Dance with me // Namjin

Kapitel 138

Jungkook: ,,Jin ich..."

Lächelnd stand der Typ auf und wollte gerade in Richtung Jin gehen, woraufhin dieser habe in Panik überstürzt wegrannte. Auf eine Erklärung unsererseits wartete er erst gar nicht. Für ihn gab es scheinbar nur die Option Flucht zu ergreifen.

Jetzt gab es für mich zwei Möglichkeiten, entweder dieser Jungkook hier hat was getan, oder ich bin schon wieder schuld. 

Ich wünschte es wäre Ersteres, tippte aber auf das Zweite. Trotzdem wollte ich erfragen ob Jungkook eine Ahnung hat, da ich wenigstens ein bisschen verstehen wollte, was in Jin vorgeht. Auf meine Frage was er meint was los ist, erklärte er mir Jins bester Freund zu sein, woraufhin er mich sauer anstarrte.

Jungkook: ,,Und du? Was bist du eigentlich für Jin?"

Ich wusste keine Antwort. Was bin ich eigentlich für ihn? Sieht er mich als Stiefbruder? Bestimmt sieht er mich als nichts, was vielleicht auch ganz gut so ist. Trotzdem erwartet mein Gegenüber eine Antwort und ihm einfach an den Kopf schmeißen was ich denke, kann ich nicht.

,,Sein Stiefbruder."

Jungkook: ,,Herr Gott, ich meine was du angestellt hast!"

Er schien wieder angepisster zu sein, was ja auch nachzuvollziehen ist. Immerhin ist gerade sein anscheinend bester Freund abgehauen und er hat wie es aussieht keinen blassen Schimmer wieso. Aber ihm das sagen kann ich auch nicht. Das Risiko was sich damit verbindet, ist zu hoch.

,,Ich war halt scheiße zu ihm."

Jungkook: ,,Ich war auch schon scheiße zu ihm, weggerannt ist er vor mir aber nie. Also raus mit der scheiß Sprache oder ich schwöre dir du kannst was erleben!"

So wie er aussieht, bin ich wahrscheinlich stärker. Aber sollte ich es auf sowas ankommen lassen? Wenn ich es ihm erzähle, kommt es nicht eh dann darauf hinaus? Mein Kopf platzt gleich.

,,Ich... Ich kann es dir nicht sagen."

Kräftig schüttelte er mich kurz, als er mich am Kragen festhielt. Wieder forderte er mich auf ihm den Grund zu nennen, was mir schon wieder die Tränen in die Augen trieb. Diesmal aber, weil ich ihm ausgeliefert bin.

,,Ich habe ihn genötigt..."

Das kann alles bedeuten, ganz ruhig Namjoon. Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren.

Jungkook: ,,Du hast... was? Aber du meinst nicht... also... sag mir das du nicht meinst du hast ihn sexuell belästigt oder so ein Scheiß."

In seinem Ton lag etwas Bedrohliches, was mich aus den Boden der Tatsache holte. Jin wird mich niemals mögen. Es selber zu sagen ist eine Sache, es von Anderen zu hören, eine ganz Andere. Es wird sich nie wieder etwas an der Tatsache ändern das Jin mich hasst... Also was habe ich schon zu verlieren?

,,Nicht belästigt... missbraucht..."

Langsam ließ er von mir ab und sank wieder auf den Stuhl hinter sich. Wie in Zeitlupe drehte er sich vernünftig und den Tisch ran und stütze seinen Kopf in seine Hände. Eine Reaktion, die mir irgendwie Angst machte. Würde er mir jetzt einfach auf mich einschlagen könnte ich damit umgehen, aber was soll ich damit hier anfangen?

Jungkook: ,,Das kann nicht..."

Auf einmal stand er so schwunghaft auf, dass der Stuhl gleich mit nach hinten flog, was ein Zucken bei mir nach sich zog.

Jungkook: ,,VERDAMMT!"

Wieder zuckte ich zusammen, erwartete einen Schlag. Doch kam da nichts, was mich wunderte. Gerade weil er vorhin so auf Stress aus war, hatte ich damit gerechnet. 

Jungkook: ,,Du bist wirklich widerlich. Was stimmt denn mit dir nicht?! Bist du komplett bescheuert ODER WAS?!"

Wie er brüllte tat fast noch mehr weh, als wenn er mich einfach schlagen würde. 

Jungkook: ,,MAN!"

Es bildeten sich Tränen in den Augen, weswegen er sich sein Gesicht zuhielt. Wieder habe ich es geschafft jemanden unglücklich zu machen. 

Jungkook: ,,Was mach ich denn jetzt...?"

Namjoon: ,,Wir können ihn suchen... wenn du willst..."