Dance with me // Namjin

Kapitel 79

Bedrückt schaute sie zum Boden und rieb sich nervös ihre Hände. Man sah ihr deutlich an, dass da etwas nicht stimmte. Allerdings konnte ich überhaupt nicht abschätzen, was es war.

Nora: ,,Naja um ehrlich zu sein, hat er nur wegen ihr angefangen."

Ihr Blick wich zur Seite, während ich perplex ins Nichts starrte.

War das gerade ihr Ernst? Das diese Kairi unsympathisch und komisch ist, dachte ich mir ja schon vorher, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie der Grund dafür ist, warum Namjoon kifft. Wieder ein Grund mehr, warum ich nicht verstehe, wieso Namjoon mit der überhaupt irgendwas zu tun hat.

Nora: ,,Weißt du, Kairi hatte es noch nie leicht und so, aber das finde ich schon fast unverzeihlich. Eigentlich ist Namjoon nämlich ein ziemlich feiner Kerl. Ich kannte ihn schon, bevor er Kairi kennengelernt hatte. Versteh mich nicht falsch, ich mag Kairi echt gern. Immerhin sind wir die besten Freunde. Aber im Bezug auf Namjoon, hasse ich sie. Ohne sie, wäre das bestimmt ganz anders gelaufen und er wäre mit Sicherheit nicht so abgerutscht..."

Mit ihren letzten Worten, wurde auch ihre Stimme immer leiser. Nun verstand ich auch, warum sie trotzdem mit Namjoon rumhängt, obwohl sie ihn so schlecht hinstellt.

Es ist mehr als offensichtlich, dass sie ihn mehr mag, als sie es wirklich sagt und zugibt. Aber eins verstehe ich nicht. Wenn sie ihn doch so mag und er doch ein ach so feiner Kerl sein soll, warum hilft sie ihm nicht? Wenn Jungkook sowas passieren würde, dann wäre ich mit Sicherheit jemand, der ihm zur Seite stehen würde. Nicht so wie sie.

Eigentlich macht sie viel mehr Dinge, die das Gegenteil hervorrufen. Sie mit jemand anderen hinzusetzen, diesem zu raten sich von ihm fernzuhalten und sogar teilweise über ihn und seine Freunde zu lästern, ist bestimmt nicht der richtige Weg, um jemanden zu unterstützen.

Obwohl mit Namjoon relativ wenig interessiert, macht es mich schon wütend. Dabei macht mit aber eher ihr Verhalten sauer. Wie kann man denn so sein? Eigentlich habe ich auch nicht wirklich das Recht, mich da einzumischen, aber in dem Moment, konnte ich einfach nicht anders.

,,Und warum hilfst du ihm nicht?"

Erschrocken schaute sie mich verwirrt an, aber ich bereute nicht, was ich sie gefragt hatte.

Nora: ,,Wie meinst du das?"

,,Du sagst andern sie sollen sich von ihm fernhalten, weil er schlecht ist und sowas, aber sagst im gleichen Atemzug auch, dass er eigentlich ganz Nett ist. Wenn er doch eigentlich immer ganz in Ordnung war, ist es doch besonders als eine Freundin wichtig, ihm da wieder rauszuhelfen oder?"

Meine letzte Worte ließen sie förmlich vor Wut kochen. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was da genau los ist. Aber so wie sie es schildert, konnte ich das nicht einfach so hinnehmen. Sie kann nicht nur die Hälfte erzählen und erwarten, man kennt die ganze Geschichte.

Nora: ,,Willst du mir damit sagen, ich sei eine schlechte Freundin?"

Ich hätte wissen müssen das sie es in den falschen Hals kriegt.

,,Nein, das nicht aber..."

Schon wieder jemand, der mich unterbricht.

Nora: ,,Warum ich ihm nicht helfe willst du wissen ja?!"

Beim Reden wurde sie immer lauter, womit sie schon die Aufmerksamkeit Anderer auf uns zog. Empört stand sie auf und erhob ihr Stimme nur noch mehr.

Nora: ,,Ich wollte ihm ja helfen, aber Kairi hat sich ja eingemischt! Was denkst du eigentlich, wie es mir bei der Sache geht? Mir tut es auch weh zu sehen, wie er leidet klar?! Was denkst du eigentlich wer du bist, das du einfach so mir nichts dir nichts hier rumsitzen und über irgendwas richten kannst, von dem du nicht im Geringsten Ahnung hast hm?! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie weh es tut, von der Person abgelehnt zu werden, die man liebt!"

Auch Namjoon hatte uns gehört und sich zu uns gedreht. Erst jetzt bemerkte sie, was sie eigentlich wirklich gesagt hatte und vor allem, wer das alles mitbekommen hatte. Ein paar letzte Worte brachte sie mir noch entgegen, bevor sie weinend verschwand.

Nora: ,,Was weißt du schon! Da habe ich gedacht, dem armen Kerl müsste man mal Gesellschaft leisten und dann laberst du so eine Scheiße. Weißt du was? Verpiss dich doch!"

Nun saß ich da, alleine, wie immer.