Kapitel 166

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Mir blieb der Atem weg. Irgendwie war das Gespräch so weit vorangeschritten, dass ich mit einer solchen Antwort nicht gerechnet hatte. Viel mehr dachte ich, dass er sagt, dass er es langsam angehen lassen will, aber sowas? 

Irgendwie kann ich es ja echt gut verstehen, trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass sich Tränen in meinen Augen bildeten. Namjoon hatte das auch bemerkt, da bin ich mir ziemlich sicher. Trotzdem schaute er weg und stand nun auf, um sich einen Koffer aus dem Keller zu holen. Auch wenn mir nicht danach war, half ich ihm beim Packen. Dabei war es ruhig. Zu ruhig. Irgendwie war die Stille eine Erdrückte, die etwas unangenehm war.

Immerhin hatten wir beide gerade unsere Gefühle zueinander ausgesprochen, welche er aber einfach mal eben so abgelehnt hatte. Wie es wohl nun weitergehen würde, wollte ich mir gar nicht ausmalen. Natürlich ließ es sich aber nicht verhindern und wie zu erwarten, waren meinen Gedanken geprägt, von schlechten Vorstellungen. Die Angst das er vielleicht ein Mädchen findet, oder einen anderen Jungen, ist ja durchaus berechtigt. Immerhin war er noch mit Kairi zusammen, als er an mir Gefallen gefunden hatte.

Aber was solls, daran ändern kann ich jetzt eh nichts. Darum verabschiedeten wir uns auch am nächsten Tage ganz normal, als hätte es solche Gedanken und Gefühle nie zwischen uns gegeben. 

Mit der Zeit dachte ich auch erst, es würde niemals wieder anders sein. Ich dachte, er würde mich vergessen, sich einen Neuen Partner, oder eine neue Partnerin suchen. Mich beiseite schieben und mit jemand anderem glücklich werden. Doch bestätigte sich diese Annahme bisher zum Glück nicht. Dabei hoffte ich immer, dass es daran liegt, dass er mich immer noch liebt und niemand Anderen. Wäre es einfach schlicht weg so, dass er kein Glück hat, würde mein Herz noch mehr zerbrechen, als es sowieso schon ist.

Es tut weh ihn zu sehen und trotzdem besuche ich ihn Regelmäßig, seit nun drei Monaten. Inzwischen pflegen wir beide ein gesundes Verhältnis, haben uns jedoch nie ausgesprochen. Die Beziehung welche wir zu einander haben, wirkt so distanziert, dass ich mich gar nicht traue ihn darauf anzusprechen. Zwar reden wir viel, lachen auch mal und verbringen relativ viel Zeit miteinander, was uns aber nicht näher zusammentreibt, sondern irgendwie weiter vom Anderen weg.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass somit liebende Gefühle von Freundschaftlichen beeinflusst werden. Jedenfalls könnte es bei ihm so sein. Bei mir werden die Gefühle immer stärker, umso öfter ich ihn sehe, wie auch gerade. 

Zusammen saßen wir in seinem Zimmer und schauten Fern. Normalerweise hat er einen Zimmergenossen, welcher aber vor kurzem erst entlassen wurde, da eine vollständige Genesung festgestellt wurde. Bei Namjoon gibt es immer noch zu viele Defizite und auch weist er noch ab und zu starke Verhaltensmuster, infolge von traumatischen Ereignissen, auf. Trotzdem ist ein Weg der Besserung deutlich sichtbar.

In meinen Gedanken versunken, spürte ich ein leichtes Tippen auf meiner Schulter, weswegen ich unmerkbar erschrak und mich zu Namjoon umdrehte.

Namjoon: ,,Kann ich dich mal was fragen?"

,,Schieß los."

Neugierig was da wohl kommen würde, hörte ich ihm gespannt zu. Der Fernseher war dabei komplett vergessen und vollständig ausgeblendet.

Namjoon: ,,Kannst du dich noch daran erinnern, wie du mir dein Liebesgeständnis gemacht hast?"

Direkt hätte ich schwören können, ein Abbild einer Tomate zu sein. Woher kommt diese Frage auf einmal?!

,,Ehm ja aber..."

Namjoon: ,,Ich habe dir nie dafür gedankt."

Hä?

Namjoon: ,,Du warst für mich da, als der Rest der Welt mich komplett verlassen hatte. Obwohl ich dich damals ge... du weißt was ich meine habe, warst du in der schwersten Zeit bei mir. Das ich jemanden wie dich kennen darf ist echt ein Segen. Und, naja danken wollte ich dir auch dafür, das du jetzt sogar immernoch bei mir bist. Ja und da habe ich dann auch noch eine Frage zu offen..."

,,Und was ist es, dass du mich fragen willst?"

Namjoon: ,,Liebst du mich immernoch?"

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt