Kapitel 53

53 1 0
                                    

Als ich ihn erneut Schluchzen hörte, war ich mir sicher. Er weint.

Ab und zu konnte ich hören, wie er etwas vor sich hinmurmelte. Allerdings konnte ich nichts davon verstehen.

Ein bisschen tat er mir gerade schon leid, obwohl er so scheiße mit mir umging. Das Gefühl alleine im Zimmer zu sitzen und zu weinen, kannte ich nur zu gut. Auch mir kamen die Tränen, da mich diese Situation in meine Vergangenheit zurückbrachte. Aber auch die Gegenwart, war schmerzhaft.

Namjoon verstummte immer mehr. Ich saß mit dem Rücken angelehnt an seine Wand und stellte mir vor, wie er wohl ähnlich dort sitzt.

Das Leben ist nicht fair. Zu niemanden.

Ruhig musterte ich mein Zimmer. Es sah zwar ähnlich aus wie mein altes, aber die Atmosphäre war eine ganz andere. Eine, die ich im Moment überhaupt nicht aushalten konnte.

Also entschied ich mich, mein Zimmer zu verlassen und runter in die Küche was trinken zu gehen.

Den Kühlschrank geöffnet, war ich mir nicht sicher was ich trinken sollte. Cola oder Multivitaminsaft?

Ich entschied mich für den Multivitaminsaft und nahm mir diesen aus den Kühlschrank heraus. Auch ein Glas entwendete ich aus den Oberschränken und schenkte mir mein Getränk ein.

An den Küchentisch gesetzt, dachte ich über das eben nochmal nach. Mein Trinken vergaß ich komplett und hielt dieses stattdessen eisern wie eingefroren, mit beiden Händen fest.

Als ich Schritte hörte, schaute ich direkt in Richtung Tür. Ich wusste das es Namjoon sein würde, da wir alleine zu Hause sind. Direkt machte ich mir Gedanken darüber, ob das vielleicht sein Glas sein könnte, da ich ja seine Sachen nicht anfassen durfte. Wie absurd. Jetzt bekam ich schon Angst beim Trinken.

Lächerlich.

Ich setzte mich gerade hin und trank genüsslich aus meinem Glas, als Namjoon die Küche betrat.

Geschockt schaute er mich an und machte direkt kehrt, ohne etwas zu sagen. Obwohl er schneller verschwunden war als er ankam, konnte ich erkennen das er komplett verheult war. Seine Augen waren rot und geschwollen und auch sein trauriger Blick, war nicht zu übersehen.

Aber das war nicht meine Angelegenheit und das würde es auch nie werden. Also wäre es besser, keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.

Dem letzten Gedankengang folgend, trank ich aus und schenkte mir noch ein Glas ein, welches ich mit nach oben in mein Zimmer nahm. Ob ich das überhaupt darf? Die Beschaffenheit der Regeln in diesem Haus, waren mir noch nicht bekannt, weswegen ich ein bisschen unsicher war.

Doch dann zuckte ich nur mit den Schultern und ging nach oben. Dort schaffte ich es dann sogar, mich auf meine vorherige Tätigkeit zu fokussieren.

Ein Buch stach mir dabei besonders ins Auge. Es trug den Titel "You're my choice". Das Cover im Internet, war mit einem Jungen Mann geziert, welcher von Eins beginnend bis Zehn hochzählte. Dabei ließ er jedoch Neun und Zehn offen, was mich neugierig machte.

Das Buch war dem Genre Psycho und Romanze zugeordnet. Obwohl ich erst weiterswitchen wollte, fing ich mir doch an die Leseprobe durchzulesen. Sie hatte Elf Kapitel, welche ich regelrecht aufsaugte. Ab da musste ich mich dazu entscheiden, ob ich das Buch kaufen wollte oder nicht. Ich entschied mich dafür es auf meine Liste zu schreiben. Es gab so einige Bücher, die ich vorhatte zu kaufen und auch dieses zählte nun dazu.

Gerade wollte ich weitersuchen, als ich Lärm von unten vernahm. Wie immer konnte man meine Mutter deutlich hören, was mich aber nicht weiter interessierte.

Knapp 15 Minuten später, klopfte jemand sauer an meine Zimmertür. Zuerst dachte ich, es sei Namjoon gewesen. Aber die darauffolgende Stimme verriet mir, das es meine Mutter war, die aus irgendeinem Grund sauer zu sein schien.

Jins Mutter: ,,Mach auf Jin."

Meinen Laptop vom Schoß weggelegt, stand ich auf und ging zur Tür. Diese schloss ich auf und öffnete sie. Direkt erblickte ich das herzhaft wütende Gesicht meiner Mutter.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt