht er mir nur noch aus dem Weg. Er reagiert nur selten auf Anrufe oder Nachrichten von mir. Wenn er mal auf etwas reagiert, wirkt das so abweisend. Als wenn er darauf wartet das ich irgendwann aufgebe und ihm einfach nicht mehr kontaktiere.."

Der jüngere machte eine kleine Pause. Es war eine Solche, wo man erkennen konnte das der andere gleich weiterreden würde. Also saß ich still da und hörte ihm einfach weiter zu.

Jungkook: ,,Ja und dann gibt es da noch die Sache mit dir. Ich weiß ja das du durch deine Arbeit beschäftigt bist, aber ich wollte dich einfach gerne mal wieder treffen. An dem Tag wo ich dich nach einem Kinobesuch gefragt hatte, habe ich mich auch mit Taehyung gestritten. Ich wollte einfach nur raus. Du hast gesagt du wärst immer für mich da, aber das warst du nicht."

Ich fühlte mich schlecht aber auch irgendwie gekränkt. Jungkook weiß ganz genau was bei mir zur Zeit alles schief geht.

Was soll ich denn machen?

Klar, Freundschaft sollte über allen anderen Dingen stehen. Aber die Realität sieht nun mal anders aus. Das Handy bezahlt sich nicht von alleine und außerdem, hatte ich ihn ja mehrmals angerufen aber er wollte nie mit mir reden.

Diesen Fakt warf ich ihm jetzt auch vor.

,,Ich habe dich mehrmals versucht anzurufen. Anstatt zurückzurufen oder auf eine Nachricht zu antworten, hast du mich ignoriert. Wie soll ich dir da bitte helfen? Das eine Mal, wo du meinen Anruf entgegen genommen hattest, hast du mich nur angeschnauzt. Und jetzt sitzt du hier und wirfst mit ungerechten Vorwürfen um dich rum. Mal ehrlich, was soll das?"

Jungkook starrte auf Boden. Ihm war anscheinend nicht bewusst gewesen wie er sich verhalten hatte.

Als Jungkook nur irgendwas vor sich hinstammelte, ergriff ich nochmal das Wort.

,,Ach Jungkook. Als ich gesagt habe ich bin immer für dich da, meinte ich das auch. Ich mein, ich bin doch gerade auch hier obwohl ich heute noch arbeiten muss. Vorhin hatte ich versucht dich anzurufen, aber du bist wieder mal nicht ans Telefon gegangen. Ich habe mir echt Sorgen gemacht und bin nach der Uni dann direkt hier her gefahren."

Jungkook begann an seinem Pulli zu ziehen. Man merkte ihm deutlich an, dass er langsam nervös wurde.

Jungkook: ,,Entschuldigung.."

Ich seufzte. Eigentlich war es nicht das was ich hören wollte, wobei ich mir nicht sicher war, was ich eigentlich wirklich zu Ohren bekommen wollte.

,,Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Du warst halt durch den Wind. Ich kann dich auch irgendwie verstehen. Immerhin versteht du und Taehyung euch ja eigentlich richtig gut. Da würde mich sowas auch belasten."

Ich wollte gerne den Grund beziehungsweise Auslöser des Streites kennen, war mir aber zunächst nicht sicher ob ich ihn wirklich danach fragen könnte.

In solchen Dingen war ich schon immer schlecht gewesen. Jungkook hatte mich in der Richtung schon oft missverstanden, weil ich mich manchmal ein bisschen schelcht ausdrücke oder weil wir beide an einander vorbeiredeten.

Trotzdem fragte ich vorsichtig nach.

,,Ehm sag mal, der Streit, also das mit dir und Taehyung.. Darf ich fragen was da vorgefallen ist?"

Jungkook: ,,Nein."

,,Wieso nicht? Ist es so schlimm? Hast du irgendeinen Blödsinn angestellt?

Entweder hatte ich den Nagel auf den Kopf getroffen oder Jungkook war einfach nur durch die Fragerei genervt. Er fauchte mich an und seine Augen bekamen einen agressiven Ausdruck.

Jungkook: ,,Es ist nichts wildes okay?!"

Beleidigt drehte er sich um und ging in Richtung seines Zimmer. Natürlich folgte ich ihm.

In seinem Zimmer setzte sich Jungkook direkt auf sein Bett, während ich mich vor ihm stellte.

,,1. Fauch mich nicht so an, klar? Ich habe dir nichts getan. 2. Es geht mir schon wieder auf die Nerven das du sagst ich kümmer mich nicht um deine Probleme, aber wenn ich dich darauf ansprechen will, sagst du mir nicht was los ist.
Was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen, hm?"

Langsam fand mein Geduldsfaden ein Ende, weswegen ich nun ein bisschen gereizt war.

Jedes Mal ist es das Gleiche mit ihm. Manchmal führt er sich auf wie ein Kleinkind. Ich mag ihn echt gerne, aber das war etwas, das ich an ihm absolut nicht ausstehen kann.

Jungkook: ,,...Tut mir leid.. Es ist nur so, dass ich noch nicht wirklich darüber reden kann. Mir ist das ganze ziemlich unangenehm. Ich möchte erstmal einen klaren Kopf bekommen und über die Sache nachdenken. Als ich wollte das du für mich da bist, habe ich eher daran gedacht einfach Zeit mit dir zu verbringen. Das hilft mir immer ungemein, wenn ich Probleme habe.."

Ich setzte mich zu ihm und legte einen Arm um seine Schulterm während ich meinen Kopf an Jungkook seinen anlehnte.

,,Hör mal, heute habe ich leider nicht alle Zeit der Welt für dich. Aber wir können gerne was am Wochenende machen ok? Du kannst dir auch aussuchen was wir zusammen machen."

Es machte sich ein fettes Grinsen in Jungkooks Gesicht breit. Dieses Grinsen ließ mich meine Worte jetzt schon bereuen. Aber momentan, war es für mich wichtiger das es ihm gut geht und ich auf andere Gedanken zu bringen. Außerdem hoffte ich das er sich mir gegenüber öffnen und mir sein Problem erzählen würde.

Jungkook: ,,Ok! Sagst du mir dann bescheid wenn du Zeit hast?"

Nickend bestätigte ich seine Frage. Als ich danach einen Blick auf meine Uhr warf, musste ich feststellen das es schon viel später war als ich dachte. Mir kam die Zeit die ich hier bei Jungkook verbracht hatte eigentlich gar nicht so lange vor.

Hastig stand ich auf. und verabschiedete mich von ihm.

Jungkook begleitete mich noch zu Tür und winkte mir lächelnd so lange zu, bis er aus meinem Sichtfeld verschwunden war.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt