Kapitel 107

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Ich wollte gerade mein Auto aufmachen, was ich durch die Panik die sich in mir breit machte nicht ganz hinbekam. Mir fiel mein Schlüssel aus meiner zittrigen Hand, welcher von Taka einfach weggeschossen wurde. 

Direkt folgte ein Schlag in meinen Magen. Am liebsten wär ich sofort zusammengebrochen, wurde aber von dem Anderen der Dreien, welchen ich nicht kannte festgehalten. Wie damals ließen sie ihren Aggressionen an mir freien Lauf. 

Alle Versuche mich zu wehren machte die Situation nur noch schlimmer. Ich wusste das es das tun würde, wollte mich aber trotzdem wehren. Nicht schon wieder wollte ich komplett in die Rolle des Opfers fallen. Gegen drei gleichzeitig, kam ich aber nicht an.

Auf den Boden in einer krümmenden Position hatten sie mich zurückgelassen. Diesmal haben sie so fest zugetreten, dass ich nicht mal mehr aufstehen konnte. Gestern haben sie wenigstens nur ein paar mal und nicht ganz so fest wie heute zugeschlagen und zugetreten.

Wenn das schon so anfängt, erwarten mich bestimmt nur noch mehr solcher Situationen.

Mir war von dem eben so schlecht, das ich mich sogar übergeben musste. Mich also halbwegs aufgerichtet, brachte ich meine vorhin gegessene Mahlzeit wieder hervor. Danach suchte ich meinen Schlüssel, was mich fast verzweifeln ließ. 

Anfangs dachte ich er wäre weg, fand ihn dann aber doch. Da war auch mein kleines Stückchen Glück abgeblieben. Taka hatte den Schlüssel so scheiße weggeschossen, dass mein Schlüssel fast in einen Gully gefallen wäre. Aber eben nur fast.

Grade so hing er auf der Kippe. Ihn aufgehoben ging ich zu meinem Auto, schloss dieses auf und setzte mich hinein. Dort verweilte ich erstmal ein bisschen, da ich wahrscheinlich gar nicht richtig in der Lage war zu fahren.

Mein Kopf dröhnte wie bescheuert und immernoch war mir schlecht. Auch zitterte ich noch wie verrückt. Also müsste ich mich erstmal beruhigen, bevor ich überhaupt losfahren könnte.

Während ich darauf wartete das mein Körper mir wieder gehorchte, kamen mir die Tränen. Meine Vergangenheit spielte sich in meinem Kopf wie ein Film ab. 

Die ganze Zeit hatte ich meinen Exfreund vor Augen. Aber nicht die schlechten, sondern die guten Zeiten. Diese taten noch mehr weh als das was er mir eigentlich angetan hatte. Ich hasste es so sehr mich daran zu erinnern. Immer musste ich lächeln obwohl ich das gar nicht wollte. Er soll einfach aus meiner Erinnerung verschwinden, mehr will ich doch gar nicht.

Inzwischen war meine Sicht schon ziemlich verschwommen, wobei die Schmerzen aber langsam ein wenig nachließen. Trotz unklarer Sicht, startete ich mein Auto und quälte mein Auto aus einem falschen Gang heraus los. 

Viel zu schnell, wie immer, raste ich durch die Straßen. Es grenzt an ein Wunder das ich noch nie von der Polizei angehalten wurde.

Auch heute wurde ich das wieder nicht.

Zu Hause angekommen, mied ich den direkten Kontakt zu meinem Vater und Yunai. Ich wollte zuerst ins Bad und das Blut aus meinem Gesicht waschen, bevor ich ihnen unter die Augen trete, falls ich das heute überhaupt mache.

Ein Blick in den Spiegel geworfen, blieb mir fast der Atem weg. In dem Moment wo ich zusammengeschlagen wurde, ist mir gar nicht aufgefallen was für Wunden ich davon getragen habe. Meine Oberlippe war aufgeplatzt und auch an meiner linken Augenbraue hatte ich eine Platzwunde. Eine ziemlich fette sogar.

Wie soll ich das bloß verstecken? 

Am besten verstecke ich mich erstmal. Deswegen wollte ich auch schnell aus dem Bad in mein Zimmer, als jedoch die Stimme von Yunai hinter mir ertönte.

Yunai: ,,Namjoon? Warum rennst du so?"

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt