Kapitel 162

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Nach ein paar Tagen bekamen wir einen Anruf, dass wir Namjoon abholen dürfen. Man meinte zu uns das es in ein paar Tagen ein Gerichtsverfahren geben wird, wo eine genaue Strafe erlassen wird. Allerdings hat man uns schon jetzt versichert, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Freiheitsstrafe bekommen wird, wenn er sich für einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik entscheidet.

Als ich ihn dann beim Abholen gesehen habe, verstand ich auch wieso. Meine Eltern hatten mich extra von der Uni freistellen lassen, da ich auch Derjenige war, mit dem Namjoon überhaupt irgendein Wort gewechselt hat.

Yunai: ,,Namjoon, oh mein Gott!"

Saeha: ,,Yunai!"

Als sie auf ihn zustürmte und ihn umarmen wollte, zuckte er direkt zusammen, weswegen sein Vater sie zurückhielt. Daraufhin ging ich stumm zu Namjoon, der mich nicht einmal anschaute. Unbeholfen standen wir nun einfach rum, bis Saeha meinte wir sollen einsteigen. Namjoon und ich saßen hinten, während er die ganze Zeit ununterbrochen auf den Boden starrte. Dabei konnte ich nicht anders als ich anzuschauen, wobei mir wieder die blauen Flecke und all die anderen Verletzungen auffielen, die man noch ein bisschen erkennen konnte.

Als wir zu Hause ausgestiegen waren, fragte Yunai noch ob Namjoon etwas essen will, was er verneinte. Dabei nuschelte sie nur vor sich hin, dass er dringend was essen sollte, da er ganz schön abgemagert war. Das war mir auch schon aufgefallen, da es schwer zu übersehen war.

Auch den Rest der Woche, bis zur Gerichtsverhandlung, aß er kaum irgendwas und immer wirkte es so, als wenn er sich das auch gar nicht traut. Ununterbrochen fragte ich mich was wohl passiert ist, dass er so zerbrechlich durch das Haus schleicht. Ihn fragen wollte ich aber nicht, da ich ihn mit so was nicht überfordern sollte. Erst mal war es wichtig zu schauen wie es weitergeht, wobei ich tierische Angst hatte, man würde ihn hinter Gitter stecken.

So saß ich nun nervös im Gerichtssaal und brachte meine Zeugenaussage hervor. Dabei fiel der Name Kyungil, der sich als Täter von den Übergriffen an Namjoon herausstellte. Allerdings meinte Namjoon vieles freiwillig getan zu haben, was es dem Richter nicht leicht machte, weitere Aussagen in Hinsicht Kyungil zu fällen. Man hatte ihn auch extra nicht vorgeladen, damit Namjoon ehrlich und unvoreingenommen sprechen kann. Doch tat er es nicht, was man ihm deutlich anmerkte. So sackten nur zwischendrin irgendwie nebenbei Informationen durch, die der Richter ihm geschickt entlockte.

Am Ende der Verhandlung, war es nun Zeit für Namjoons Urteil.

Richter: ,,Da ein psychologisches Gutachten aus dem Aufenthalt der Untersuchungshaft vorliegt, erlasse ich hiermit einen Einzug in eine psychiatrische Klinik in Verbindung mit Zweihundertdreißig zu leistenden Sozialstunden und einer Geldstrafe in Höhe von Fünftausend Euro. Eine Aufteilung der Stunden, wird als Aufgabe an die Betreuer und Psychologen weitergegeben. Die Geldstrafe ist mittels eines Antrages möglich in Raten abgeleistet zu werden. Hiermit beende ich die Verhandlung."

Ein Anwalt redete noch kurz mit Namjoon, bevor dieser auf mich zuging. Stumm verließen wir den Gerichtssaal, wo wir schon von unseren Eltern erwartet wurden.

Yunai: ,,Was ist rausgekommen? Seokjin?"

Namjoon: ,,Gelstrafe, Sozialstunden und Zwangseinweisung in die Klapse..."

Alle schauten verwirrt und leicht geschockt, als Namjoon das Wort erhob. Wahrscheinlich hatte keiner damit gerechnet, weswegen es auch still blieb, als Namjoon sich bereits auf den Weg machte. Realisiert das er zum Auto gehen will, folgten wir ihm anschließend im schnellen Schritt. Im Auto wollte meine aufgeregte Mutter natürlich mehr von alle dem wissen, was ich teilweise verstehen kann, aber nicht in Ordnung finde.

Yunai: ,,Wann gehst du in eine Klinik Namjoon und wie viel Geld ist das eigentlich? Was ist mit den Sozialstunden? Wie viele sind das?"

Namjoon: ,,Solche Infos gibt es per Post. Was die Klapse betrifft, meinte der Anwalt, dass ich schon morgen gehe."

Schon morgen?!

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt