Kapitel 131

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Verzweifelt versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen, wobei ich kläglich fehlschlug. Es tat einfach verdammt weh so zurückgelassen zu werden. Seine Worte brannten sich dabei so stark in meinen Kopf, dass sie lauter klangen als in echt. Auch als ich mich aufraffte und den Weg vom Schulhof antrat, verstummte seine Stimme einfach nicht. Ein Fakt, der mich wahnsinnig werden ließ.

In die Schule zurückgehen wollte ich nicht, da ich keine Ahnung hatte was mich dort erwarten würde. Also machte ich mich auf, um nach Hause zu gehen, wobei mir wieder mein Auto einfiel.

Wenn ich gerade eh nichts Besseres zu tun habe, kann ich dieses ja auch holen gehen.

Der Weg dahin war echt ziemlich nervig, wofür ich aber umso froher war endlich mein Auto wiederzuhaben. Mit diesem fuhr ich auch nach Hause, wo ich den Rest des Tages nichts machte außer mein Bett zu hüten und angestrengt nachzudenken, was ich jetzt im Bezug auf Jin machen soll.

Er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, egal wie sehr ich es versuchte. Am Schlimmsten war dabei, dass er nicht in einer einzigen Vorstellung lächelte, da ich ihn noch nie wirklich lächeln gesehen habe. Wenn dann nur flüchtig, irgendwie unehrlich oder verlegen. Aber nie durch und durch glücklich.

Meine Haare gerauft, setzte ich mich in meinem Bett auf und griff in die Kommode neben mir. Dabei vergaß ich, dass ich ja nichts mehr habe um irgendwie runterzukommen, was sofort Atemprobleme bei mir auslöste. Dieser Gedanke nichts davon zu haben, war unerträglich. So stark das ich einen Entschluss fasste, von dem ich niemals gedacht hätte so tief zu sinken. 

Dann bezahle ich eben... mit meinem Körper.

Früher als ich noch jung war habe ich immer überlegt wie Junkies sich fühlen müssen, wenn das Thema Drogen bei uns in der Schule angesprochen wurde. Heute erfahre ich es am eigenen Leib. Vorstellungen wurden Realität, wobei die Realität nicht meiner Vorstellung gerecht wird. Es ist noch viel schlimmer als ich damals glaubte. 

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich für sowas verkaufe oder geschweige denn über sowas nachdenke. Und jetzt bin ich sogar dabei mich auf den Weg dorthin zu machen, ihn zu suchen und ihm zu geben was er will, damit auch ich mein Verlangen stillen kann. Ein widerlicher Gedanke, der mich dazu bringt mich selbst zu bemitleiden, was ich eigentlich gar nicht will.

Es ist meine eigene Schuld, mein eigener Fehler. Niemand hat mich gezwungen oder dazu genötigt. Nur ich trage Verantwortung über mein Handeln, weswegen ich nicht dazu berechtigt bin für mich selbst eigenes Mitleid zu empfinden, oder welches von Anderen zu empfangen. Es ist meine Schuld mit der ich alleine klarkommen und dafür gerade stehen muss.

Natürlich könnte ich es auch lassen, mich einem Entzug verschreiben... aber so ist es leichter. Statt den vernünftigen Weg zu wählen, entscheide ich mich lieber für den Leichteren und stehe ihm jetzt letzten Endes gegenüber.

,,Hey ehm..."

Marion: ,,Ach Schätzlchen. Ich wusste du würdest dich umentscheiden."

Wenn er nicht so dreckig reden würde, wäre das Ganze viel leichter für mich.

Marion: ,,Also zahlst du?"

Ich nickte nur, wonach er mir verdeutlichte das ich ihm folgen soll. Direkt tat ich auch was er von mir verlangte und folgte ihm zu seinem Auto, mit dem wir ein Stück weit wegfuhren. Während dieser Fahrt schrieb ich Yoongi und Hoseok das ich heut Abend doch keine Zeit habe und wir das stattdessen verschieben muss. Den Grund dafür nannte ich ihnen nicht. Scham empfinde ich gerade schon genug und eine Standpauke von Yoongi will ich mir dazu dann nicht auch noch geben müssen.

Endlos lang kam mir die Fahrt vor, bis wir an einem abgelegenen Platz zum Stehen kamen.

Marion: ,,Das sieht mir doch nach einem romantischen Platz aus, findest du nicht?"

Ich sagte nichts, senkte meinen Kopf und starrte mir auf die Füße.

Marion: ,,Haha na dann wollen wir mal, Schätzlchn."

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt