Kapitel 47

51 1 5
                                    

Jins Mutter: ,,Das hat aber ganz schön lange gedauert."

,,Ich war noch duschen."

Jins Mutter: ,,Seh ich, du tropfst hier alles voll. Hättest du dich nicht wenigstens vernünftig abtrocknen können?"

Ich sah mich um und bemerkte dabei, das meine noch nassen Haare den Boden mit Wassertropfen schmückte.

,,Entschuldigung."

Gerade als ich wieder nach oben gehen und mich nochmal abtrocknen wollte, hielt mich meine Mutter davon ab.

Jins Mutter: ,,Wo willst du jetzt wieder hin? Es wird jetzt gefrühstückt."

,,Meine Haare trocknen."

Jins Mutter: ,,Das ist jetzt auch egal. Setz dich hin und iss. "

Kann sie sich mal entscheiden? Erst ist es schlimm, dass ich hier den Boden volltropfe und jetzt ist es falsch etwas dagegen zu tun. Ich fragte mich wieso ich sie eigentlich vermisst hatte.

Stumm setzte ich mich an den Tisch und begann zu essen, obwohl ich nichtmal wirklich Appetit hatte.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit die letzten Sachen einzupacken und auch Sonntag früh waren wir noch ein bisschen damit beschäftigt.

Als ich noch dabei war meine letzten Dinge in Kartons zu verstauen klingelte es an unserer Tür.

Ich vernahm eine männliche Stimme, was mir einen Schauer bescherte. Direkt danach rief auch schon meine Mutter nach mir.

Jins Mutter: ,,Seokjin! Komm mal runter!"

Angespannt bewegte ich mich in Richtung Tür, zur Treppe. Vorsichtig schielte ich diese hinunter, bevor ich die untere Etage betrat.

Jins Mutter: ,,Da bist du ja mein Schatz."

Schatz? Was sollte das denn jetzt?

Jins Mutter: ,,Ihr beide kennt euch bedauerlicherweise ja noch gar nicht. Das ist mein Verlobter Saeha."

Meinen gesenkten Kopf gehoben, schaute ich in das Gesicht von einem Mann, der ein bisschen größer als ich war. Ihr Verlobter also. Bis zum Schluss hat sie mich ihm vorenthalten. Eine stolze Mutter habe ich da.

Saeha: ,,Freut mich dich kennenzulernen. Tut mir leid, dass wir das nicht früher einrichten konnten sich mal gegenseitig vorzustellen."

Er streckte mir die Hand entgegen, welche ich nur zögerlich schüttelte.

,,Seokjin."

Strahlend schaute meine Mutter ihren Verlobten und danach mich an. Selten habe ich sie so lächeln gesehen, was ich von mir nicht behaupten konnte. Wie immer war mein Gesichtsausdruck kalt und leer. Zwar war ich verdammt nervös und wollte eigentlich am liebsten abhauen, aber trotzdem konnte ich das in diesem Fall ganz gut verbergen. Im Allgemeinen gelingt es mir eigentlich ganz gut, solche Emotionen zu verstecken.

Nur bei Namjoon nicht.

Jins Mutter: ,,Packst du oben noch?"

,,Mhm, ja."

Jins Mutter: ,,Brauchst du noch lange? Wir würden nämlich schonmal anfangen die ersten Sachen in den Umzugswagen zu laden."

,,Bin gleich fertig."

Jins Mutter: ,,Komm dann bitte runter. Wir fangen hier schonmal an."

Ich nickte nur und trat wieder den Weg nach oben an. Meine Mutter war wie ausgewechselt, was wahrscheinlich stark mit ihrem Verlobten zusammenhing. Erst war ich ein bisschen wütend darüber, weil sie mir sonst immer nur Hass und Wut entgegenbrachte. Aber im nächsten Moment war ich umso erleichterter.

In mir weckte sich die Hoffnung, dass sie nicht mehr so schlecht mit mir umgehen würde. Ein ziemlich wohltuender Gedanke, der mir doch ein kleines Lächeln in mein Gesicht zauberte.

Mit einem leichten Grinsen packte ich weiter meine Sachen und machte mich auf den Weg nach unten. Bevor ich allerdings zu meiner Mutter ging checkte ich noch einmal mein Handy.

Jungkook hatte mir immernoch nicht geantwortet. Zwar ist inzwischen meine Nachricht angekommen und auch die, welche ich danach nochmal verschickt hatte, aber eine Antwort hatte ich nicht erhalten.

Genervt seufzend steckte ich das Handy wieder weg und widmete mich meiner Mutter.

Auf den Weg ins Wohnzimmer kam mir ein Fremder Mann entgegen, der mit ernstem Gesicht schnell an mir vorbeihuschte. Fragend schaute ich ihm hinterher und wanderte mit dem Blick direkt zu meiner Mutter.

Jins Mutter: ,,Das sind nur Umzugshelfer, Seokjin. Hier, das kannst du schonmal ins Auto packen."

Sie zeigte auf die Stehlampe in unserem Wohnzimmer die ich anschließend nach draußen in den Wagen beförderte.

Wieder im Wohnzimmer angekommen, schnappte ich ein wenig ungewollt von dem Gespräch zwischen meiner Mutter und ihrem Verlobten auf.

Jins Mutter: ,,Wo ist eigentlich dein Sohn? Kommt der nicht helfen?"

Warte, er hat einen Sohn?

Dance with me // NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt