Kapitel 163

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Mir blieb der Atem stocken. Ich wollte nicht das er geht, nicht so früh. Es gibt so Vieles was ich ihm gerne sagen möchte, wozu es nun viel zu wenig Zeit gibt. So wie die Situation gerade ist, will ich ihn einfach in den Arm nehmen und ihm sagen das es besser wird. Sein Anblick macht mich traurig und verletzt mich. Natürlich habe ich unter ihm gelitten, was ich ihm momentan aber irgendwie gar nicht mehr übel nehmen kann.

Zu gerne würde ich mit ihm darüber reden und mich mit ihm ausquatschen. So sehr wünschte ich, dass er sich mir anvertraut und mir erzählt was passiert ist. Aber das liegt wahrscheinlich außerhalb der Realität und spielt sich nur in meinem Kopf ab.

Saeha: ,,....Brauchst du noch irgendwas oder können wir dir irgendwie helfen?"

Mit einem Kopfschütteln, steuerte er zu Hause direkt die Treppe an, was ich ihm gleich tat. So wie die Stimmung gerade war, hatte ich auch zu nichts Lust. Abgesehen davon, halte ich mich aber sowieso nie wirklich bei meinen Eltern auf. Irgendwie ist das Zusammenleben immer noch komisch und hat auch noch nicht so richtig eine Chemie gefunden. Wahrscheinlich wird sich das jetzt auch noch um Einiges hinziehen.

Mich in mein Zimmer gesetzt, brauchte es nicht lange, dass Namjoon meine Aufmerksamkeit bekam. Man konnte ihn lautstark weinen hören, was mich verunsicherte. Mir war nicht klar ob ich mit dem richtig lag, was ich tat. Aber irgendetwas wollte ich machen, weswegen ich rüberging.

Zögernd hielt ich die Türklinke in der Hand, bevor ich schwer ausatmend die Tür öffnete. Sofort schaute er mich geschockt an, während er zusammengekauert auf dem Boden neben seinem Bett saß. Vorsichtig näherte ich mich ihm und setzte mich einfach neben ihn, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Ich wollte einfach bei ihm und für ihn da sein, falls er eine haltende Hand und eine Schulter zum Ausweinen braucht.

Auch versuchte ich ihn nicht anzustarren oder Ähnliches, was aber schwerer war als man vielleicht glaubt. Die Narben, welche seine Handgelenke zierten, hatten meine volle Aufmerksamkeit. Dies schien Namjoon auch bemerkt zu haben, weil er diese wegdrehte und sich selber umschlang. Nun zog er meine Aufmerksamkeit aber auf etwas Anderes, nämlich gänzlich auf seine Worte.

Namjoon: ,,Jin, es tut mir alles unendlich leid. Du musst mir nicht verzeihen. Du musst auch nicht mit mir hier sitzen. Generell wäre es besser wenn..."

,,Wenn ich gehe? Ich bin aber nicht rübergekommen um dir beim Weinen zuzusehen, nur um dann wieder abzuhauen. Rübergekommen bin ich, weil ich für dich da sein möchte. Egal was ist, du kannst mit mir reden, oder eben einfach nur hier sitzen. Mir egal, Hauptsache du fühlst dich ein bisschen besser."

Namjoon: ,,Aber es tut mir so leid. Egal wie oft ich das noch sage, es wird nie wieder rückgängig zu machen sein..."

,,Ich glaube dir das es dir leid tut und naja... weißt du... Natürlich war es scheiße, aber passiert ist nun mal passiert. Viel wichtiger ist jetzt erst mal, dass du wieder einigermaßen fit wirst. Dann können wir gerne nochmal vernünftig darüber reden wenn du möchtest. Ich persönlich wäre jedenfalls dafür...."

Namjoon: ,,Ich versteh dich nicht. Du hasst mich doch, oder nicht?"

Ich musste bei dem Wort "hassen" ein bisschen schlucken. Damals, nach dem das zwischen uns passiert war, wollte ich ihn hassen, das stimmt. Aber wollte ich das eigentlich nur, weil ich mir selbst vorher eingestanden hatte, dass ich ihn liebe und wenn ich ehrlich bin, hat sich seit dem nichts geändert. Immer noch fühle ich mich wohl wenn ich seine Stimme höre, habe ein Kribbeln im Bauch wenn er mich anschaut, bekomme Schwierigkeiten meine Atmung zu kontrollieren, wenn er bei mir ist. Das alles ist nie weggegangen.

Ich hasse ihn nicht. Im Gegenteil, ich liebe ihn.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt