Kapitel 111

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Namjoon: ,,Jin ich..."

Ich ignorierte ihn und ging einfach stumm an ihm vorbei, den Blick dabei eiskalt starrend nach vorne gerichtet. Ich wollte seine Stimme nicht hören, verband ich sie doch mit etwas Schlechtem. 

Außerdem war ich gerade extrem von meinen eigenen Gedanken geschockt. Ich verspürte extrem starken Hass, hätte aber auch weinen können als in mir wieder meine liebenden Gefühle hochkamen. Die Zeit die ich ihn nicht sah, hatte ich weder das eine, noch das andere Gefühl. Und jetzt hatte ich beides gleichzeitig.

Besonders wie er in diesem Anzug aussieht, einfach umwerfend. Das ist es auch was ich hasse. Ich will nicht denken das er unfassbar gut aussieht, da ich seine Nähe verabscheue und mich diese beängstigt. Aber auch hassen will ich nicht. Er soll einfach aus meinem Gedächtnis verschwinden.

Wenn ich ihn jetzt anfange zu hassen, wird das niemals klappen. Dann werden die schlechten Erinnerungen sich in meinem Kopf nur noch tiefer brennen. Momentan wird es schwer sein so zu denken, jedenfalls für heute. Sobald ich mein Studium fertig habe und ausgezogen bin, ist er ein Teil meiner Vergangenheit. Nicht mehr, aber leider auch nicht weniger. Gänzlich ausradieren kann ich ihn nicht. Leider.

Saeha: ,,Oh, du bist ja schon fertig angezogen."

Ich sagte nichts, schaute einfach durch ihn hindurch.

Saeha: ,,Willst du noch was essen bevor wir losfahren? Ein bisschen Zeit haben wir noch."

Mit einem leichten Kopfschütteln lehnte ich ab und sah runter zum Boden. Eine gerade Haltung zu bewahren fiel mir mehr als nur schwer. Außerdem machte mich sein Anblick wahnsinnig, weil er Namjoon ziemlich ähnlich sieht. So stark wie heute war mir das vorher noch nie aufgefallen.

Bestimmt wegen dem Vorfall.

Sofort hasste ich ihn auch dafür obwohl das eigentlich einfach nur dumm ist. Einen Grund ihn zu hassen habe ich nicht. Eigentlich habe ich sogar viel mehr einen Grund ihn zu mögen. Immerhin ist er der Einzige hier der nett mit mir umgeht und das auch ernst zu meinen scheint.

Saeha: ,,Na gut, wenn du nichts essen willst können wir ja fahren. Namjoon hat schon was gegessen. Wo ist er eigentlich? Er sollte dich eigentlich..."

Er brach seinen Satz ab und lächelte leicht. Wahrscheinlich war gerade Namjoon hinter mir aufgetaucht, weswegen ich mich auch nicht umdrehen wollte.

Saeha: ,,Nach dir habe ich gerade gefragt. Bist du fertig?"

Namjoon: ,,Ja bin ich."

Saeha: ,,Dann mal los was?"

Auf einmal fing er extrem an zu strahlen und ging an mir vorbei. Namjoon und ich folgten ihm und direkt setzten wir uns auch ins Auto, ohne noch viel zu reden. Auch die Fahrt über war es sehr still. 

Bei der Kirche ausgestiegen bekam ich direkt Atembeschwerden. Die vielen Menschen machten mir Angst und lösten ein unbehagliches Gefühl in mir aus, was schon fast in Panik auszubrechen schien. 

Mich zu beherrschen fiel mir verdammt schwer, da ich auch einige kannte. 

Man kam auf mich zu, gab mir ständig die Hand und lobte mich das ich in dem Anzug ja so gut aussehe. Namjoon wurde dem gleichgetan.  Meine Oma nahm mich zum Glück direkt unter ihre Fittiche und begleitete mich in die Kirche um sich einen Platz zu suchen.

Die ganze Zeit suchten meine Augen wie bescheuert Kairi, obwohl ich sie eigentlich nicht sehen wollte. Hier sein würde sie aber. Immerhin versteht sie sich mit meiner Mutter prächtig und die Begleitung von Namjoon ist sie mit Sicherheit.

Jedoch konnte ich sie nirgendswo ausfindig machen.

In der Kirche sitzend war das Getuschel unerträglich. Erst als auf einmal Musik spielte waren alle leise. Meine Mutter wurde von ihrem Vater zum Altar geführt, wo Saeha bereits ungeduldig und überglücklich auf sie wartete.

Ich muss zugeben, sie sah richtig gut aus. Aber das taten heute alle.  

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt