Kapitel 71

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Zu Hause erzählte ich keinem, das ich gekündigt hatte. Das würde man mit der Zeit schon merken.

Ein bisschen komisch war es aber schon. Ich wusste gar nicht so Recht, was ich jetzt mit meiner Zeit anfangen sollte. Jetzt hatte ich wieder viel zu viel Zeit zum Nachdenken, was mir weniger gut tut, als es sollte.

So wie auch heute. Es war schon Mitternacht und eigentlich müsste ich schlafen, was ich aber wieder wegen Namjoon und Kairi nicht konnte. Zwar waren sie nicht so laut wie beim letzten Mal, aber dennoch störte es mich.

Jetzt empfand ich auch kein Mitleid mehr, sondern wieder Hass. In solchen Momenten ekelten mich die beiden einfach nur an und regten mich mega auf. Dabei regte mich Namjoon aber irgendwie am meisten auf. Wenn er doch so einen Stress mit ihr hat, warum macht er dann so viel mit ihr?

Und Außerdem, können die das denn nicht bei ihr zu Hause machen? Warum muss das außerdem mitten in der Nacht sein? Als ob man sowas nicht auch am Tage machen könnte oder dann, wenn niemand anderes davon belästigt wird.

Um mich abzulenken, hörte ich wieder laut über Kopfhörer Musik und las dabei ein wenig. Beim Lesen, überkam mich allerdings die Müdigkeit, weswegen ich einfach am Laptop einschlief.

Am nächsten Tag durfte ich zu meiner Freude erfahren, dass Namjoon heute zu Kairi gehen würde und erst am Montag wiederkommt. Er würde von ihr aus Montag zur Uni fahren und danach dann wieder hier her. Auch Saeha und meine Mutter würden heute und morgen wieder weg sein.

Das bedeutete für mich, dass ich endlich mal komplett meine Ruhe hatte.

Allerdings wurde mir diese zum Verhängnis. Normalerweise fühle ich mich in solchen Situationen einfach nur alleine, aber nicht einsam. Heute war es aber irgendwie anders. Den ganzen Tag hatte ich nicht wirklich was zu tun und auch als ich später mit Jungkook skypen wollte, hatte dieser keine Zeit.

Warum wollte ich erst gar nicht wissen, aber er schien glücklich zu sein. Diesmal schien es auch echt zu sein.

Ein bisschen traurig darüber, dass ich ihn nicht glücklich machen konnte, saß ich am Küchentisch. Ich bin sein bester Freund und schaffe es trotzdem nie, ihn aufzumuntern. Dabei gebe ich in dieser Hinsicht immer mein Bestes. Aber scheinbar war mein Bestes einfach zu wenig und nicht ausreichend.

Irgendwie wüsste ich schon gerne, was ihn dazu gebracht hat, wieder so fröhlich zu klingen. Aber da er mir das nicht von selber erzählt hatte, ging ich davon aus, dass er mir das überhaupt nicht erzählen wollte.

Gedanken versunken schnippelte ich mir gerade einen Salat. Die Basis aus Salat und Dressing hatte ich dabei schon geschaffen. Jetzt fehlte nur noch ein bisschen Gemüse und Nudeln, die ich mir zuvor gekocht hatte, welche gerade dabei waren abzukühlen.

Bevor ich den Rest schneiden konnte, klingelte es an der Tür. Beim Aufmachen stand ein Postbote vor mir, welcher mir ein Paket für Namjoon entgegenbrachte. Musternd ging ich damit in die Küche und überlegte, was es wohl sein könnte. Da ich es aber nicht einfach aufmachen konnte, ging ich einfach hoch und stellte ihm dieses vor die Tür.

Wieder in der Küche angekommen, ging ich meiner eben gestoppten Tätigkeit nach. Nachdem ich das Gemüse abgewaschen hatte und dieses begonnen hatte zu schneiden, rutschte ich aufgrund meiner nassen Hände ab.

Es war nur ein kleiner Schnitt in den Finger, der aber sofort zu bluten begann. Sofort fiel mir wieder die Sache mit der Glasscherbe im Casino ein. Von meinem eigenen Blut vereinnahmt, strich ich mit der Klinge des Messers bis zu meinen hochgekrempelten Ärmeln lang.

Sollte ich?

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt