Kapitel 113

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Am liebsten hätte ich ihm irgendwas Dummes an den Kopf geworfen, doch nichtmal ansehen konnte ich ihn. Jedenfalls nicht sein Gesicht. Nur seine Hände starrte ich pausenlos an. Ich wollte kontrollieren wo er sie hat, abschätzen was er als nächstes tut.

Diese Bewegungen waren daher sehr wichtig für mich.

Als er jedoch plötzlich seine Hand vom Radio nahm schaute ich erschrocken zu ihm und sah aus dem Augenwinkel was der Auslöser dafür war. Mit einem Ruck riss er das Auto nach Rechst und ging brutal in die Eisen, weswegen ich mir meinen Kopf am Fenster stieß. Zum Stehen gekommen hielt ich mir sofort meinen schmerzenden Kopf fest und schaute erneut auf die Straße.

Ein Hund war einfach auf diese gelaufen und ein Mädchen, ungefähr 14 Jahre alt, direkt hinterher. Namjoon hat in letzter Sekunde den Wagen umgerissen und somit Schlimmeres verhindert, als nur einen Schock bei dem Kind auszulösen.

Eigentlich hatte ich gedacht das wir nach dem Vorfall direkt weiterfahren würden, da ja niemanden was passiert war. Der Hund wartete fröhlich hechelnd auf der anderen Straßenseite und das Mädchen war weinend zu einem Anderen gelaufen. Vielleicht ihre Schwester.

Also hätten wir auch einfach weiterfahren können. 

Jedoch schnallte Namjoon sich panisch ab und riss seine Tür auf. Hektisch ausgestiegen übergab er sich einfach mitten auf den geteerten Boden. Kein schöner Anblick. Anstatt wieder einzusteigen, ging er um das Auto herum zu seinem Kofferraum. 

Dort holte er eine Wasserflasche heraus und gurgelte mit dem Wasser, was unglaublich gut aussah. Sofort hasste ich mich für den Gedanken und schaute augenblicklich aus dem Fenster.

Wieder ins Auto gesetzt, hörte ich ihn etwas trinken. Kann er nicht leiser sein scheiß Wasser schlucken?

Namjoon: ,,Tut mir leid."

Sofort zuckte ich zusammen. Was tut ihm leid? Wofür entschuldigt er sich?

Wieder weitergefahren, waren es nur noch Zehn Minuten zu der Halle, welche unsere Eltern gebucht hatten. Die Stille welche nun herrschte, war eine Andere als vorhin. Irgendwie wirkte sie jetzt bedrückt und Namjoon auf einmal nicht mehr unruhig, sondern abwesend.

Ohne Worte zu wechseln, kamen wir an der Halle an wo schon alle da waren, außer wir. Ausgestiegen gingen wir auch direkt gemeinsam auf unsere Eltern zu, wo Namjoon kurz die Situation erklärte. Geschockt hielt meine Mutter sich eine Hand an die Stirn und teilte sie uns mit wie froh sie doch darüber ist, dass alles gut ausgegangen war.

Danach gingen wir auch schon in die Halle, welche beachtlich groß war. Direkt fragte ich mich auch wie viel das Alles hier wohl gekostet haben muss. Bestimmt eine Menge.

Meine Mutter zeigte uns Plätze zu denen wir uns setzen konnten oder viel mehr fast sollten. Sie selber entfernte sich von uns, als wir am Tisch Platz nahmen.

Wieder stumm saßen wir beide nebeneinander und anscheinend waren alle viel zu sehr mit dem Brautpaar beschäftigt, als das man uns Beachtung schenkte. Sie alle gratulierten ihnen, brachten Geschenke nach vorne auf ein Podest und warteten schon gierig darauf dass das Buffet eröffnet wird.

Ich hingegen hatte nicht mal im Ansatz Hunger und wollte einfach hier weg. Auch bekam ich eigentlich irgendwann nicht mehr viel von dem Drumherum um mich mit und wartete lediglich darauf das dies hier ein Ende nehmen wollte. Ich wollte einfach nur nach Hause in mein Zimmer, unter meine Decke. Dort fühlte ich mich wohl und irgendwie geborgen. Nicht so wie hier.

Heftig zuckte ich zusammen, als man mir eine Hand auf meine Schulter legte. Beim erheben meines Kopfes, wunderte mich nur umso mehr wen ich hier gerade zu Gesicht bekam. 

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt