Kapitel 82

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-Freitag-

Die letzten Tage verliefen eigentlich ziemlich ruhig. So wie ein paar Tage zuvor, habe ich jeden Abend wenn Namjoon wieder gerappt hat, zugehört und mich dabei immer mehr in seiner Musik verloren. Dabei wuchs in mir immer mehr der Wunsch, dass die Beziehung zwischen uns nicht so beschissen wäre. Während ich es auf einer Seite genoss ihm zuzuhören, verfluchte ich es auch irgendwie.

Es machte mich traurig, dass ich nur auf diese Weise ein gutes Gefühl hatte, wenn er da ist. Selten habe ich das Bedürfnis jemandem nah zu sein oder mich mit irgendwem sogar anzufreunden. Aber bei ihm, hatte ich das irgendwie.

Dabei konnte ich mir nichtmal richtig erklären wieso. Eigentlich war er bisher immer negativ auf mich zu sprechen und auch ich hegte ein gewisses Unbehagen gegen ihn. Aber eine Erklärung dafür wollte ich auch irgendwie nicht. Ich hatte es lieber so, als anders.

Seit dem Vorfall mit Nora, hat sie immernoch kein Wort mit mir gesprochen. Dabei frage ich mich, wieso ich immer auf so zickige Mädchen treffen muss, wenn ich denn mal auf jemanden treffe. Bei Mina war es ja nicht anders gewesen. Nur weil ich mich nicht mir ihr Verabreden wollte, war sie ähnlich zickig wie jetzt Nora. Eine ziemlich nervige Angelegenheit.

Aber wenigstens hatte ich jetzt meine Ruhe. Dachte ich zumindestens. Zu dem Kurs in dem auch Kairi ist, kam ich heute etwas später, da einer der Dozenten mit mir über meine schlechte mündliche Leistung sprechen wollte und dabei das Gespräch ein wenig in die Länge gezogen wurde.

Schon beim Betreten der Klasse wurde ich mit seltsamen Blicken empfangen. Die Klasse war am Tuscheln und schenkte mir dabei immer unauffällig Auffällige Blicke. Etwas, das ich absolut nicht leiden kann. Wenn man schon doof guckt und tuschelt, kann man das auch versteckter machen. Oder richtig offensichtlich. Aber so ein Zwischending ist schon fast erbärmlich. Da ich sowas aber schon aus meiner alten Schule gewohnt war, schenkte ich diesem Verhalten keine weitere Beachtung.

Jedenfalls versuchte ich es. Schon als ich mich hinsetzen wollte, zog mir einer meiner Sitznachbarn meinen Stuhl weg, weswegen ich natürlich gestürzt bin. Während die ganze Klasse am Lachen war, bekam ich zusätzlich noch einen dummen Spruch dazu. Man beschimpfte mich als widerlicher Perverser, womit ich überhaupt nichts anzufangen wusste. 

Schmerzhaft richtete ich mich und den Stuhl welcher dabei umgefallen war auf, um mich wieder zu setzen. Dabei versuchte ich so gut es geht, die Anmerkung von eben zu ignorieren. Allerdings beschäftigte es mich mehr, als ich wollte. Es wunderte mich das man gerade solche Worte gewählt hatte. Ich bin der Letzte welcher in irgendeiner Hinsicht pervers ist.

Die einzige Erklärung die ich dafür hatte war, dass Nora vielleicht irgendeinen Blödsinn erzählt hat, weswegen mein Blick unbewusst zu dieser gelenkt wurde. Doch war es nicht Nora welche mich dumm angesehen hatte, sondern Kairi. Sie schenkte mir einen Blick der schon fast danach schrie, dass sie der Grund für die Situation eben gewesen war. Allerdings konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was sie gesagt haben soll.

Also versuchte ich den Gedanken wieder abzuschütteln und wollte damit nichts weiter zu tun haben. Das geling mir auch vorerst, als die Klasse sich ein wenig beruhigt hatte. Aber nur wenige Momente später, musste mich das verfluchte Schicksal wieder hochnehmen. Es wurden Projekte verteilt welche in Vierergruppen bearbeitet werden sollten. Dabei teilte mich meine Lehrerin mit Nora, Kairi und einem anderen Typen ein, mit der Begründung, Nora würde ich ja schon kennen. 

Was dann passierte konnte ich mir aber noch weniger erklären, als den Spruch eben gerade. 

Als mein Name bei der Zuordnung fiel, fing Kairi urplötzlich an zu weinen.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt