Kapitel 117

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Eine Stunde lang müssen wir jetzt zusammen im Auto sitzen. Eine Stunde lang... Schon in den ersten paar Minuten konnte ich nicht mehr ruhig sitzen. Immer mehr machte sich in mir die Panik breit und auf einmal fand ich das vorhin doch viel schlimmer als ich dachte.

In dem Moment wo es passiert war, dachte ich mir nichts dabei. Jetzt treibt es mich in den Wahnsinn. Besonders diese ruhige Art von Namjoon und das sein Radio schon wieder aus war. Diese Ruhe bringt mich um den Verstand.

Ich will das Radio anmachen, mich aber nicht unnötig bewegen. Will aus dem Auto raus, aber wir fahren ja. Egal, ich will raus.

,,Halt an."

Namjoon: ,,Hm?"

Halt doch einfach das verdammte Auto an.

,,Halt an hab ich gesagt, ich will raus."

Namjoon: ,,Aber ich dachte..."

Ich wurde hysterisch, er lässt mich nicht raus! Ich bekam keine Luft, atmete und atmete aber meine Lungen füllten sich einfach nicht mit der nötigen Luft. Ich ersticke. Oder mein Herz platzt gleich. 

,,LASS MICH RAUS!!!"

Hysterisch schnallte ich mich schon ab und wäre sogar aus dem fahrenden Wagen gesprungen, hätte Namjoon diesen nicht zum Halten gebracht. Verzweifelt die Tür aufgerissen, lief ich einfach irgendwo hin. Namjoon hatte nochmal nach mir gerufen was ich einfach überhörte. Ich wollte einfach nur noch weg.

Mit einem tränenüberlaufenden Gesicht, kam ich irgendwann einfach mitten in der Stadt zum Stehen. Ein paar neugierige Blicke konnte ich auf meiner Haut spüren, welche ich aber ignorierte. Mir war gerade egal was man von mir dachte, wie ich gerade aussehe oder wo genau ich überhaupt bin. Mir war momentan wirklich alles egal.

Meine Kraft begann zu schwinden und meine Beine fühlten sich immer mehr an als würden sie gleich einfach nachgeben. Die ganze Zeit konnte ich an nichts anderes als Namjoon denken wie er mich...

Ich weinte wieder stärker los, konnte mich nicht mehr halten. Um nicht vor versammelter Mannschaft zusammenzubrechen, lief ich in eine nahe gelegene Gasse. Dort gaben meine Beine dann gänzlich nach und meinen Tränen ließ ich einfach freien Lauf.

An der Wand lehnend dachte ich darüber nach was ich jetzt machen soll. Natürlich muss ich nach Hause, aber will ich das auch? 

Mir fiel Jungkook ein. Ob er sich Sorgen macht? Obwohl er mir geschrieben hatte, las ich ja nie was er überhaupt von mir wollte. Irgendwie tut es mir ja auch leid, aber ich kann nicht. Mir fehlt die Kraft zu antworten oder überhaupt zu lesen, welche Worte er an mich gerichtet hatte. 

Aber wenn er sich ernsthaft Sorgen macht, wäre er dann nicht vorbeigekommen? Als es ihm schlecht ging bin ich ja auch zu ihm gegangen, bin deswegen sogar zu spät zur Arbeit gekommen. Warum ist er nicht für mich da? Wieso war ich da und er nicht? Wozu existiere ich eigentlich?

Das frage ich mich tatsächlich schon viel zu lange und immer wieder denke ich darüber nach das einfach alles zu beenden. Aber ich kann nicht. Wieso kann ich mir selbst nicht erklären. Den Menschen verfluche ich für den Drang zu überleben. Es kotzt mich einfach an.

Besonders kotzt mich aber an, dass ich wieder zurück muss. Die Fahrt hätte noch fast eine Stunde gedauert, wie lange ich jetzt nach Hause brauche weiß ich nicht. 

Erschrocken blickte ich wieder auf mein Handy, jemand rief mich an. Namjoon?! Ich lehnte ab, atmete einmal tief durch und wollte gerade mein Handy in die Tasche stecken als ich eine Nachricht erhielt

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt