kapitel 150

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Kyungil: ,,Guten Morgen."

So wie er mir das ins Ohr schnurrte, fühlte ich mich tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde wohl, bis ich seine Berührungen richtig wahrnahm. Er strich mir sanft vom Bauch bis hoch zum Hals, wieder runter und erneut hoch. Als er plötzlich in seinem Tun stoppte und mir in die Brust krallte, erwiderte ich sofort auch sein "guten Morgen".

,,Morgen..."

Kyungil: ,,Das üben wir nochmal, hast wohl verlernt wie du dich mir gegenüber zu verhalten hast, was?"

Ich schüttelte mit dem Kopf. Verlernt habe ich das ganz sicher nicht. Eigentlich weiß ich für meinen Geschmack noch viel zu genau wie das alles nun laufen wird. Wenn es das gleiche Spiel ist wie damals, befinde ich mich gerade in der Hölle.

Kyungil: ,,Wollen wir frühstücken?"

Eigentlich hatte ich keinen Hunger, nickte aber dennoch. Wenn ich ablehne gibt es nur wieder auf die Fresse. Es wird gemacht was, wann und wie er es will. Anderweitig kann ich gleich mein Grab schaufeln.

Kyungil: ,,Na dann hopp hopp, hoch mit dir."

Mich hochgescheucht, lächelte er mich süß an. Genau solche Momente waren fast noch schlimmer, als wenn er mich einfach nur schlägt. Es ist kein Hass der aus ihm spricht, das war es noch nie.

Kyungil: ,,Und was haben wir heute noch so vor?"

Obwohl ich Angst hatte, wagte ich zu sagen das ich nach Hause muss. Immerhin bleiben meine Eltern nicht für immer weg, weswegen ich nicht hier bleiben konnte, außerdem wollte ich es auch nicht. Ich wollte einfach wieder nach Hause.

Zu meiner Verwunderung streichelte er mir auch nur sanft den Kopf und lächelte mich ebenso zaghaft an.

Kyungil: ,,So lange du nicht vergisst das dein Platz jetzt wieder hier ist, darfst du gerne gehen. Kannst auch gleich abhauen wenn du willst, hab heute noch zu tun."

Obwohl es lächerlich ist, war ich dankbar ohne Ende.

,,Jetzt?"

Kyungil: ,,Jetzt."

Hastig stand ich auf und wollte mich direkt anziehen, da ich nur eine Boxer trug, wovon er mich dann aber doch abhielt.

Kyungil: ,,Na na, haben wir nicht was vergessen?"

Er tippte auf seine Lippen um mir zu symbolisieren das er einen Kuss wollte. Widerwillig zwang ich mich dazu, wonach ich mich dann anziehen durfte. An der Haustür wartend, zog er mich erneut zu sich ran, um mich nochmal zu küssen.

Kyungil: ,,Wir sehen uns Joonie."

,,Ja..."

Aus der Wohnungstür verschwunden, atmete ich dankbar erleichtert die frische Luft ein, bevor ich mich auf den schnellsten Weg zurück nach Hause begab. Dort angekommen, ging ich sofort in mein Zimmer und schloss mich dort ein. Erstarrt ließ ich mich auf mein Bett nieder und dachte über das alles nochmal nach. Irgendwie war es schwer zu realisieren was alles passiert ist. Neben der Frage wie es dazu kommen konnte, fragte ich mich ebenfalls, wie es wohl weiter geht.

Ohne eine Aussicht auf eine rosige Zukunft, kamen mir schon wieder die Tränen. Mein Gesicht zugehalten, merkte ich erneut wie sehr mir alles weh tat. Stark überlegte ich wie ich da wieder rauskommen soll, wobei mir einfach keine Lösung einfiel. Letztes Mal war er es der mich gehen lassen hat, aber wie ist es diesmal? Spielt er nur mit mir bis er keine Lust mehr hat?

Halte ich das überhaupt aus?

Diese Frage stellte ich mir die nächsten Tage immer und immer wieder. Während die Situation sich immer mehr verfestigte, schien ein Ausweg immer unrealistischer. Mit der Rückkehr meiner Eltern hatte ich jetzt sogar ein Problem mehr. Wenn ich mal wieder mit blauen Flecken nach Hause komme, so wie damals, würde es diesmal wahrscheinlich nicht einfach so ignoriert werden. Meinem Vater konnte ich immer gut irgendwelche Lügen erzählen, da er mir alles glaubte, so lange er sich damit nicht befassen musste. Bei Yunai jedoch sieht die Sache ganz anders aus.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt