Kapitel 74

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Heftig zuckte ich zusammen, als ich spürte wie etwas gegen meine Wand schlug.

Ist Namjoon etwa da? Wollte er nicht das Wochenende bei Kairi bleiben?

Ich hörte auf zu weinen, zog meine Kopfhörer raus und drückte wie letztes Mal meinen Kopf gegen die Wand.

Tatsächlich, er ist es und er weint schon wieder. Kurz verharrte ich so und wusste nicht, was ich machen sollte. Einerseits würde ich schon gerne rübergehen und fragen, was los sei. Aber ich hatte keine Lust wieder der Boxsack für seine Aggression zu sein und außerdem, geht mich das ja ein Scheiß an.

Also löste ich mich wieder von der Wand, wischte mir meine Tränen weg und ging ins Bad.

Meinen Arm abgewaschen, zog ich mir ein längeres Oberteil an. Das was ich eben anhatte, war von den Ärmeln her halblang, weswegen man das sicher sehen würde. Ich hatte Angst das Namjoon das vielleicht sehen und mich dafür verspotten würde.

Besser angezogen ging ich also wieder runter um meinen Salat fertigzumachen, obwohl ich eigentlich gar keinen Hunger mehr hatte.

Fertig geschnippelt mischte ich alles und nahm eine kleinere Schüssel heraus. Ungefähr so groß, das eine gut gemeinte Portion hineinpasst. Diese befüllt, nahm ich mir die große Schüssel mit nach oben und stellte die Kleine vorher in den Kühlschrank.

Vielleicht würde Namjoon ja was haben wollen.

Zwar hatte ich mir vorgenommen, ihm weniger Beachtung zu schenken, aber wenn ich eh schon dabei war mir Essen zu machen, warum nicht.

Mit meiner Schüssel voll mit Salat, setzte ich mich an den Laptop und schaute hier und da ein paar Youtubevideos an, bevor ich Abends schlafen ging.

Nachts bin ich einmal wachgeworden, da sich ein Faden meiner Bettdecke in meine Wunde eingeschnitten hatte und diese deswegen tierisch zu schmerzen begann. Meine Bettdecke gedreht, war das Problem aber schnell gelöst. Allerdings konnte ich nicht wieder direkt einschlafen, weswegen ich mich entschied runter in die Küche zu gehen. Meine leere Salatschüssel nahm ich dabei gleich mit, damit mein ganzes Zimmer nicht danach riecht.

Unten angekommen sah ich, dass das Licht in der Küche brannte, weswegen ich ein bisschen langsamer und vorsichtiger in die Küche ging.

Direkt erblickte ich Namjoon welcher am Küchentisch saß und doch tatsächlich den Salat aß, welchen ich vorhin gemacht hatte.

Mit einem fragenden Blick schaute er auf die Schüssel, welche ich in der Hand hielt. Eigentlich ziemlich dumm so fragend zu gucken. Wenn ich den Salat nicht gemacht habe, wer sonst?

Ein bisschen unsicher ging ich extra auf der anderen Seite des Tischen lang, um die Schüssel in die Spülmaschine zu stellen. Während ich versuchte ihn nicht zu beachten, wich sein Bick nicht einmal für eine Sekunde von mir. Ob ich ihn ansprechen soll?

Als ich dann die Schüssel weggestellt hatte, bemerkte ich, dass er gar nicht die Schüssel angestarrt hatte, sondern meine Arme. Ein bisschen verwundert schaute ich selber an mir runter.

Wieso starrt er da so extrem hin? Das mit vorhin, kann er doch gar nicht wissen, also wieso?

Weil ich seinen starren Blick nicht aushalten konnte, ging ich schnell wieder in mein Zimmer, wobei mein Herz anfing schneller zu schlagen.

Meinen Ärmel hochgezogen, musterte ich die Schnittwunden. Ob er das weiß? Meine Reaktion eben war zu verdächtig. So lange bis das verheilt ist, sollte ich einfach so tun, als wäre nichts. Auch wenn es zu dieser Jahreszeit ziemlich schwierig ist diese zu verstecken, sollte ich es tun.

Wer weiß was sonst noch auf mich zukommt.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt