Kapitel 98

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Draußen rannte ich in jemanden rein, der sogar noch größer war als ich, was nicht all zu oft vorkommt. In sein Gesicht geschaut konnte ich ihn trotzdem nicht zuordnen.

,,Ehm, Entschuldigung."

XXX: ,,Hast du keinen Unterricht?"

Anscheinend ein Lehrer. Na toll.

,,Doch also ich..."

XXX: ,,Geh zurück in deine Klasse."

,,Aber ich muss dringend weg."

Scheinbar verstand er das irgendwas nicht stimmte, sprach mich jedoch gar nicht darauf an.

XXX: ,,Naja was auch immer du machst, beeil dich damit und finde dich dann wieder in deiner Klasse ein."

,,Danke, vielen Dank."

Ich durfte weiter, ein Glück. Zum ersten Mal seit langem habe ich wieder Glück.

Das wird sich aber nicht lange halten, da ich gerade im Begriff bin die Schule zu schwänzen. Etwas das mir gar nicht ähnlich sieht. Zum Glück habe ich sowas bisher noch nie gemacht, weswegen meine Mutter sich nicht groß etwas dabei denken wird. Ich werde ihr einfach erzählen, dass ich früher Schluss hatte und morgen... Ja, was ist mit morgen?

Mit meiner Aktion wegzulaufen wird sich das bestimmt nicht bessern, eher im Gegenteil. Aber was hätte ich denn machen sollen? Wer weiß was die gemacht hätten, wäre ich da geblieben.

Im Bus sitzend, machte ich mir die ganze Zeit ununterbrochen Gedanken darüber, wie es jetzt weitergehen soll. Immerhin habe ich noch ein bisschen Zeit die ich an der Universität zu verbringen habe, die ich definitiv nicht so erleben will. Aber was kann ich dagegen tun? Petzen? Nein, so wird das bestimmt alles nur noch schlimmer.

Vielleicht sollte ich einfach weiterhin versuchen sie zu ignorieren. Wahrscheinlich wäre das momentan die beste und einfachste Lösung.

Morgen werde ich damit auch wieder anfangen in der Hoffnung, sie lassen mich damit irgendwann wieder in Ruhe.

Jetzt gab es aber noch ein anderes Problem, welches in meinem Kopf Platz gefunden hatte. Namjoon. Ich habe nicht im Geringsten einen blassen Schimmer davon, was er mit mir machen wird. Rausbekommen wird er das mit Sicherheit. Immerhin weiß es Takaya auch.

Was Taka betrifft, ist es jedoch irgendwie ziemlich seltsam. Da ich dachte beide seien befreundet, verstand ich nicht ganz warum er dann so seltsame Dinge gesagt hat. Verbirgt Namjoon auch ein kleines Geheimnis und er wird gar nicht gemocht? Hat er deswegen vielleicht gesagt, dass ich mich von ihm fernhalten soll?

Auch wenn es vielleicht so sein könnte, erscheint es mir doch eher als unwahrscheinlich. Warum sollte er auch seinen Hintern für jemanden wie mich hinhalten, den er gar nicht kennt? Und dann gibt es ja auch noch die Tatsache mit seinem Handy, welches ich ihm vor einiger Zeit kaputt gemacht habe.

Also denke ich eher, dass Taka einfach ein miserabler Freund ist. Immerhin hat er ja auch nicht den besten Ruf und scheint sich gut mit Nora und Kairi zu verstehen, welche ja selber ziemlich falsch sind.

Da bin ich ganz froh, dass ich alleine bin. Lieber einsam und allein, als umgeben von falschen Leuten.

Soweit so gut. Diese Erkenntnis bringt mir in der Sache mit Namjoon aber herzlich wenig. Ich hoffe nur, dass meine Eltern später da sind wenn er von der Universität nach Hause kommt.

So war es Gott sei dank auch. Als ich nach Hause kam, waren meine Eltern auch fast zeitgleich mit mir angekommen, aber ein wenig verwundert.

Yunai: ,,Was machst du schon hier Jin?"

,,Meine Kurse fallen heute aus."

Yunai: ,,Und was ist mit Namjoon?"

,,Wir sind nicht in allen Kursen zusammen, da manche Klassen in verschiedenen Gruppen Unterricht haben. Also hat er wohl noch Unterricht..."

Yunai: ,,Naja gut, dann kannst du ja die Wäsche machen wenn du schon mal da bist."

Besser die Wäsche machen, als in der Schule gemobbt zu werden. Außerdem hatte ich so wenigstens eine Beschäftigung, während sich unsere Eltern es derweil im Wohnzimmer gemütlich machten. Die paar Hausarbeiten die ich zu tun hatte halfen mir sogar dabei, die Sache von vorhin zu vergessen.

Doch mit der Wiederkehr von Namjoon, änderte sich dies schlagartig.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt