Kapitel 146

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Mitten in der Nacht wachte ich auf und brauchte einen Moment um die Umgebung um mich rum wahrzunehmen. Als ich bemerkte wo ich war, schrak ich sofort auf. Sofort wollte ich mich wegbewegen, was ich aber nicht konnte. Einen warmen Atem an meinem Nacken gespürt, drehte ich vorsichtig meinen Kopf nach hinten und sah in Jins Gesicht, welcher mit offenem Mund schlief.

Erst dachte ich zu träumen, bis mir einfiel was gestern Abend passiert war. Scheinbar sind wir beide eingeschlafen und an der Wand zusammengesackt, weswegen wir jetzt zusammen hier liegen. Ich genoss es, schämte mich aber auch in Grund und Boden. Ausgerechnet Jin war für mich da, als es niemand war. Ausgerechnet er, den ich zerstöre. Dabei bin ich es nicht einmal wert, als das sich irgendwer einen Dreck um mich schert.

Mich kurz in seinen arm eingekuschelt, welchen er um mich gelegt hatte, genoss ich für einen Augenblick diesen Moment. Wahrscheinlich wird mir nie wieder ein Solcher zu Gute kommen, weswegen ich ihn mir gut einprägen wollte.

Vorsichtig seinen Arm von mir entfernt, wollte ich ihn eigentlich noch zudecken. Allerdings lag er auf seiner Decke drauf, weswegen ich nur die Hälfte umschlug, auf der ich eben noch gelegen hatte.

Den Raum verlassen, überlegte ich stark was ich jetzt machen soll. Schlafen wollte ich nicht, da ich von heftigen Kopfschmerzen geplagt wurde, aber in meinem Zimmer rumhocken, wollte ich genauso wenig. Also ging ich erst mal in die Küche, um dort etwas zu trinken, weil mir ein bisschen schlecht war. Auf die dort hängende Wanduhr geschaut, bemerkte ich, dass es erst kurz vor Mitternacht ist. Einen Moment lang nachgedacht, fasste ich einen Entschluss. Zu Marion müsste ich morgen oder übermorgen sowieso, weswegen ich den Weg dorthin doch heute schon antrat.

Zu Fuß dauerte dieser zwar um Einiges länger, wobei ich um diese Uhrzeit aber nicht mehr mit dem Bus fahren wollte. Aus bereits gemachten Erfahrungen, weiß ich wie die Leute um diese Uhrzeit so drauf sind und wenn denn mal niemand im Bus sitzt, empfinde ich das irgendwie als gruselig. Also lieber zu Fuß, als mit dem Bus.

Nach einem endlos langen Fußmarsch, kam ich dann endlich in dem kleinen Club an, wo ich Marion auch sofort erblickte. Langsam auf ihn zugehend, überlegte ich was ich hier eigentlich mache. Kann ich noch tiefer sinken?

Ich beschloss mir anderweitig das Zeug zu beschaffen, oder lieber gar nicht mehr. Aber meinen Körper an ihm hingeben, will ich nicht mehr. Irgendwann hört der Spaß auch mal auf.

Doch gerade als ich gehen wollte, ertönte seine Stimme hinter mir.

Marion: ,,Hey Joonie Schätzlchen. Na? Was ist es das dich hier herführt. Ich, oder das Zeug?"

Als ich mich umdrehte um einfach wegzugehen, spürte ich einen festen Druck an meinem Handgelenk, ehe ich nach hinten in die Arme von jemanden gezogen wurde. Sofort hatte dieser seine Lippen an meinem Hals und hauchte mir leise ins Ohr.

Marion: ,,Na na na? Wo wollen wir denn hin?"

,,Lass mich los."

Marion: ,,Ich glaube daraus wird nichts. Weißt du, die Beiden hier ne."

Mit mir im Arm drehte er sich um und küsste mich noch mal auf die Wange, bevor er redete.

Marion: ,,Denen muss ich regelmäßig auch ihr Geld geben, verstehst du? Und weil du mir als Kunde eine wichtige Geldeinnahmequelle bist, kannst du nicht einfach wieder gehen. Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir ab und zu mal ausgeholfen habe, als es bei dir knapp war?"

Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, da ich immer noch Schulden bei ihm hatte. Damals hat er mir diese aber in so fern erlassen, dass er einfach nur den Betrag erhöhte, den ich zahlen muss. Dennoch fehlte immer noch eine ordentliche Stange Geld, die ich mir nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln konnte.

Marion: ,,Du hast Glück, denn die beiden Großen hier, haben einen guten Geschmack und ich bin ein verdammt guter Verkäufer."

Bitte nicht.

Marion: ,,Du brauchst noch nicht mal viel zu machen, nur hinhalten. Am besten bist du einfach ein lieber braver Junge, das wäre am gesündesten für dich."

Mit diesen Worten schubste er mich in die Arme von den Beiden, die mich sofort mit einem starken Griff zur Tür zerrten. Wehren konnte ich mich durch meine Verletzungen nicht, obwohl ich es krampfhaft unter Tränen versuchte. Aber ich war machtlos.

Allerdings war es ein weiter Griff auf meinem Arm, der die Situation komplett veränderte.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt