Kapitel 144

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Seokjin pov.

,,Also darf er gar keinen Besuch haben?"

Arzt: ,,Es tut mir leid, aber so lange sein Zustand instabil ist nicht."

Instabil... Jungkook könnte sterben und wieso? Nur weil ich Vollidiot weggelaufen bin. Es ist alles meine Schuld.

,,Kann mich vielleicht irgendjemand kontaktieren wenn ich zu ihm kann?"

Arzt: ,,Hinterlassen sie ihre Nummer einfach bei der Anmeldung, da wird man sich um Weiteres kümmern."

Wie er mir gesagt hatte, ging ich zur Anmeldung und hinterlegte meine Nummer. Danach machte ich mich nur schweren Herzens wieder auf den Weg  nach Hause. Namjoon ist zwar auch hier, aber den wollte ich gerade nicht sehen. So komisch wie sein Fahrstil ist, war es bestimmt sein Verschulden das Jungkook um sein Leben zu kämpfen hat.

Wir haben beide wie es aussieht richtig scheiße gebaut. Wohin das wohl noch führen soll?

Das alles ist viel mehr ausgeartet als ich jemals glaubte, dass es das tun würde. Wenn Jungkook wirklich sein Leben lässt, könnte ich mir niemals verzeihen. Zum Einen weil ich weggelaufen bin und sie mich gesucht hatten und zum Anderen weil ich ihn so sehr ignoriert habe. Soll es wirklich so ein Ende nehmen?

Mein Kopf war im Begriff zu platzen, obwohl er wie leer gefegt war. All meine Gedanken verstummten und ließen mich in der Stille zurück. Obwohl ich eben noch riesen große Angst verspürte, waren meine Gefühle mit einem Mal alle gestorben. Wahrscheinlich lag es daran, dass es sich so surreal anfühlte.

In meiner Vorstellung gab es die Option nicht, dass er womöglich nie mehr aufwachen würde. Stattdessen hatte ich sein herzhaftes Lächeln vor Augen und seine witzigen Sprüche im Ohr. In meinen Gedanken wirkt er so lebendig, während er gerade dabei ist nicht zum Tode überzugehen.

Die Angst um Jungkook ließ mich auch die nächsten Tage nicht los, da auch in drei weiteren Tagen keine Besserung eingetreten ist. Im Gegenteil, es hat sich verschlechtert. Jetzt durfte ich jedoch zu ihm, da man ihn in ein künstliches Koma gelegt hatte. Ihn besucht hatte ich auch, wobei ich eine Stunde nur still bei ihm rumsaß. Wann man ihn wieder aus dem Koma holt, konnte man mir nicht sagen.

Schrecklicher kann mein Leben echt nicht mehr werden. Wenn ich meinen besten Freund an den Tod verliere, was habe ich dann noch?

Vom Krankenhaubesuch zurückgekommen, hörte ich oben eine Art dumpfen Knall. Sofort bekam ich Panik, da ich momentan ja alleine zu Hause war.

Ob das ein Einbrecher ist?

Um wenigstens irgendwie bewaffnet zu sein, nahm ich mir einen Regenschirm, der vorne im Flur stand und ging zittrig die Treppe hoch. Vorhin habe ich noch gedacht es könnte nicht schlimmer werden und nun ist hier ein Einbrecher. Ich habe das Gefühl das immer wenn ich sowas denke, alles dann erst recht beschissener wird. Dabei wirkt es schon fast, als wären meine eigenen Worte verflucht.

Auf der Treppe stehend, schielte ich durch das Geländer um vielleicht etwas zu entdecken. Was ich sah ließ mich einerseits erleichtert aufatmen, aber auch geschockt zurück. Dort lag Namjoon halbwegs im Gang, während er versuchte sich an der Wand hochzuziehen. Sofort eilte ich ohne darüber nachzudenken zu ihm.

,,Namjoon!"

Namjoon: ,,Geh weg Jin, lass mich in Ruhe."

,,Was ist denn passiert?!"

Namjoon: ,,Nichts."

Nach nichts sah das aber nicht aus und auch wunderte es mich, das er mich wegschickte. Vor Kurzem ist er mir ja noch hinterhergerannt, als würde ich irgendwas gratis verteilen und jetzt? Das deutet noch mehr daraufhin das irgendwas ist, weswegen ich erneut fragte. Jedoch bekam ich wieder nur als Antwort das es nicht meine Angelegenheit sei.

Ratlos half ich ihm trotzdem hoch, da mir der Anblick leid tat und ich nicht wollte das ihm irgendwas passiert. Hinterher würde man mir die Schuld zuschieben und auch wollte ich es nicht, weil mich irgendwas dazu brachte ihm eben helfen zu wollen.

Hochgezogen, stürmte er gekrümmt ins Bad und ließ mich ahnungslos zurück.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt