Kapitel 112

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Am Altar angekommen, wurde gebetet und gebetet. Auch wir mussten alle wie die Bekloppten beten und singen. Etwas das ich mal so gar nicht leiden kann. Zum Einen weil ich nicht an einen Gott glaube und zum Anderen weil hier so verdammt viele Leute sind.

Auch der Fotograph welcher hier die ganze Zeit herumrannte machte mich fast wahnsinnig. Immer dieses Blitzlicht was gefühlt pausenlos hintereinander erfolgte.

Nach viel zu vielen Gebeten und Liedern, kam der erste Trauzeuge welcher eine Rede für das Brautpaar hielt. Nach seiner Rede fing er an ein Lied extra für meine Mutter zu singen, welche zu Tränen gerührt war und auch ein bisschen weinte.

Danach wurde wieder geredet bis sie sich ihr Gelübde gaben was ein lautes Klatschen in der Kirche auslöste.

Von wegen Ort der Ruhe.

Danach wurde noch ein bisschen gebetet und ein anderer Trauzeuge richtete auch nochmal Worte an das Paar, besonders an Saeha. Nach über einer Stunde verließen wir dann die Kirche, das Brautpaar voraus.

Jetzt kommt der Part welchen ich heute am meisten verfluche.

Wir standen draußen vor der Kirche und ich suchte panisch meine Oma, welche eben noch hinter mir war. Aber ich fand sie in der Masse nicht. Als sich die Masse immer mehr auflöste um zu einer Halle zu fahren, wo der nächste Treffpunkt sein würde, bekam ich nur noch mehr Panik.

Am liebsten hätte ich einfach losgeweint als ich sah wie sie mit einer ihrer Freundinnen ins Auto stieg und davon fuhr. Schnell suchte ich mir jemand Anderen den ich kannte. Zum Glück stand noch mein Onkel da, den ich eigentlich nicht wirklich leiden kann. Ihn gefragt ob ich bei ihm mitfahren darf, war er sofort wütend.

Er regte sich darüber auf ob wir das denn nicht bitte vorher organisiert hätten und das es keinen Platz mehr in seinem Wagen gäbe. Eigentlich hatten wir es ja geplant, ich sollte nämlich bei Namjoon mitfahren. Bis vor kurzem habe ich mich sogar irgendwie über diesen Gedanken gefreut, jetzt hatte ich einfach nur tierische Angst.

Aber da musste ich jetzt allen Anscheins nach durch. Würde ich nämlich einen Bus nehmen, würde ich zu spät kommen und das gibt nur Ärger. Für ein Taxi hatte ich kein Geld mit. Also drehte ich mich um und suchte Namjoon. Allerdings konnte ich ihn nicht finden, was mich verrückt werden ließ. 

Ist der etwa schon gefahren?

Namjoon: ,,Jin? Wir müssen..."

Mir flog fast das Herz aus der Brust als er viel zu nah an mir dran stand und mir sogar verdammte scheiße nochmal ins Ohr flüsterte! Warum kam er mir so nah?! Was soll das ?!

,,G-Geh weg!"

Sofort ging er einen Schritt nach hinten und sah dabei sogar beschämt aus. Mich angesehen hat er während er weiteredete nicht, worüber ich extrem froh war. So fiel es mir leichter meine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen und nicht zu hyperventilieren.

Namjoon: ,,Entschuldige, ich habe dich mehrmals angesprochen und dich sogar einmal angetippt, aber du hast nicht reagiert..."

Entschuldige? Hat er sich gerade ernsthaft entschuldigt? Das er sowas überhaupt kann, Wahnsinn.

,,Komm mir nie wieder zu nahe."

Ich war leise, hatte aber einen festen Ton in meiner Stimme. Das was ich sagte meinte ich verdammt ernst auch wenn es mir einfach nur weh tat.

Namjoon: ,,Wenn wir jetzt nicht fahren kommen wir zu spät."

Ich nickte da mir bewusst war das er Recht hatte. Auf sein Auto zugehend wurde mir richtig schlecht. Zum Glück müssen wir nur 20 Minuten fahren wobei diese Zeit genau um 20 Minuten zu lang ist.

Im Auto sitzend machte er diesmal sogar doch Musik und kam total nervös rüber. Das erkannte ich an seinen Zittrigen Händen die ununterbrochen von einem Sender zum Anderen Schalteten. Dabei vernachlässigte er total die Straße vor uns, was mir aber egal war. Wenn wir hier drinnen sterben sollten, ist das eben so. Sterben, würde ich sowieso gern.

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt