Kapitel 154

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Kyungil: ,,...Joonie...?"

Ich nahm Kyungils Stimme leise war, konnte mich aber nicht bewegen. Dazu war ich nicht mehr fähig.

Kyungil: ,,Scheiße Schatz was... SCHEIßE!"

Ich spürte noch wie ich gerüttelt wurde, während er mich anbrüllte, bis ich schließlich nichts mehr klar hörte. Endlich hatte ich es geschafft. Nun bin ich frei und die Welt ebenfalls. Niemand muss mich nun mehr ertragen. Es ist besser so. Besser für mich, besser für alle.

Darauf hatte ich jedenfalls gehofft. Doch öffnete ich meine Augen und fand mich im Bett von Kyungil wieder. Halb sitzend an seine Brust gelehnt, spürte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr. Meinen Blick durch den Raum schweifen gelassen, sah ich das der Boden ein bisschen mit Blut beleckt war. Ein Blick auf meine schmerzenden Hände, trieb mir die Tränen in die Augen.

Er hatte mich gefunden und mich davon abgehalten. Dabei dachte ich doch er würde schlafen und ich könnte endlich fliehen. Ich will nicht mehr leben, wieso lässt er mich nicht einfach sterben?

Kyungil: ,,Joonie?"

Er ist aufgewacht, super.

Kyungil: ,,Hörst du mich?"

Ich nickte und fing direkt an zu schluchzen, dafür das ich ihn vernehmen konnte.

Kyungil: ,,Du hast mir eine Heidenangst eingejagt, ich dachte ich verlier dich. Wieso hast du das gemacht?"

Sollte ich es ihm sagen? Vielleicht hört er dann ja auf...

,,Ich kann nicht mehr. Du quälst mich Kyungil."

Kyungil: ,,Ich... Namjoon. Ich liebe dich. Es tut mir leid aber, ich kann nicht. Du... Ich will das nicht, aber es geht nicht."

Er fing an zu schluchzen, wovon ich nichts zu halten wusste. Wieso weint er jetzt, wenn ich der Leidende bin?

Kyungil: ,,Ich will dich nicht verletzen, aber du zwingst mich dazu. Du gehorchst mir nicht und wenn ich dich nicht hier festhalte, lässt du mich allein. Du hast versprochen bei mir zu bleiben."

,,Aber ich..."

Was soll das?

Kyungil: ,,Wenn du mich alleine lässt, schicke ich deine Familie höchstpersönlich in die Hölle. Mach das nicht nochmal, verstanden?! Du gehörst zu mir."

,,Aber du treibt mich doch in den Tod!"

Nachdem ich ihn angebrüllt hatte, wurde sein Griff um meine Hüfte fester, was mir aufgrund der ganzen blauen Flecken und Blutergüsse extrem weh tat.

Kyungil: ,,Es tut mir leid. Wirklich. Ich werde mich ändern, versprochen."

Wie oft er das schon gesagt hat und nie hat er sich geändert. Wenn dann ist es immer nur schlimmer geworden, nie besser.

Kyungil: ,,Liebst du mich?"

Ich tue es nicht, aber wenn ich ihm das wieder vor die Kante werfe, geht's mir gleich richtig schlecht.

Kyungil: ,,Namjoon?"

,,Ich liebe dich."

Immer wieder tat es weh das zu sagen. Nie hatte ich gedacht ihm diese Worte wieder entgegenzubringen und dann auch noch erzwungen. Was ist nur aus ihm geworden? Voller Sehnsucht wünsche ich mir die alte Zeit zurück. Diese, wo wir noch gemeinsam ausgegangen sind, vor dem Fernseher gekuschelt haben, den besten Sex hatten und uns ehrlich liebten. Wir haben alles zusammen gemacht, haben gemeinsam gelebt. Nun frage ich mich, ob ich nicht schon Tod bin, auch wenn ich atme und was eigentlich mit ihm ist.

Fast jede Nacht weint er, ständig sagt er es tut ihm leid, dass er sich hasst. Manchmal gibt es sogar Tage, an denen er mich richtig leid tut. Gerade ist er auch kurz davor wieder in Selbstzweifel zu fallen, was man an seinen zarten Berührungen merkt. Auch wenn er mich schlägt und misshandelt, glaube ich ihm das er mich liebt. In solchen Momenten wie diesen, fühlt es sich echt an. Was ihn dazu veranlasst dann so scheiße mit mir umzugehen, ist zu viel für mein Vorstellungsvermögen.

Manchmal, geht es sogar so weit, dass ich ihn nicht mal alleine lassen will. Er hat Recht wenn er sagt, dass er alleine ist sobald ich gehe. Noch nie hatte er Menschen um sich rum die zu ihm standen, bis auf mich. Wir waren wie eine Person. Immer wenn ich daran denke, wünsche ich mir bei ihm zu bleiben.

Ob er sich irgendwann vielleicht doch ändert?

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt