Da tauchte er wieder in der Tür auf und hielt mir seine Hand erneut hin. Ich wusste es einfach. Er hatte ein zu gutes Herz, auch wenn es um sowas kleines ging. Nur allzu gerne legte ich meine Hand in seine und spürte, wie ich es erwartet hatte, eine gewisse Wärme, die von meinem Arm bis durch meine gesamten Körper kribbelte. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, wie wohl eine viel innigere Berührung sich anfühlen würde, wenn bloß das Berühren unserer Hände mich so erfüllte. Vorsichtig zog er mich hoch und kratzte sich am Hinterkopf. Ich hörte ihn leise eine Entschuldigung murmeln ehe er wieder aus dem Bad verschwand und ich war einfach hin und her gerissen von dieser Niedlichkeit.
Als ich fröhlich zurück zu unserem Arbeitsplatz tapsen wollte, sah ich ihn im Flur stehen und gebannt auf die Bilder an der Wand starren. Ich stellte mich hinter ihm und betrachtete ebenfalls die strahlenden Gesichter meiner Mutter, Tante Kelly und mir. Zu der Zeit, wo das wunderschöne Gesicht meiner Mutter noch von voluminöse, lange Haare umschlossen wurde. Ich fand sie aber auch heute, ohne jegliche Haare auf dem Kopf bildschön.
„Wir hatten immer so viel Spaß zu dritt", lachte ich und versuchte nicht viel Betrübtheit in meine Stimme kommen zu lassen, während die Erinnerungen aus den Bildern mich zu der Zeit zurückziehen wollten, wo meine Mutter noch gesund war. Und bei mir war. In diesem Haus, das jetzt immer viel zu leer erschien und mich einengte.Mich drängte es schon seit unserer ersten Begegnung, ihn nach seiner Mutter zu fragen. Mehr über sein jetziges Leben zu erfahren. Ich wollte wissen, ob seine Mutter geheilt war und wenn es der Fall war, würde die Trauer um meine Mutter um die Hälfte sinken. Doch auch eine andere Befürchtung kam dazu. Krebs war nämlich eine tödliche Krankheit und...
Nach vertieftem Beobachten ohne jegliche Regung drehte er sich schließlich um und der Blick in seinen Augen raubte mir fast den Atem. So viel Sensitivität und empfindliche Gefühle spiegelten sich in seinen Augen, dass ich meine eigene Bedrückung über den Zustand meiner Mutter intensiver spürte. Als würde er nur durch die Art und Weise, wie er mich anguckte die schweren Emotionen, die ich täglich versuchte zu überspielen, hervorbringen.
„Annabella..."
Die verletzliche Zartheit in seiner Stimme ließ meine Knie weich werden.
„...es tut mir leid, dass ich dich gestern habe gehen lassen."
So viel Reue schimmerte in seinen Augen.
„Im Krankenhaus...ich hätte dich nicht gehen lassen dürfen."
Ich erinnerte mich an gestern zurück und an das Gefühl in seinen Armen. Das Gefühl in seinen Armen weinen zu können und wollen. Das Gefühl bei ihm ich selbst sein zu können. Und auch an das Gefühl, als ich dachte, dass er es und mich nicht wollte, was der Grund dafür war, dass ich gegangen war. Sein Anblick verriet mir aber; es hatte ihm genauso weh getan mich gehen gelassen zu haben wie es mir geschmerzt hatte ihn loszulassen und zu gehen.„Ich dachte...du...", stammelte ich und wusste nicht, was ich sagen sollte, weil die ganze Atmosphäre sich in eine bedrückte, emotionale verwandelt hatte und der Arian vor mir stand, nach dem ich mich sehnte. Der, der es nicht versteckte.
Seine Finger strichen zart von meinem Ellenbogen aufwärts und ich hätte schwören können, dass unter meiner Haut irgendwelche Schmetterlinge lebten, die unter seiner Berührung anfingen zu zappeln und mein ganzes Leib wohlig kribbeln ließen. Mein Atmen raste und schaute ich zu seiner Hand runter. Dann erstarrte ich, als er sich noch seine andere Hand auf meine andere Schulter legte. Ich bekam keine Chance wieder zu ihm aufzusehen, da zog er mich ganz langsam an seine Brust und ich hatte das Gefühl mein Herz wollte aus meiner Brust springen.Ganz behutsam glitten seine Arme über meinen Rücken runter zu meiner Taille und festigten meinen Oberkörper an seinen, sodass seine Körperwärme schmerzhaft in meine drang. Meine Wange ruhte auf seiner Brust und ich hatte das Gefühl mein gesamtes Gewicht auf ihn fallen lassen zu können und wollen, als würde er mich festhalten, egal, wie schwer ich oder meine Last auch war.

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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...