Kapitel 118

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17:45 Mishap
'Wo bist du? Falls ich dich abholen soll, schick mir einfach einen Standort oder so... Überlegs dir, ich bleib wach.'

Na toll. Was soll das denn? Ich bin bestimmt nicht gerade aus seinem Auto rausgehechtet um mich dann von ihm abholen zu lassen. Vor allem dieses, ich bleibe wach. Jetzt will ich eigentlich viel weniger nach Hause. Das hört sich ja fast so an als wenn er auf mich wartet.

Ich habe Angst das er wirklich wartet und vor allem warum oder für was er wartet.

Aber ich muss zurück, da komm ich nicht drum rum.

Also suchte ich mir im Internet eine Busverbindung mit der ich mich schließlich auf den Heimweg machte. Der Weg war dabei verdammt ätzend, da mein Handy unterwegs der Meinung war leer sein zu müssen. Also beschäftigte ich mich bis zu meiner Endstation damit aus dem Fenster zu schauen und ein bisschen vor mich hin zu träumen und zu denken.

Vor der Haustür stehend schlug mir mein Herz bis zum Hals. Die Angst das er wie er meinte warten würde, war immernoch nicht verschwunden. Wach wäre er ja auf jeden Fall noch, da es gerade mal erst 20 Uhr ist.

Leise die Tür aufgeschlossen, versuchte ich so gut es geht unbemerkt in mein Zimmer zu gehen. Doch wurde mein Schreck wieder nur umso größer. Gerade die Treppe angesteuert, kam er aus dem Wohnzimmer raus und ging auch noch auf mich zu. Sofort bekam ich Schweißausbrüche und hatte den Drang wieder wegzulaufen. Das tat ich quasi auch, als ich mein Tempo erhöhte und schnell in mein Zimmer gehen wollte.

Doch kamen mir wieder, wie viel zu oft in letzter Zeit, die Tränen als er mir hinterherlief und sich sogar vor mich stellte. Somit versperrte er mir den Weg in mein Zimmer, gewährte mir keine Flucht.

Einen Schritt nach hinten gemacht versuchte ich mich seiner Reichweite zu entziehen. Immerhin sind meine Eltern nicht da und ich wusste nicht, was er mit mir anstellen würde. Der Vorfall sollte sich nicht wiederholen, dass würde ich nicht aushalten.

Aber er machte nichts, stand einfach nur da und starrte mich an. Mit einem Blick den ich überhaupt gar nicht definieren konnte. Das er nichts sagte machte die Situation auch nicht besser. Ich selber bekam auch kein Wort heraus, weil sich mein Brust zusammenschnürte und mir meine Stimme förmlich abschnitt.

Dennoch startete ich den Versuch, mir Einlass zu meinem Zimmer zu verschaffen. 

,,Geh zur Seite."

Namjoon: ,,Ich wollte..."

,,Lass mich in mein verdammtes Zimmer."

Meine Stimme zitterte heftig und wirkte so, als würde sie jeden Moment brechen. Ich wollte einfach nur in mein Zimmer.

Namjoon: ,,Ich will mit dir reden Jin."

Reden, dass ich nicht lache. Mit Körpersprache? So wie letztens? Mit Fäusten? Viel mehr kann er doch gar nicht und auf Worte kann ich gerade auch verzichten. Besonders wenn diese von ihm kommen. Ich machte nicht die leiseste Anstalt ihm zuzuhören. Das hatte er nicht verdient und ich auch nicht. Verdient hätte ich definitiv Besseres und nicht das hier.

Also ging ich auf Angriff, als er nach nochmaligen Auffordern nicht wegging. Ich schubste ihn also stark zur Seite und beeilte mich dabei in meinen Zimmer zu verschwinden. 

Den Schlüssel panisch auf meiner Hosentasche gekramt, schloss ich auch zügig meine Tür ab und sicherte somit alleine zu bleiben.

Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken und hoffte einfach darauf das die nächste Woche schnell vergeht und nicht so schlimm wird wie ich mir das vorstelle. Wahrscheinlich wird es sogar noch schlimmer und ich muss schon wieder durch die Hölle gehen.

Anscheinend habe ich meinen Platz gefunden, wo ich wirklich hingehöre. Die Hölle.


Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt