Kapitel 91

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Da ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, wachte ich auch dementsprechend spät auf, was mich ein bisschen wunderte. Immerhin sollten wir heute helfen die Garage auszuräumen.

Mich umgedreht, war auch Jungkook nicht aufzufinden. Normalerweise weckt er mich immer wenn er aufsteht. Warum heute nicht?

Seufzend kuschelte ich mich nochmal in die Decke ein, welche stark nach Jungkook roch. Nie ist mir aufgefallen das ich diesen Geruch irgendwie mag. Auch als er sich heute Nacht an mich angekuschelt hat, war dieses Gefühl ganz anders als sonst immer. Dreh ich jetzt komplett durch? Anscheinend tut mir die Sache mit Namjoon nicht wirklich gut. Wenn ich jetzt schon bei Jungkook so anfange...

Zum wach werden und auch um den Gedanken loszuwerden, schüttelte ich meinen Kopf ein wenig, in der Hoffnung, dass würde es besser machen. Irgendwie tat es das auch. Jedenfalls Ersteres. Meine Müdigkeit dezent weggerüttelt, stand ich auf um mich im Bad frisch zu machen und dann zu gucken wo Jungkook abgeblieben ist.

So wie ich es irgendwie vermutet habe, war er unten mit seinen Eltern und räumte noch die Garage aus. Bei der Frage ob ich helfen könnte, antwortete sein Vater nur damit das sie eh gleich fertig wären. Jungkook bemerkte mich dabei erst, als ich direkt hinter ihm stand und mich halb über ihn beugte, als er in einem Karton rumkramte.

Jungkook: ,,Boah Jin erschreck mich doch nicht so!"

Ein bisschen musste ich grinsen. Er war so in alte Sachen und Erinnerungen vertieft, das er mich erst wahrgenommen hatte, als ich ihm leicht gegen sein Ohr pustete.

,,Ups."

Jungkook: ,,Ja Ups. Ich gib dir gleich Ups!"

Lachend pustete er mir zurück ins Gesicht, sah dabei aber keineswegs glücklich aus.

,,Was ist los?"

Kaum gefragt sah ich ein kleines Fotoalbum in seiner Hand. Ich kannte dieses Album. Das war bestimmt der Gegenstand, welcher der mit den meisten, aber auch schlechtesten Erinnerungen verbunden war. Gerade wegen der Stelle an der er beim Durchblättern Halt machte. Auf der linken Seite war er noch im Alter von sieben oder acht Jahren zu sehen, während er auf der anderen schon 15 war. Ein heftiger Sprung der eine gewisse Leere schlägt.

Als ich bemerkte das ihm leicht die Tränen kamen, schlug ich das Buch sanft zu, schloss ebenfalls den Karton und fragte einfach wohin ich diesen bringen kann.

Jungkook: ,,Erstmal in den Keller. Aussortiert habe ich ihn eigentlich schon so gut wie komplett."

,,Oook."

Unten im Keller angekommen, sah ich das dort noch einige Kartons mehr standen. So wie das hier aussieht, könnte man meinen Familie Jeon wäre quasi auf der Flucht und bereit dazu, jederzeit ausziehen zu können. Vielleicht sollte das auch so sein und Jungkook weiß es nur noch nicht so richtig?

Jungkook: ,,Jin? Willst du hier einziehen oder was?"

,,Hä was? Wieso?"

Jungkook: ,,Na weil du so lange weg bist. Hab mich schon gefragt wann du wohl wiederkommst. Wollte dich nämlich fragen ob du vielleicht was essen willst, immerhin hattest du kein Frühstück."

,,Achso ja klar, gerne."

Jungkook: ,,Gut, komm. Wir haben noch Croissants und Brötchen von heute morgen. Oder willst du lieber was vernünftiges zu Mittag haben?"

,,Brötchen und so sind ok."

Lächelnd hüpfte er die Treppen hoch und war fast schneller verschwunden, als er angetapst kam. Ich tat ihm gleich und setzte mich in der Küche schon mal hin, um mich bedienen zu lassen. Dabei brannte mir die Frage ob sie vielleicht umziehen würden förmlich auf der Zunge. Obwohl ich seine gerade gute Laune nicht zerstören wollte, fragte ich trotzdem.

,,Sag mal Jungkook... Ihr zieht um, nicht wahr?"

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt