Das warme Licht meiner Nachttischlampe leuchtete gedämpft auf mein Gesicht und erlaubte mir meine Lippen im Spiegel meines Schminktischs zu sehen, die mir so vorkamen, als seien sie immer noch rot angeschwollen. Es war mitten in der Nacht und ich hatte kein Auge zudrücken können, weil mir ständig sein benommener Gesichtsausdruck bei unserem Kuss vortrat, das atemberaubende Gefühl in mir dabei meine Sehnsucht weckte und die Erinnerung an seine Distanz und sein Verhalten mir gegenüber mich komplett verwirrte und bedrückte.
Ich verstand einfach nichts. Nichts. Er kümmerte sich um mich genauso, wie er es immer gemacht hatte und als seien wir immer noch so innig, wie früher aber gleichzeitig ließ er mich an sich nicht ran. Es schien mir, als wolle er all meinen Schmerz nehmen aber mich nichts von ihm sehen lassen. Aber ich wollte so unbedingt. Schwer seufzend nahm ich die Rose zur Hand, die er mir in der Nacht hingelegt hatte, als ich in seinen Armen eingeschlafen war. An dem Tag hatte ich zum ersten Mal nach langer Zeit richtig aufatmen können.
Ich konnte einfach nicht vergessen, wie ich mich bei ihm gefühlt hatte, wie er für mich da war, wie er einfach Arian war und ich Annabella. Und seine Distanz tat so unheimlich weh, dass es die Luft um mich herum stickig machte. Schwer und unmotiviert stand ich auf, um zu meinem Fenster zu gehen. Ich öffnete das Fenster und schloss meine Augen, als die angenehm kühlen Sommerwinde mein Gesicht trafen. Tief atmete ich ein und versuchte Ruhe zu finden, da hörte ich ein Geräusch und zuckte zusammen. Ich guckte runter und blinzelte ein paar Mal, um sicherzugehen, ob ich wirklich gerade jemanden am Regenrohr hochklettern sah.
Als die Person schon fast oben bei mir angekommen war realisierte ich es. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen.
„Oh mein Gott", rief ich und wollte gerade mein Fenster zu machen, da war der Einbrecher schon angekommen und verhinderte dies.
„Hau ab!"
Ich versuchte erneut das Fenster zu schließen, da kletterte er weiter und durch mein Hantieren am Fenster stolperte er herein und fiel genau auf mich drauf. Ich schrie laut auf und zappelte wild unter seinem Körper herum, woraufhin der ziemlich schwere und auch muskulöse Typ mir umgehend die Hand auf den Mund drückte.
„Schschschhh, Annabella, ich bin's, Arian."
Ich riss meine Augen auf, als ich tatsächlich Arians Stimme, jetzt auch seinen Duft erkannte und in sein schwach beleuchtetes Gesicht blickte.Ich versuchte unter seiner Hand zu fragen, was zur Hölle er hier machte, was aber viel zu unverständlich war. Ich wollte aufstehen aber er regte sich nicht. Ich versuchte zu sagen, dass er von mir aufstehen sollte. Und anstatt seine Hand wegzunehmen guckte er mich verwirrt an.
„Was? Oh...", sagte er leise und nahm seine Hand weg, als er realisierte, was der Grund dafür war, dass er mich nicht verstand. In der Nacht war er wirklich nicht der hellste.„Steh doch auf, verdammt!",flüsterte ich zurück und endlich erhob er sich von mir und ich konnte wieder atmen. Er wollte meine Hand nehmen wobei er meine nackten Oberschenkel streifte und mir eine Gänsehaut bescherte.
„Ich steh schon selber auf", murmelte ich etwas verlegen und stellte mich hastig hin und zupfte etwas an meinem kurzen Nachthemd. Zum Glück hatte ich in meinen Gedanken vergessen meinen BH auszuziehen.
Da standen wir uns einen Moment lang stumm gegenüber und wussten wohl beide nicht, wie wir uns nach unserem Kuss und seiner Ignoranz danach ansehen sollten. Da hob er unsicher seine Hand und versuchte etwas zu lächeln.
„Hey?..."
War das sein Ernst?„Hey? Hey. Hey ist das passendste, was du finden konntest, Arian?"
Ich verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust.
„Was machst du überhaupt hier?"
Seufzend senkte er wieder seine Hand und kam einen Schritt auf mich zu aber behielt absichtlich einen guten Abstand zwischen uns bei, den ich eigentlich am liebsten direkt geschlossen hätte. Es war, als würden elektrische Drähte versuchten mich zu ihm zu ziehen.

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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...