Kapitel 33

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Eigentlich passte mir der Gedanke nicht, dass er länger als nur zwei - drei Tage bleiben würde. Meine letzten Tage waren sowieso schon mehr als zu kurz, was jetzt wahrscheinlich ähnlich verlaufen wird.

Nachdem er reingekommen war, sich ausgezogen hatte und in mein Zimmer gegangen ist, war das Erste was er machte eine Konsole auszupacken.

,,Sogar eine Konsole hast du mit?"

Jungkook: ,,Naja was soll ich sonst machen, wenn du arbeiten bist?"

,,Achso ja, keine Ahnung. Stimmt."

Daran hatte ich gar nicht gedacht. Abends ist er ja komplett alleine hier. Zum Glück ist meine Mutter nicht da, die würde das überhaupt nicht lustig finden. Allgemein mochte sie es nicht, wenn ich Besuch hatte, weswegen es schon eine Seltenheit ist, das er überhaupt hier ist.

,,Aber du zockst nicht jetzt, oder?"

Jungkook: ,,Ne ich wollte nur auspacken und eigentlich gleich schlafen. Du musst doch bestimmt auch ins Bett oder?"

,,Ja, deswegen die Frage."

Auf einmal machte sich ein kleines Grinsen in seinem Gesicht breit, von dem ich nicht wusste, woher diese Art von Emotion kam.

Jungkook: ,,Schlaf ich bei dir im Bett?"

Ich schluckte einmal kurz. Es war zwar nicht das erste Mal, das er bei mir im Bett schläft, da unsere Couch im Wohnzimmer zu klein zum Schlafen ist. Aber jetzt, wo ich weiß das er an Jungs interessiert ist, fand ich das irgendwie unangenehm.

,,Ehm ich weiß nicht."

Sofort verschwand sein Grinsen und er schaute bedrückt zum Boden.

Jungkook: ,,Mhm schon klar, wo schlaf ich also?"

Ich wusste nicht so recht, ob ich ihn ohne mich in meinem Bett schlafen lassen sollte und selber auf der eigentlich zu kleinen Couch meine Ruhe finden sollte. Oder ob ich doch mit ihm im Bett schlafe. Immerhin hat er ja sonst auch nie etwas gemacht oder so.

Ich entschied mich für Letzteres.

,,Jungkook, es ist nicht wie du denkst. Ich dachte, wo das mit Taehyung passiert ist, möchtest du vielleicht nicht in meinem Bett schlafen."

Da war sein Grinsen wieder. Wenigstens mal eine Sache, aus der ich mich gerettet habe.

Jungkook: ,,Ach Jin, das machen wir doch sonst auch. Ich dachte nur, das du dir eben unsicher warst weil ich jetzt mit Taehyung... Naja du weißt schon."

,,Ach quatsch. Aber genug gequaselt. Ich hol dir jetzt eine Decke und dann gehen wir langsam schlafen ja? Wir müssen ja beide morgen früh raus."

Jungkook: ,,Ja ehm, ich muss morgen früher aufstehen als sonst. Aber du brauchst dann nicht auch aufzustehen."

Ich seufzte. Natürlich würde ich morgen mit ihm zusammen aufstehen. Immerhin kennt er sich noch nicht so richtig in unserem Haus aus und er braucht schließlich was zu Essen für die Schule. Ich weiß nicht, ob er das morgen direkt schon alleine mit der Zeit hinbekommt.

,,Morgen steh ich mit dir zusammen auf. Dann zeig ich dir wo alles ist und dann kannste die Tage danach ja alleine dein Frühstück machen und so."

Mit dem Satz, verließ ich mein Zimmer und holte Bettzeug für Jungkook. Danach legten wir uns beide ins Bett.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als Jungkook mich mit seinen Armen und Beinen umschlung.

Jungkook: ,,Danke das ich bei dir bleiben darf Jin. Zu Hause wäre ich wahrscheinlich wahnsinnig geworden."

,,J-Ja, bitteschön."

Diese Situation war mir mehr als unangenehm. Zu Einem, weil es Jungkook war und zum Anderen, weil in mir gerade alte Gefühle und Erinnerungen hochkamen. Erinnerungen, dich ich immer irgendwie krampfhaft unterdrücken konnte. Erinnerungen, die ich nie wieder haben wollte.

Jungkook: ,,Ehrlich, danke. Gute Nacht Jin."

,,Gute Nacht."

Er löste sich wieder ein wenig von mir, wobei er mich trotzdem noch umarmte. Aber eben nicht mehr so fest wie vorher.

Er lag noch so nah, das ich seinen warmen Atem spüren konnte, was mich zuerst am Einschlafen hinderte. Nach gefühlten Stunden, fand ich aber doch ein bisschen Schlaf, jedoch wieder mal viel zu wenig.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt